NEUER TAG, Hoffnungstexte voller Musik. Daniel Harter
und Krankheiten geplagtes Land gebracht worden bist. Es ist nur anders. Es ist Holland und nicht Italien. Also musst du losziehen und neue Reiseführer besorgen. Und du musst eine komplett neue Sprache lernen. Und du triffst eine ganze Reihe anderer Menschen, die du in Italien nie getroffen hättest. Es ist ein anderer Ort. Langsamer als Italien, nicht so glitzernd wie Italien. Aber alle, die du kennst, beschäftigen sich damit, nach Italien zu reisen oder aus Italien zu kommen. Alle prahlen damit, welch wunderschöne Zeit sie dort verbracht haben.
Nachdem du aber einige Zeit in Holland verbracht hast, schaust du dich um und du entdeckst, dass Holland Windmühlen hat, Tulpen und sogar ein Gemälde von Rembrandt. Es ist eigentlich ganz wunderbar. Aber, wenn du dein Leben damit verbringst, dem verlorenen Traum der Reise nach Italien nachzutrauern, wirst du nie offen für das sein, was Holland dir zu bieten hat.
Wir können ein Leben lang unzufrieden sein, weil wir auf eine bestimmte Sache warten oder fokussiert sind und dabei verpassen, dass wir eigentlich ein Leben voller Schönheit um uns herum haben. Oft stellt sich Zufriedenheit ein, sobald wir uns dafür öffnen, dass es mehr gibt, als das, was unsere Vorstellung uns ausmalt.
Bei wem kann ich mich bedanken, für so einen schönen Tag?
Ich will lernen Dankbarkeit zu einer Gewohnheit zu machen. „Danke für Alles“ ist in erster Linie ein Lied, das Gott danke sagen möchte für all das Gute, das er mir schenkt. Dafür, dass er meine Gedankenstürme stillt, ein fröhliches Lied durch meine Seele wehen lässt und meine Welt so anders aussieht, wenn ich sie aus seiner heraus betrachte. Ein Dank dafür, dass er meine Sonne, die Liebe und das Leben selbst ist. Und die Frage: Was kann ich für all das jemals zurückgeben?
Aber es ist gleichzeitig auch ein Lied an die Menschen, die mir wertvoll sind. Ich will lernen öfter „danke für alles“ zu sagen und will die Dinge nicht für selbstverständlich erachten.
Ein dankbares Herz …
… führt zu einem zufriedenen Leben. Wenn ich es lerne danke zu sagen, dann ist es wie mit einem Lächeln: Es kommt wie ein Bumerang zu mir zurück. Deshalb möchte ich die Chance an dieser Stelle nutzen und danke sagen: Danke an meine geliebte Frau, an all die Menschen die mich in meiner Arbeit unterstützen, an meine Kirche, meine Kollegen und natürlich an unseren guten Gott.
Zum Weiterlesen
„Obwohl sie Gott kannten, ehrten sie ihn nicht als Gott und dankten ihm nicht. Ihre Gedanken liefen ins Leere und in ihren unverständigen Herzen wurde es finster.“ Römer 1,21
„Für die Bekümmerten ist jeder Tag böse, die Glücklichen kennen nur Festtage.“ Sprüche 15,15
Zum Weiterdenken
Schreibe zwei Wochen lang jeden Abend mindestens zwei Dinge auf, für die du an diesem Tag dankbar bist.
02
ICH NEHM DICH MIT (WEG ZUM GLÜCK)
Text & Musik: Martin Denzin, Mitch Schlüter, Daniel Harter
Zögern bringt dich nicht voran.
Stillstand hält deine Zeit nicht an.
Warten ist eine Endstation,
wegsehen von dem, was du nicht mehr kannst.
Hör mir doch mal zu und schau mir in die Augen.
Es kann jetzt weitergehen, du kannst auf mich vertrauen.
Ich nehm‘ dich mit und geh‘ mit dir soweit die Füße tragen.
Wir geh‘n den Weg zusammen zum Glück.
Ich nehm‘ dich mit an einen Ort, an dem wir selig werden.
Ich nehm‘ dich mit, wir geh‘n zusammen den Weg zum Glück.
Dein Weg hierher war schon viel zu lang.
Lass steh‘n, was du nicht mehr tragen kannst.
Mäntel des Schweigens wärmen dich doch nicht,
brich sie, brich sie – draußen wartet Licht.
