Der Heilige Geist. John Bevere

Der Heilige Geist - John Bevere


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kommen wie zu einer Person, die uns lehren oder beraten kann. Der Heilige Geist ist Gott, nicht irgendein Wesen. Wenn wir wirklich glauben, dass er genau so ist, wie ihn das Wort Gottes beschreibt, werden wir mit Ehrfurcht zu ihm kommen in dem Bewusstsein, dass er der Allwissende und Allmächtige ist, der uns lehren, helfen und coachen will und kann. Ja, er sehnt sich danach, auf eine ganz vertrauliche Weise mit uns zu reden.

      Leider ist der Heilige Geist wahrscheinlich die am wenigsten beachtete Person in der Gemeinde. Wie oft versammeln wir uns und ehren oder erwähnen ihn nicht einmal? Wie oft verbringen wir den Morgen, den Nachmittag, den Abend oder sogar einen ganzen Tag und reden kein einziges Wort mit dem, der berufen ist, ununterbrochen in uns zu wohnen und mit uns zu wandeln?

      Eine überraschende Ankündigung

      Jesus sagte etwas völlig Überraschendes in Johannes 16,7: „Doch ich sage euch die Wahrheit …“

      Ehe wir den Text näher betrachten, möchte ich Ihnen ein Bild vor Augen malen. Jesus redet hier mit seinen Jüngern. Schon seit über drei Jahren ist er mit diesen Männern unterwegs. Alles, was er je gesagt hat, hat sich erfüllt. Er sagte: „Wind, sei still“, und er war still. Er sagte: „Ihr werdet einen Esel an diesem bestimmten Ort finden“, und der Esel war tatsächlich da. Er wusste, dass es einen Verräter unter seinen Leuten gab, noch ehe der Verräter ans Licht kam. Er befahl einem Feigenbaum zu verdorren, und innerhalb von vierundzwanzig Stunden war er vertrocknet. Alles, was Jesus gesagt hatte, war eingetroffen, und doch musste er das, was er nun sagen wollte, mit den Worten einleiten: „Doch ich sage euch die Wahrheit.“ Was Jesus ihnen also jetzt sagen wollte, würde ihnen so unglaublich erscheinen, dass er ganz sichergehen musste, dass sie wussten, dass er ihnen wirklich die Wahrheit sagte.

      Was sagte Jesus also direkt danach? „Aber ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, dass ich hingehe. Denn wenn ich nicht hingehe, dann kommt der Tröster [parakletos] nicht zu euch; wenn ich aber gehe, werde ich ihn zu euch senden“ (Jh. 16,7 L21). In der Übersetzung Hoffnung für alle heißt es: „Es ist besser für euch, wenn ich gehe.“

      Versetzen Sie sich in die Lage der Jünger. Ihr Anführer, von dem Sie wissen, dass er der Sohn Gottes ist, hat Ihnen soeben verkündet, dass er Sie verlassen muss und dass sein Weggehen zu Ihrem Vorteil ist. Für mich hört sich das völlig verrückt an. Wenn er Gott ist, wäre es für uns nicht von viel größerem Nutzen, wenn er bei uns bliebe? Ich bin sicher, dass die Jünger das Gleiche dachten. Und genau aus diesem Grund sagte Jesus vor dieser Ankündigung: „Ich sage euch die Wahrheit.“

      Warum war es denn besser für die Jünger und die zukünftigen Generationen der Gläubigen, auch für uns, dass Jesus wegging? Bedenken wir einmal folgendes Szenario: Wenn Jesus die Erde nie verlassen hätte, müsste ich viele Kilometer weit reisen, um ihn sehen und sprechen zu können. Meine Reise würde mit einem Flug nach Tel Aviv beginnen, der inzwischen wahrscheinlich der verkehrsreichste Flughafen der ganzen Welt wäre. Dann müsste ich ein Auto mieten, nach Galiläa fahren und hoffen, dort eine einigermaßen vernünftige Unterkunft zu finden (denn die Hotels wären auch alle überfüllt). Außer mir würden Millionen von Menschen auch darauf warten, mit ihm zu reden. Dort angekommen müsste ich das komplizierteste System von Warteschlangen, das die Menschheit je gesehen hat, durchlaufen, weil jeder Jesus eine Frage stellen oder eine Bitte vorbringen möchte. Vielleicht gäbe es sogar eine „Fast-Pass“-Schlange für diejenigen, die wirklich dringende Nöte oder Anliegen hätten. Diese Leute würden dann immer vor mir drankommen, nicht wahr?

