Wyatt Earp Staffel 9 – Western. William Mark D.

Wyatt Earp Staffel 9 – Western - William Mark D.


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sagte Beeson anstelle des Texaners, »hier gibt es auch Dreck, Freddy. Und zwar genug. – Und jetzt trink dein Bier und sieh zu, daß du weiterkommst, sonst könnte ich auf den Gedanken kommen, daß man bei uns nach diesem Dreck im Augenblick gar nicht lange zu suchen hätte.«

      »Du hast ein Schandmaul, Salooner«, knurrte der Cowboy. »Aber nichts da, ich habe diesen… diesen Gentleman zu einem Drink eingeladen. Er schluckt das Bier, sonst schlabbert er hernach in Texas herum, daß er hier um einen Drink geneppt worden sei. Vorwärts, Beeson, schenk ihm den Glasstiefel voll.«

      Der Texaner wurde um einen Ton blasser, in den Glasstiefel gingen wenigstens sieben Liter hinein.

      »Mach ihn voll, Beeson, und dieser Gentleman leert ihn auf einen Satz. Hier vor meinen Augen.«

      Chalk Beeson zwirbelte seinen Schnurrbart und kaute so energisch auf seiner Zigarre herum, daß zu befürchten stand, sie könne bei dieser Mißhandlung den Abend nicht mehr erleben.

      »Freddy!«

      Der Cowboy blickte den Texaner an und fragte durch den linken Mundwinkel:

      »Was willst du, Salooner?«

      »Trink dein Bier aus und reite weiter.«

      Meredith war nicht gerade wohl zumute, aber Angst hatte er auch nicht. In solchen und ähnlichen Situationen hatte er mehrere Dutzend Male gesteckt; und außerdem, was konnte hier schon passieren. Wenn der Kuh-treiber giftig wurde, würde der Marshal kaum lange auf sich warten lassen.

      Und das war dem Tex auch nicht eben angenehm. Dem hatte er ja gerade ausweichen wollen.

      Schon begann er, seine Neugierde, hier hereinzusehen, zu verfluchen, als er den Wirt sagen hörte:

      »Ihr Krakeeler wißt genau, wann der Marshal nicht in der Stadt ist, dann seid ihr hier. Aber warte nur, Boy, ich mache die Tür auf und rufe Kid Kay. Der reißt dir die Ohren vom Schädel.«

      »Puste dich nicht auf, Schnapspanscher. Ich habe keine Angst vor deinen Sternträgern.«

      Da beugte sich Chalk Beeson über die Theke und zischte:

      »Keine Angst? Kein Gedächtnis hast du, Freddy-Boy! Ich jedenfalls erinnere mich sehr gut daran, dich da hinten durch die Seitentür davonlaufen zu sehen. Es war kein purer Zufall, daß es in dem gleichen Augenblick war, in dem der Marshal hier vorn hereinkam.«

      »Geschwätz. Ich hatte es eilig, nichts weiter. Der Marshal schreckt mich nicht.«

      »Nein, seit er dir eins auf die Nase gegeben hat, weil du den Rand so voll genommen hast, schreckt er dich nur, wenn er hier ist.«

      Der Cowboy Freddy lehnte sich gegen die Theke und griff mit der Linken nach seinem Bierglas, ohne jedoch den Texaner aus dem Auge zu lassen.

      »Es sollte mich freuen, wenn der Tex auch mal was sagen würde.«

      »Sie sollten sich im Gegenteil freuen, daß ich nichts sage, Cowboy.«

      Eine dunkle Röte flog über das derbe Gesicht des Weidereiters.

      »Was hat er gesagt, Beeson?«

      Der Wirt ließ seine schwere Faust auf die Theke niedersausen, daß die Gläser und Flaschen tanzten.

      »Freddy, zahl dein Bier und steig auf deinen Gaul.«

      »Ich habe dir gesagt, du sollst den Glasstiefel füllen. Der Tex wird den Drink nicht ablehnen.«

      Gil Meredith hatte nie einen Streit gesucht.

      Aber wie so oft, schien er ihm auch hier nicht mehr ausweichen zu können.

      Der Wirt jedoch wollte das nicht einsehen.

      Er kam um die Theke herum und ging an die Tür.

      Was dann geschah, ist nie ganz klar geworden. Höchstwahrscheinlich griff der Cowboy in einer Reflexbewegung zum Colt, um den Wirt davon abzuhalten, etwa die Tür zu öffnen, um Hilfe von draußen heranzuholen.

