Der Weihnachtsschatz. Melanie Stadelbauer
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Melanie Stadelbauer
Der Weihnachtsschatz
Der Weihnachtsschatz
Impressum:
©2018 Melanie Stadelbauer
Verlag: tredition GmbH, Halenreie
40-44, 22359 Hamburg
Autor: Melanie Stadelbauer
Illustration: Sarah Schwarz
ISBN: 978-3-7469-8537-4 (Paperback)
ISBN: 978-3-7469-9705-6 (Hardcover)
ISBN: 978-3-7469-9701-8 (E-Book)
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Danksagung
Ich danke allen, die mich dabei unterstützt haben, dieses Buch zu schreiben. Mein Dank gilt vor allem meinem Mann und meinen Kindern.
Inhalt
Die Schatzsuche
Nervensägen an Bord
Eine Fährte
Die Schatztruhe
Falsch abgebogen?
Die Hütte
Martin
Knecht Ruprecht
Der nächste Morgen
Die alte Eiche
Geheimnisvolle Geräusche
Ein Rehkitz in Not
Auf dem Bauernhof
Barbara
Eine gute Nachricht für Maria
Ist da jemand?
Das geheimnisvolle Päckchen
Gibt es Engel wirklich?
Der Bettler
Ein hungriger Junge
Ist Jesus schon da?
Endlich wieder Zuhause
Die Schriftrolle
Der Weihnachtsschatz
Die Schatzsuche
"WOHOW! Ihr glaubt nicht, was ich gerade gehört habe", ruft Matthias begeistert und stürmt zu den Mädchen ins Zimmer.
"Hast du schon wieder die Erwachsenen belauscht?" Emma verdreht die Augen. Sie kann es nicht glauben, dass Matthias ständig versucht, die Geheimnisse der Eltern herauszufinden.
Sie ist die vermeintlich Anständigste aus der Gruppe und immer darauf bedacht, ihre Eltern nicht zu verärgern.
"Ach, lass ihn doch!" wirft Sarah ein. "So finden wir wenigstens raus, was sie für Weihnachten alles planen!".
"Du immer mit deiner Neugierde. Hast du gar kein Interesse daran, an Weihnachten überrascht zu werden? Alles schon vorher zu wissen ist doch total langweilig. Dann bleibt ja gar keine Spannung mehr!"
Sarah will gerade zur Antwort ansetzen, da unterbricht Matthias die Diskussion seiner beiden jüngeren Cousinen.
"Quatsch, das hat nichts mit Weihnachten zu tun. Weihnachten ist total out, das ist doch eh nur was für kleine Kinder. Wen interessiert schon, welche Geschenke man da bekommt. Das was ich gehört habe, ist viiiiieeeeeel interessanter!"
"Und was soll das dann so Spannendes sein?", fragt Emma mit verdrehten Augen und bindet ihre langen blonden Haare sichtlich genervt zu einem Zopf zusammen.
"Tja," sagt Matthias geheimnisvoll. "Doch neugierig? Ich dachte, Neugierde ist doof? Aaaaalsooooo…"
Sarah wird langsam unruhig. "Jetzt sag schon! Was ist so Spannendes passiert?"
Matthias schmunzelt und sagt mit geheimnisvoller Stimme zu Sarah: "Sie haben etwas von einem Schatz geredet. Einem ganz besonderen Schatz. Ganz wertvoll soll er sein. Ich hab´ so richtig Lust darauf, den Schatz zu suchen. Wer kommt mit?"