      Weil die Warteschlangen so lang wären, würde man mir wahrscheinlich nur maximal sechzig Sekunden geben, um mit ihm zu sprechen, deshalb müsste ich meine Fragen oder Bitten auf jeden Fall schon vorbereitet haben. Wenn sich Jesus für jeden sechzig Sekunden Zeit nehmen würde, könnte er 840 Personen pro Tag empfangen. Um eine Million Menschen zu sehen, würde er demnach 1.190 Tage (oder 3,26 Jahre) brauchen. Dabei würden ständig neue Leute zu diesem Menschenstrom hinzukommen. Ich glaube, wir können davon ausgehen, dass es fast unmöglich wäre, Jesus zu treffen, oder zumindest sehr unwahrscheinlich.

      Die gute Nachricht ist, dass der Heilige Geist immer für uns da ist. Er braucht nicht zu schlafen oder zu essen. Er kann Milliarden Gespräche mit Milliarden verschiedenen Menschen gleichzeitig führen. Wenn wir es zulassen, dass unser Verständnis des Heiligen Geistes durch das Wort Gottes radikal transformiert wird, dann fangen wir an zu verstehen, warum Jesus sagen konnte: „Es ist besser für euch, wenn ich gehe.“

      Der Heilige Geist ist genau wie Jesus: Er lehrt wie Jesus, er macht die Dinge Gottes groß wie Jesus, und er ist direkt hier bei uns! Er ist unser Führer, Ratgeber, Beschützer und Coach. Wir haben es nötig, dass er aktiv an unserem Leben beteiligt ist! Ist das nicht wunderbar?!

      Im folgenden Kapitel werden wir uns eingehend damit beschäftigen, was es bedeutet, mit unserem wunderbaren Gott eine ganz vertraute Beziehung zu unterhalten.

      Andacht 1. Tag

       DEN HEILIGEN GEIST KENNENLERNEN

       Aber der Tröster (Ratgeber, Helfer, Fürbitter, Anwalt, Kraftgeber, Beistand), der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen (an meiner statt, um mich zu vertreten und stellvertretend für mich zu handeln), der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern (ins Gedächtnis rufen), was ich euch gesagt habe.

      (Johannes 14,26 L – Ergänzungen frei übersetzt nach der Amplified Version)

      Der Heilige Geist ist wahrlich erstaunlich! Nach unserer Errettung durch Christus ist er die beste Gabe, die wir je empfangen werden. Wer ist der Heilige Geist? Der erfahrene Autor und Pastor A.W. Tozer sagt dazu:

      „Der Heilige Geist ist nicht eine Art Begeisterung … Er ist eine Person. Schreiben Sie sich in Großbuchstaben auf, dass der Heilige Geist nicht nur ein Wesen mit einer anderen Daseinsform ist, sondern eine Person, mit all den Eigenschaften und Fähigkeiten, die eine Persönlichkeit ausmachen. Er ist nicht Materie, aber er ist Substanz … Der Heilige Geist hat einen Willen und Intelligenz und Gefühle und Wissen und Sympathie und die Fähigkeit zu lieben, zu sehen, zu denken, zu hören, zu reden und sich etwas zu wünschen, wie jede andere Person auch.“1

      Bevor Sie diese Studie begonnen haben, welches Verständnis hatten Sie darüber, wer der Heilige Geist ist? Wie hat dieses Kapitel Ihr Verständnis darüber verändert, wer der Heilige Geist für Sie persönlich ist?

      Nehmen Sie sich Zeit, um gründlich über die Liste der Bezeichnungen für den Heiligen Geist nachzudenken (s. Seite 17). Was sagen diese Bezeichnungen darüber aus, wer er ist?

      Zu wissen, dass der Heilige Geist eine dem Vater und dem Sohn gleichgestellte Person ist, ist außerordentlich wichtig, um mit Gott eine gesunde Beziehung aufbauen zu können. Tozer schreibt weiter:

      „… Alles, was der Sohn ist, ist auch der Heilige Geist, und alles, was der Vater ist, ist auch der Heilige Geist, und der Heilige Geist ist in seiner Gemeinde. Wie werden wir ihn erleben? Wie wird er sein? Er wird genauso sein wie Jesus. Sie haben das Neue Testament gelesen und wissen, wie Jesus ist. Nun, der Heilige Geist ist ganz genau wie Jesus, denn Jesus war Gott und der Geist ist Gott, und der Vater ist genau wie der Sohn. Sie können wissen, wie Jesus ist, wenn Sie wissen, wie der Vater ist, und Sie können wissen, wie der Geist ist, wenn Sie wissen, wie Jesus ist.“2

      Sehen Sie den Heiligen Geist auf eine neue Weise? Lassen Sie sich von diesen unterschiedlichen Aspekten seines Charakters ermutigen und motivieren, ihm eine größere Rolle in Ihrem Leben einzuräumen.

       Zum weiteren Studium:

      Johannes 12,44–45; 14,8–11; 2. Korinther 4,4;

      Kolosser 1,15–19; Hebräer 1,3.

      Andacht 2. Tag

      


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