Überall war Blut. Ich war wie gelähmt. Konnte keinen klaren Gedanken fassen. Hilflos. Keine Ahnung, was ich machen sollte. Meine Hand schmerzte, aber viel schlimmer war das, was ich sah. Wir waren mitten in unseren Flitterwochen. Rucksacktour durch Thailand, Kambodscha und Vietnam. Ein Traum. Verliebt bis über beide Ohren. Weiße Sandstrände. Leckeres Essen. Doch an diesem heißen Tag in Vietnam änderte sich alles. Wir wollten mit einem Roller die Küste runter zur nächsten Großstadt fahren. Doch nach 90 Minuten Fahrt passierte es. Auf einem Schotterweg rutschte der Roller weg. Nun kniete ich vor meiner Frau. In ihrem Knie ein tiefes Loch, vom Ellbogen tropfte das Blut. Was sollte ich tun? Hier gab es weit und breit nichts. Kein Krankenhaus. Kein Verbandszeug. Mitten auf dem Land. Keiner konnte Englisch.
Ich rannte zum nächsten Haus, holte Wasser und versuchte, die Wunde zu säubern. Währenddessen blieb mir nur ein Stoßgebet: „Gott, hilf uns!“ Ehrlich gesagt hatte ich nicht erwartet, dass es funktioniert. Doch keine zwei Minuten später kommt auf dieser verlassenen Straße im Nirgendwo ein Mini-Bus vorbei. Er hält an unserem Roller an, der immer noch mitten auf der Straße liegt. Ein englischsprachiger Reiseführer steigt aus. Zufällig hat er professionelles Verbandszeug dabei. Er kniet sich neben mich und im Handumdrehen hatte er die Wunden desinfiziert und professionell verbunden. Und noch bevor ich wieder klar denken konnte, war er auch schon wieder verschwunden. Zwei Stunden später waren wir dann endlich in einem Krankenhaus. Dem einzigen mit einer Praktikantin, die ein bisschen Englisch konnte. Meine Frau wird genäht und selbst der Arzt staunt nicht schlecht darüber, wie professionell die Wunde noch am Unfallort versorgt wurde.
Diese Geschichte ist für mich ein ganz praktisches Beispiel dafür, dass es gut ist, wenn wir nicht alleine im Leben unterwegs sind.
In diesem Fall wird der Bibelvers aus Prediger 4,10 ganz konkret: „Wenn zwei unterwegs sind und hinfallen, dann helfen sie einander wieder auf die Beine. Aber wer allein geht und hinfällt, ist übel dran, weil niemand ihm helfen kann.“
Ich geh mit dir
… ist eine Ermutigung, nicht alleine durchs Leben zu gehen. Wir brauchen einander. Es gibt Zeiten, in denen müssen wir durchgetragen werden und es gibt Zeiten, da müssen wir andere tragen. Aber es ist wichtig, dass wir die Mäntel des Schweigens brechen, denn sie wärmen uns nicht. Es ist wichtig, dass wir auf dieser Reise des Lebens den anderen mitnehmen, soweit die Füße tragen. Raus aus dem Stillstand, dem Zögern, dem Abwarten, dem zurückgezogen sein.
Eine der größten Nöte unserer Zeit ist Einsamkeit. Bei allen sozialen Medien, die wir nutzen, bei all den Nachrichten und Kommunikationsmöglichkeiten, bleiben wir doch oft allein und haben keinen, der den Weg tatsächlich mit uns geht. Aber die Bibel benutzt ein klares Bild: Wir alle hängen zusammen wie ein Körper. Wir brauchen einander. Keiner kann alles. Jeder hat seine Funktion und seinen Teil. Und wenn einer hinfällt, dann betrifft das alle: „Wenn irgendein Teil des Körpers leidet, leiden alle anderen mit. Und wenn irgendein Teil geehrt wird, freuen sich alle anderen mit.“ 1.Korinther 12,26.
Einer fällt, alle leiden
Ich erinnere mich noch gut, wie ich mir an meinem 30. Geburtstag die Fingerkuppen an einem heißen Grill verbrannt habe, als ich versuchte, diesen wegzutragen. Das waren nur ganz kleine Stellen an meinem Körper, aber sie hatten große Auswirkungen auf alles – besonders auf mein Gitarrenspiel. Das ist das Bild, das Paulus benutzt. Genau so sollen wir mitleiden mit denen um uns herum, die allein und verletzt sind: „Helft einander, eure Lasten zu tragen. So erfüllt ihr das Gesetz, das Christus uns gibt.“ Galater 6,2
Den „Weg zum Glück“
… werden wir nicht alleine finden. Wir müssen einander mitnehmen, den Weg zusammen gehen zu dem Ort, an dem wir selig werden. Das wird uns stärker und widerstandsfähiger