Emma schüttelt genervt den Kopf und macht es sich mit einem Buch auf ihrem Bett bequem. "Du mit deinen blöden Ideen. Der Schatz ist wahrscheinlich auch noch irgendwo dort hinten in der Ferne. Wie stellst du dir das denn vor? Wir haben keine Schatzkarte, keine Ahnung wohin wir müssen. Außerdem ist es schon bald Abend, es ist kalt draußen und zu essen und trinken haben wir auch nichts. Wo sollen wir schlafen, wenn wir nicht rechtzeitig nach Hause kommen? Irgendwo in der Pampa? Hey du Quatschkopf, da ist es irre kalt. Es fängt bald an zu schneien." – " Jetzt mach mal halblang, Emma!" Matthias versucht den Redeschwall seiner Cousine zu unterbrechen. "Ich pass schon auf euch auf. Und soweit kann der Schatz nicht weg sein. Unsere Eltern haben gesagt, dass der Schatz auf dem Weg zu uns ist und bald die Ankunft gefeiert wird. Also muss er ja irgendwo in der Nähe sein."
Nach einigem Hin und Her wird nun auch Emma von der Abenteuerlust gepackt und sie überlegt was sie alles brauchen, um in der Wildnis zu überleben.
"Also gut, wir brauchen etwas zu essen, zu trinken, warme Kleidung, …"
"Emma, überleg nicht so lang. Komm, wir packen einfach mal ein. Wir werden schon nichts Wichtiges vergessen."
Matthias und Emma beginnen Essen und Trinken in Rucksäcke zu verteilen und alles gut zu verstecken. Die Kinder legen sich nahezu vollständig angezogen in die Betten. Niemand darf bemerken was sie vorhaben, sonst ist das Abenteuer vorbei, bevor es begonnen hat. Spät in der Nacht, als es draußen schon finster ist und die Eltern nichtsahnend in ihren Betten liegen, schleichen sich die Kinder heimlich still und leise auf Zehenspitzen aus dem Haus. Das große Abenteuer beginnt.
Nervensägen an Bord
"Matze? Wo gehst du hin?" Die zarte Stimme von Hanna lässt Matthias erschrocken herumfahren. Mit großen Augen schaut er ungläubig seine kleine Schwester an. "Hanna, geh ins Bett. Und du auch, Lena! Ich komm bald wieder, geht schlafen!"
"Und seid um Himmelwillen leise!", wirft Sarah ein. "Wir müssen einen Schatz suchen, wir sind bald wieder zurück!"
Emma verdreht die Augen. "Oh man, Sarah!
Musst du alles verraten. Jetzt gehen die zwei erst recht nicht mehr ins Bett!
Wie Recht Emma hatte. Hanna und Lena sind nicht mehr abzuschütteln und reden so lange auf die anderen ein, bis Matthias schließlich nachgibt und den beiden Mädchen beim Anziehen hilft.
"Ist das dein Ernst? Du nimmst jetzt tatsächlich die Nervensägen mit? Hast du eine Ahnung, was das für uns bedeutet? Die müssen doch ständig aufs Klo und lange laufen können sie auch nicht. Dann kommen wir ja nie ans Ziel und zum Schatz. Und hey, wir haben ja schließlich nur diese eine Nacht. Was meinst du was los ist, wenn wir bis morgen Früh nicht zuhause sind?"
Da hat Emma gar nicht so Unrecht. Die 3-jährigen Zwillinge sind für die Schatzsuche alles andere als hilfreich. Aber abzuschütteln sind sie auch nicht mehr. "Wenn ihr uns nicht mitnehmt, dann schrei ich so laut, bis Mama und Papa aufwachen. MAAAA…".
"Halt den Mund, Lena!", sagt Matthias energisch und hält seiner Schwester den Mund zu. "Wir nehmen euch ja mit. Aber weckt jetzt bloß nicht Mama und Papa auf!"
Eingepackt in ihre dicken warmen Winterjacken machen sich die fünf auf den Weg.
Im Schein der Taschenlampe schauen sie noch einmal ihre selbstgezeichnete Schatzkarte an. "Wo hast du die Schatzkarte eigentlich her? Ich meine, woher weißt du, wo wir hinmüssen? Oh man, wir gehen hier völlig planlos in die Nacht hinaus und wissen nicht einmal, nach was wir suchen!", sagt Emma ängstlich.
Matthias setzt gerade zur Antwort an, als sie ein Rascheln im Wald hören. Sarah zuckt zusammen. Schnell nimmt sie