      Da brüllte ein Schuß durch den Raum.

      Gil Meredith hatte ihn abgegeben.

      Als der Cowboy zum Colt griff, fühlte er sich bedroht und reagierte blitzschnell.

      Die Kugel steckte dicht über dem linken Ellbogen im Oberarm des Cow-boys.

      Beeson hatte nicht genau gesehen, was eigentlich geschehen war.

      Er sah jetzt nur den Rindermann wachsbleich werden.

      Vielleicht hatte der Cowboy gar nicht gezogen, oder aber er hatte den Revolver nicht aus dem Halfter gebracht, jedenfalls steckte der Colt jetzt in seinem Halfter.

      »Nein!« Es war Beeson, der diesen Schrei ausgestoßen hatte.

      Der Rindermann keuchte: »Du hast es gesehen, Beeson – er hat auf mich geschossen, dieser verdammte Tex! Dieser Tramp…«

      Gil Meredith hatte den Revolver noch in der Hand.

      »Ich warne dich, Cowboy!«

      Dann schob er den Colt ins Halfter zurück, warf ein Geldstück auf die Theke und ging zur Tür.

      »Beeson, du hältst ihn auf!« brüllte der Cowboy.

      Aber der Salooner hatte in das Gesicht des Texaners gesehen.

      Er wußte genug.

      Mit diesem Mann war nicht zu spaßen. Wer so kalte, entschlossene Augen hatte, der war gefährlich.

      »Er hat mich angeschossen, Beeson! Dieser Halunke! Ebensogut hätte er zwei Inches weiter rechts treffen können und die Kugel säße jetzt in meinem Herzen…«

      Meredith, der schon an der Tür neben Beeson war, blieb stehen und wandte sich um.

      »Sei sehr vorsichtig mit deinen Ausdrücken, Cowboy. Ich schätze es nicht sehr, von deinesgleichen beleidigt zu werden.«

      Beeson blickte den Fremden aus verblüfften Augen an. Wie hatte sich dieser Mann so plötzlich verändert? Sein Biedermannsgesicht war der starren Maske eines gefährlichen Menschen gewichen. Hart und kalt funkelten seine Augen. Er war auf einmal wie ein großes Insekt, das tödliche Stiche austeilen konnte.

      Chalk Beeson hatte es begriffen. Er hatte sehr viele Menschen von seinem Schanktisch aus beobachtet, auch Typen wie diesen Texaner da, der biedermännisch-harmlos wirkte und sich zu einem Skorpion entwickelte, wenn er sich angegriffen fühlte.

      Am besten gab man sich mit solchen Leuten gar nicht ab.

      Freddy war selbst schuld. Wie hatte er es sich einfallen lassen können, diesen Mann anzugreifen?

      »Freddy!« rief der Wirt wütend. »Verlaß den Saloon. Drei Häuser weiter wohnt Doc Winters, er soll nach deinem Arm sehen.«

      »Ich weiß selbst, wo der Knochenflicker haust«, knurrte der Cowboy, bebend vor Wut und Schmerz. Er hatte noch nicht begriffen! Weil er gewohnt war, daß die meisten Menschen vor seiner Ungebärdigkeit den Nacken einzogen, selbst draußen auf der Ranch.

      »Diesen blaßgesichtigen Tex mache ich fertig, Beeson, darauf kannst du dich verlassen.«

      Da nahm der Salooner einen Derringer aus der Tasche.

      Sehr beherrscht sagte er: »Du

      gehst, Freddy.«

      »Weshalb wirfst du mich hinaus?« krächzte der Kuhtreiber.

      »Weil ich nicht daran interessiert bin, dich als Leiche hinausschaffen lassen zu müssen. Da ist es mir allemal lieber, du verläßt freiwillig und auf eigenen Füßen meinen Laden.«

      »Well, du wirfst mich also hinaus! Bilde dir ja nicht ein, daß ich mir das gefallen lasse. Ich komme wieder mit den Boys. Erst wird mit dem Tex abgerechnet und dann mit dir. Du sollst keinen Humbart-Mann ungestraft auf die Straße gesetzt haben. Wer bist du denn? Ein armseliger Keeper wie jeder andere auch! Nichts weiter. Und daß deine Kneipe im ganzen Westen bekannt ist, ändert auch nichts daran. Es ist eben ein ganz besonders verrufener


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