Taunusschuld. Osvin Nöller
Über das Buch:
Jede Schuld ist zu begleichen! Die eine früher, die andere später.
Die Privatdetektivin und frühere LKA-Beamtin Melanie Gramberg wird Zeugin eines misslungenen Raubüberfalls auf ein Juweliergeschäft, doch der Täter entkommt. Als der Juwelier kurz darauf getötet wird, deuten alle Spuren darauf hin, dass der flüchtige Täter auch der Mörder ist.
Melanie wird von der Mutter des Verdächtigen beauftragt, nach Entlastungsindizien zu suchen. Da sie ebenfalls an der Schuld des jungen Mannes zweifelt, nimmt sie den Auftrag an, obwohl sie derzeit Mails eines Unbekannten erhält, der ihre Schwester bedroht, die nach einem Attentat seit Monaten im Wachkoma liegt.
Mit ihrem väterlichen Freund, dem ehemaligen Oberstaatsanwalt Siegfried Graf zu Biebenau, ermittelt Melanie im Umfeld der Juwelierfamilie und findet heraus, dass der Getötete nicht nur gefälschte Diamanten verkaufte, sondern sich auch im kriminellen Rotlichtmilieu bewegte.
Als eine weitere Person aus seinem Umfeld auf grausame Weise stirbt, ahnt Melanie, dass die Morde nichts mit dem Raubüberfall zu tun haben und das Motiv in der fernen Vergangenheit liegen muss.
Der Regionalkrimi spielt schwerpunktmäßig in Bad Homburg und im Taunus.
Inhaltsverzeichnis
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© 2020 Osvin Nöller · [email protected]
Lektorat: Ursula Hahnenberg · www.buechermacherei.de
Satz & Layout/E-Book: Gabi Schmid · www.buechermacherei.de
Covergestaltung: smartline werbeagentur · www. smartline.info
Fotos/Grafiken: Fotostudio Hawlitzki · www.fotostudio-hawlitzki.de; #301459511, #88079615, #37484934, #212578396, #56512716, #52200506, #81126151, #238597879 | AdobeStock
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1. Auflage
978-3-347-10050-3 (Paperback)
978-3-347-10051-0 (Hardcover)
978-3-347-10052-7 (e-Book)
14. November
Melanie hetzte über den Schulberg, eilte an der Auslage des Dessous-Geschäfts vorbei in die Bad Homburger Fußgängerzone und erreichte den Marktplatz. Nasskalte Luft schlug ihr entgegen, sie zog den Reißverschluss ihrer Daunenjacke bis zum Kinn hoch. Der Abgasgeruch der Zulieferfahrzeuge setzte sich im feinen Nebel fest.
Weshalb musste die Batterie ihrer Armbanduhr den Geist ausgerechnet an einem Tag aufgeben, an dem man keinen Hund vor die Tür gejagt hätte ? Melanie ärgerte sich darüber, dass sie sich ohne Uhr verloren fühlte.
Wie am Markttag üblich waren mehr Menschen als sonst auf den Beinen, sie belagerten zum großen Teil die Verkaufsstände. Allerdings ging es heute besonders hektisch zu, als ob die Besucher der Witterung möglichst schnell entkommen wollten.
Ihr Ziel lag am Kurhausvorplatz direkt neben dem alten Postamt: das kleine Juweliergeschäft Jühlich. Sie verzog ihr Gesicht beim Blick durch die Schaufensterscheibe. Der Juwelier und zwei Angestellte bedienten Kunden. Eine Frau wartete. Das konnte dauern.
Melanie überlegte einen Moment, ob sie zunächst zu ihrem Lieblingsmetzger gehen sollte, um Wurstaufschnitt zu holen. Dafür müsste sie aber zurück zum Marktplatz laufen und dort mit Sicherheit ebenfalls eine Weile warten. Mit einem leisen Stöhnen betrat sie also das Juweliergeschäft.
In der Hitze des Ladens kribbelte ihr Gesicht sofort, schnell öffnete sie den Reißverschluss der Jacke. Der Parfümgeruch im Verkaufsraum tat das Übrige, um ihre Laune in den Keller zu treiben.
Wie es schien, stand ein Kunde kurz vor dem Bezahlvorgang, während eine Frau sich offenkundig nicht zu entscheiden