Die Entdeckung Des Fae-Königs. Brenda Trim

Die Entdeckung Des Fae-Königs - Brenda Trim


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war besser, wenn sie ihre Distanz wahrte.

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      * * *

      »Was dir passiert ist, ist ein ziemlich traumatisches Ereignis«, beobachtete Ryker, als sie draußen gingen. Das, was sie erlebt hatte traumatisch zu nennen, war eine wesentliche Untertreibung. Sie spürte seine Vorsicht und die Mauer, die er zwischen ihnen errichtet hatte. Sie war sich nicht sicher, warum er sich ihr gegenüber so verhielt und hatte nicht die Energie es im Augenblick herauszufinden.

      Zum ersten Mal seit einer Woche schmerzten ihr Körper und Herz nicht durch einen unerträglichen Schmerz. Sie kippte ihren Kopf zurück und erlaubte es der Sonne ihr Gesicht zu wärmen, während die Ozeanbrise ihr Haar zerzauste. Maurelle liebte das Gelände der Akademie. Zwischen der Pflanzenwelt, saubererer Luft und saubererem Wasser, wurde ihre Seele mit einem Überfluss an Energie gefüttert, den sie noch nie zuvor erlebt hatte.

      In der Edge waren die Fae von Steingebäuden und zu wenig Pflanzen umgeben. Alles war mit Dreck und Schmutz über verschiedene Chemikalien hinaus bedeckt, die ihre Haut und Lunge brennen ließen. Durch die Verbindung mit und Abhängigkeit von den Elementen eines Fae, war es entscheidend ihre Umgebung frei von Toxinen und anderen Schadstoffen zu haben.

      Sie begegnete Rykers schönen grünen Augen und blickte rasch weg, als sie die Wut auf seinem Gesicht sah. Sie hatte keine Ahnung, warum er wütend war, aber sie hatte genug am Hals und würde nicht versuchen ihn auch zu reparieren.

      »Also, in welcher Liga seid ihr Typen? Ich hab’ es hier im Speziellen auf Details und Ratschläge der Luft-Liga abgesehen«, fragte Maurelle.

      Schularbeit hatte sie als Kind in den Wahnsinn getrieben und den Großteil ihrer Alpträume beim Aufwachsen ausgemacht. Jetzt war sie als Erwachsene gezwungen diese Ängste wieder zu durchleben. Sie hoffte, dass Ryker oder einer seiner Freunde ein Verbündeter wäre und jemand, auf den sie sich verlassen konnte, während sie an der Akademie war. Obwohl, von der kalten Schulter her, bezweifelte sie, dass Ryker ihr viel geben würde.

      Er mochte hinreißend sein, aber er hatte ganz sicher eine ablehnende Grundhaltung. Ihre Annahme, dass sie begründet auf seinem Fluchtversuch Verbündete sein könnten, war falsch. Es stach von ihm abgewiesen zu werden, auch wenn sie nicht verstand warum.

      »Ich bin auch in Luft«, erwiderte Ryker mit einer Grimasse. Warum konnte er nicht wie ein Troll aussehen, wenn er dieses Gesicht machte, fragte sie sich. Es wäre so viel einfacher, wenn sie nicht hoffnungslos von ihm angezogen wäre. Wie es schien, hatte er eine ablehnende Grundhaltung und war kein besonders netter Mann.

      »Du wirst froh darüber sein zu erfahren, dass ich auch in Luft bin«, fügte Brokk hinzu.

      »Eher voll heißer Luft«, neckte Ryker.

      Mit einem kleinen Lachen wandte sich Maurelle an Sol und Daine. »Was seid ihr, Leute?«

      »Ich bin Feuer. Weit mehr als heiße Luft«, erwiderte Sol mit einem Wackeln seiner Augenbrauen.

      Daine drehte sich um und ging rückwärts und seine Flügel breiteten sich aus, während er mit ihnen sprach. »Ich bin Wasser, aber ich denke, dass sie vielleicht falsch gewählt haben. Ich habe gestern auf meinem Weg zurück zum Schlafsaal ein Beben begonnen, als einer der Wachen mich dafür angeschrien hat, dass ich zu spät vom Abendessen kam.«

      »Arschloch«, fluchte Sol. »Sie bekommen ein perverses Gefühl der Befriedigung davon uns zu schikanieren.«

      »Meine Mo … Mom hat mir gesagt, dass es verbreitet bei den Fae ist, dass man Fähigkeiten in mehr als einem Element hat«, sagte Maurelle und versuchte das Brennen hinter ihren Augen zurückzudrängen und den Klumpen in ihrem Hals zu ignorieren. Der erwartete Schmerz in ihrem Herz war gedämpft, was ebenso verblüffend wie eine Überraschung war.

