Die Eifel - Was hier alles wächst!. Susanne Lipps

Die Eifel - Was hier alles wächst! - Susanne Lipps


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Küchenschelle

      Pulsatilla vulgaris

      Blütezeit

      Erste Aprilhälfte

      Merkmale

      Kräftig violette, sechszählige Blüten gucken den Betrachter wie ein Auge an, mit einer gelben »Pupille« aus Staubblättern. Flaumige Hoch-blätter schützen die Blüte von außen vor Kälte. Nach Abfallen der Blütenblätter verdoppelt die Pflanze ihre Höhe von 15 auf über 30 cm, der Fruchtstand wird zu einem haarigen Kopf.

      Standort:

      Die Kuhschelle ist typisch für Kalkmagerrasen und Wacholderheiden der Kalkeifel, die sie nach Abschmelzen der Schneedecke mit einem Blütenteppich überzieht. Zu finden etwa am Bürvenicher Berg, am Kalvarienberg bei Alendorf oder am Hundsrück im Gillesbachtal bei Marmagen.

      Wissenswertes:

      Im halb geöffneten Zustand erinnern die Blüten an eine Kuhschelle. Aus der Verkleinerungsform »Kühchen« ist der zweite geläufige Name Küchenschelle entstanden. Die Massenvorkommen der Pflanze - allein am Hundsrück wurden rund 60.000 Exemplare gezählt - sind einer besonderen Ausbreitungsstrategie zu verdanken. Ihre geschweiften Früchte werden nicht nur von Wind und Tieren transportiert, sondern können sich auch selbständig von der Mutterpflanze entfernen. Bei Nässe saugen sie sich voll und wälzen sich dabei einige Zentimeter über den Boden.

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      Wiesen und Rasen

      Echte Schlüsselblume, Himmelsschlüssel

      Primula veris

      Blütezeit

      Anfang April bis Mitte Mai.

      Merkmale

      Aus frischgrünen Blattroset-ten treiben Blütenstängel, die an mageren Standorten keine 10 cm hoch werden, sonst auch bis 20 cm und mehr. An ihnen hängen jeweils mehrere nickende Blüten mit langem, hellgrünem Kelch und fünf gelben Kronblättern, die zum Schlund hin je einen orange-farbenen Fleck aufweisen.

      Standort:

      Die Echte Schlüsselblume ist typisch für die Kalkkuppen der Nordeifel, wo sie zu ihrer Blütezeit - die je nach Höhenlage früher oder später eintritt - aspektbestimmend ist, z.B. im Gillesbachtal, Seidenbachtal, in den Kalkmagerrasen rund um Alendorf und am Bürvenicher Berg.

      Wissenswertes:

      Ähnlich sieht die Hohe Schlüsselblume (Primula elatior) aus, ihr fehlen allerdings die orangefarbenen Flecken. Sie wächst eher in Wäldern, z.B. am Bausenberg bei Niederzissen oder im Prümtal. Im Gegensatz zur Hohen Schlüsselblume duftet die Echte Schlüsselblume. Allerdings soll man die Pflanzen für eine Geruchsprobe keinesfalls pflücken, denn ihr Bestand ist rückläufig. Den Namen verdanken die Schlüsselblumen der Form des Blütenstands, der an einen Schlüssel erinnert. Im Mittelalter brachte man sie mit den päpstlichen Schlüsseln zum Himmelreich in Verbindung.

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      Wiesen und Rasen

      Schlehe, Schwarzdorn

      Prunus spinosa

      Blütezeit

      April

      Merkmale

      Zahllose kleine, schneeweiße Blüten mit je fünf Kronblättern erscheinen an dem bis ca. 3 m hohen Busch vor dem Laubaustrieb - im Gegensatz zu den oft in der Nähe wachsenden Weißdornarten (Crataegus sp.), bei denen sich erst das Laub bildet. Die relativ weichen Blätter der Schlehe sind verkehrt eiförmig.

      Standort:

      An vielen Stellen in der Eifel, z.B. in der Schönecker Schweiz oder im Schlehbachtal bei Nideggen, fällt im April die Schlehenblüte auf. Der Strauch bildet Gruppen in Trockenrasen und wächst in Hecken an Wiesen- und Waldrändern.

      Wissenswertes:

      Erst die Herbstfröste machen die dunkelblauen, säuerlichen Beeren genießbar. Sie werden nicht roh gegessen, sondern zu Saft, Obstwein und Gelee verarbeitet. In den dornenreichen, stark verästelten Schlehen finden Tiere sicheren Unterschlupf. Die Blüten ziehen mit reichlicher Nektarproduktion Insekten magisch an, von den Früchten können sich Vögel den ganzen Winter lang ernähren. Allerdings wuchert der Strauch Trockenrasen zu, wodurch wertvolle Standorte etwa für Orchideen in Gefahr geraten. Ab einem Verbuschungsgrad von 10-20 % müssen in Naturschutzgebieten die Schlehen entfernt werden.

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      Wiesen und Rasen

      Genfer Günsel, Heidegünsel

      Ajuga genevensis

      Blütezeit

      April/Mai

      Merkmale

      Rund ein Dutzend kräftig blau-er Blüten wechseln sich an einer Ähre mit kurzen, behaar-ten, dreilappigen Blättern ab. Oft stehen mehrere Blüten-stände dicht beisammen, da ihre Sprosse aus einer gemein-samen Wurzel treiben. Der Genfer Günsel zählt zu den Lip-penblütlern, wobei die Oberlip-pe nur schwach entwickelt ist.

      Standort:

      Die Art ist in Mittel- und Osteuropa auf Magerrasen heimisch, insgesamt aber nicht sehr verbreitet. Über die Eifel verstreut gibt es einige Vorkommen, etwa am Südhang des Bausenbergs bei Niederzissen (unterhalb des Kraterrands).

      Wissenswertes:

      Eine erste wissenschaftliche Beschreibung erfuhr der Genfer Günsel durch den Schweizer Arzt und Botaniker Johann Bauhin (1541-1613), der in seiner »Historia plantarum« 5000 Pflanzenarten verzeichnete. Er hatte die Pflanze in der Nähe von Genf entdeckt. Vom weitaus häufigeren Kriechenden Günsel (Ajuga reptans), der überall in Mitteleuropa auf Wiesen und in Wäldern anzutreffen ist, unterscheidet sich der Genfer Günsel dadurch, dass er keine Ausläufer bildet. Auch sind die Blüten des Kriechenden Günsels etwas kleiner und nicht so farbintensiv, seine Blätter nicht gelappt.

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      Wiesen und Rasen

      Dolden-Milchstern,

      Stern von Bethlehem

      Ornithogalum umbellatum

      Blütezeit

      April/Mai

      Merkmale

      Die weißen, sternförmigen Blüten sitzen in 10-20 cm hohen Dolden zusammen.


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