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sich Eltern und Lehrer darin über meine Lernfortschritte und mein Benehmen austauschen konnten. Manchmal wurde sogar mit einem kleinen Stempel ein Bienchen hinein gedruckt, ein Lob.

      Schmoll-Hase sieht übrigens ziemlich gut aus, wenn er da so tiefenentspannt in seinem Sessel lümmelt. Ich schätze ihn auf Mitte vierzig. Er ist schlank, drahtig, trägt ein lässiges Hemd und Jeans, teure Schuhe, gepflegte Hände hat er auch, keinen Ehering. Darf ich so etwas denken, während Stefan neben mir Bauklötzchen stapelt?

      „So, habe auch fertig!“ Mit seinem unvollständigen Satz machte Stefan deutlich, dass er die Sache nicht ganz ernst nahm. Er lehnte sich stolz in seinem Stuhl zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Wie ein Kind, das stolz den „Kuchen“ in seinem Nachttopf betrachtet und ihn, Bestätigung erheischend, seiner Mutter zeigt. Herausfordernd schaute er zu Schmoll-Hase herüber.

      Ich starrte entsetzt auf das monumentale, trutzige Bauwerk was da neben meiner kleinen Wendeltreppe auf dem Tisch vor sich hin protzte.

      Stefan hatte gebaut!

      Aus achtundzwanzig Klötzchen hatte er einen Turm errichtet, so breit und hoch wie ein Industrieschlot gewaltigen Ausmaßes! Am Fuß war das Gebilde breit, es verjüngte sich nach oben. Diese Schlote kenne ich aus meiner Kindheit. Auf dem Weg zu Verwandten war ich mit meinen Eltern oft durch ein riesiges Industriegebiet zwischen Leipzig und Halle gefahren. Mehrere dieser Schlote standen dort in Buna-Leuna und bliesen giftige weiße Dämpfe in den grauen Himmel des Ostens. Erinnerst Du Dich, Carlchen? Diese Szenerie wirkte damals sehr beängstigend auf mich im Trabant meiner Eltern, dessen Abgasgestank sich mit dem Geruch aus den Industrieschornsteinen vermischt hatte. Ich hatte immer Angst vor der „Wolkenfabrik“.

      Und jetzt hatte ich auch Angst – vor Stefan. Ich fühlte mich einfach nur erschlagen von der gewaltigen Lust meines Freundes, die er mit Bauklötzchen dargestellt hatte. Ich schaute Hilfe suchend zu Schmoll-Hase herüber. Der verzog keine Miene, machte sich nur eine Notiz in sein Mutti-Heft.

      Was denkst Du dazu, Carla?

       Betreff: Pffff

      Datum: 17. 04. 2019, 22 : 30:01

      Pffff. Ich denke, Euer Schmoll-Hase hat Euch auf ganz einfache Weise gezeigt, was los ist. Ich glaube allerdings nicht, dass er mit Holzbauklötzchen Eure Beziehung retten kann. Und dann? Was kam dann?

       Betreff: Dann war Schluss

      Datum: 17. 04. 2019, 22 : 32:03

      Er hat uns einen neuen Termin gegeben. Wir sollten wohl alles erst einmal setzen lassen. Stefan ist sehr schweigsam. Meinst Du, wir kriegen das hin?

       Betreff: Kopf hoch!

      Datum: 17. 04. 2019, 22 : 38:44

      Ich denke, Du kannst froh sein, dass Stefan überhaupt mitgekommen ist. Die meisten Männer würden sich weigern, meiner übrigens auch. Du bist ihm wichtig, Annuschka. Also, ich würde sagen, nach dem nächsten Termin meldest Du Dich und dann sehen wir weiter.

      Ich umarme Dich! Bis bald. Carla

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