      »Ebenso wie meine Mom«, stimmte Ryker zu und schockierte sie damit. Sie hatte angenommen, dass er sie ignorieren würde. »Und wenn du so viel Macht hast, macht es dich für die Menschen, die das Sagen im Schloss haben, reizvoller.«

      »Erinnert sich irgendjemand, wie es war, als der König und die Königin im Schloss gelebt und von dort aus regiert haben?«, warf Daine heraus, während er einen Kieselstein mit einem Winken seiner Hand bewegte. Jeder zog den Kopf ein und versuchte beschäftigt auszusehen, als dieser in Richtung des Kopfs eines anderen Studenten segelte.

      Glücklicherweise flitzte der Student nach links und steuerte auf das Erde-Übungsfeld zu. »Alter, das war knapp«, warnte Ryker Daine.

      »Ich weiß. Das war nicht mit Absicht.«

      Brokk schob das Haar, das in seine Stirn fiel, zurück. »Du kannst immer Gullvieg aufsuchen und darum bitten Kurse in beiden Ligen zu nehmen. Dort sind wir«, fügte er hinzu und zeigte auf das Gebäude zu ihrer Linken.

      Sie winkten den anderen zu und ließen sie darüber diskutierend zurück, was Daine wegen seiner Zwickmühle tun würde. Es klang nicht danach, als ob er die Schulleiterin nach mehr Training fragen würde.

      »Sei nicht zu nervös«, ermutigte Brokk sie. »Wir haben die vergangenen paar Tage nur unsere Telekinese geübt.« Aus ihrem Augenwinkel sah sie, dass sich Rykers Hände an seinen Seiten zu Fäusten ballten.

      Es war schwerer die Tatsache zu ignorieren, dass er davon angepisst war, dass Brokk nett zu ihr war.

      »Klingt einfach genug.« Maurelles Herz raste, als sie das stickige Gebäude betraten.

      Für die Luft-Liga war es weitaus abgeriegelter und erdrückender, als es klug schien. Wie sollte sie mit ihrer Magie effektiv sein, wenn es keine sichtbaren Fenster gab, die geöffnet und somit die Brise eingeladen werden konnte. Was war mit denen passiert, die sie draußen gesehen hatte?

      Sie drehte sich im Kreis, suchte die Wände ab und bemerkte, dass einige Abschnitte, wo sie draußen Glas gesehen hatte, von Blechen blockiert waren. Es schien, als ob jemand nicht wollte, dass sie Zugang zur notwendigen Energie hatten.

      Ryker und Brokk verschwanden in das Zimmer auf der Rechten, dann steckte Brokk seinen Kopf wieder heraus. »Kommst du?«

      Es bringt nichts das Unausweichliche hinauszuzögern, dachte sie. Nickend eilte sie auf ihn zu und hielt wenige Schritten in dem klaustrophobischen Raum an. Es gab keine sichtbaren Fenster in der kleinen Räumlichkeit. Bleche bedeckten, was, wie sie annahm, die Öffnungen waren.

      Und anstatt wie in einem traditionellen Klassenzimmer, war der Steinraum kreisförmig und die einzigen Objekte im Raum waren entlang einer Seite des Raums aufgestellt. Es gab einen Schreibtisch für den Lehrer und einen langen Tisch, der mit unzähligen Objekten bedeckt war, die sie aus ihrer Zeit an der Schule wiedererkannte.

      »Guten Morgen, Klasse«, sagte eine schmale Fae mit lauter Stimme. Maurelle nahm an, dass dies die Lehrerin war, da sie im vorderen Teil des Raums stand. Die Frau trug ein wogendes Kleid, das ihre schmächtige Figur nicht versteckte. Maurelle war überhaupt nicht wie die typische weibliche Fae. Sie hatte Kurven und eine Figur, die ihr den Spitznamen Plüschie eingebracht hatte, als sie zehn war.

      »Guten Morgen. Ich bin Aobheal, Ihre Lehrerin. Willkommen im Grundkurs Telekinese, Ms. Longstrom«, sagte die Lehrerin, als sie geradewegs zu Maurelle blickte. »Ich bin froh, dass Sie sich uns anschließen konnten.«

      Überrascht wunderte sich Maurelle, woher sie ihren Namen kannte und was sie über sie wusste. Ihre Ankunft an der Akademie war recht ereignisreich gewesen. Sie wartete noch immer darauf zu sehen, was die Bestrafung für ihren Ausbruch sein würde.

      Aus Angst isoliert zu werden oder Schlimmerem hatte Maurelle zunächst mit dem medizinischen Personal kooperiert. Nach dem ersten Tag waren ihre Emotionen und der stechende Schmerz gedämpft, was es einfacher machte. In einem Teil in ihrem Verstand wusste sie, dass die Veränderung ihrer Haltung und Emotion nicht normal war, aber die Erleichterung war zu groß, um irgendetwas zu hinterfragen.

      »Ich danke Ihnen. Mir, ähm, wurden noch keine Bücher gegeben«, gab sie zu. Ihr Nacken kribbelte, so als ob jemand sie beobachtete. Maurelle drehte verstohlen ihren Kopf und erblickte eine Frau in ihrem Alter, die finster in ihre Richtung blickte.


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