Wyatt Earp Staffel 9 – Western. William Mark D.
nein, Gott sei Dank noch nicht…«
Sie saßen kaum am Tisch, als eine Revolverkugel die Scheibe zertrümmerte.
Die Kugel schlug einen halben Yard neben Wyatt Earp in die Holztäfelung der Wand.
Mit zwei blitzschnellen Schüssen schoß Doc Holliday die beiden Lampen aus.
Dann war der Missourier am Fenster, und Holliday lief in den Hof hinaus.
Er stieß das Tor auf – und sah den Schützen.
Es war der kleine Peon.
»Hände hoch«, sagte der Gambler ruhig.
Erschrocken nahm der Überrumpelte seine Hände hoch.
»So, Boy, und jetzt kommst du her.«
»Kommen Sie doch!«
»Das wäre dir wohl lieb. Aber den Gefallen kann ich deinem Partner nicht tun, Brother. Obgleich ich diese Stadt zum Sterben schön finde – scheint es mir noch etwas früh dazu! Come on, sonst hagelt’s Blei!«
Der Mann kam heran. Holliday stieß ihn vor sich her, riß ihm die Waffen aus dem Gurt und brachte ihn ins Haus.
Wyatt Earp hatte inzwischen in dem dunklen Speiseraum am Fenster gestanden und die andere Straßenseite beobachtet.
»Da drüben lauert der andere. Ein Riesenkerl. Aber Astor ist es nicht.«
»Wir kaufen ihn uns«, meinte Holliday. »Den anderen habe ich in den Vorratsraum gesperrt.«
Sie ›kauften‹ ihn sich gemeinsam.
Es war ein Freund des ersten Gefangenen.
Sheriff Brown bekam noch einen Gast für den Knast: Pat Liston, einen Zimmermann aus der Stadt, der ebenfalls zu Astors Leuten zählte und das wettmachen wollte, was die beiden ersten verkorkst hatten.
Der Mann, der nur ein Haus weiter zu ebener Erde neben dem Schankraum der Golden Bar in einer kleinen Kammer auf dem Bett gelegen hatte, richtete sich auf.
Schüsse – überall Schüsse!
Er kleidete sich an und ging in die Schenke.
Der Salooner, der ihm die Kammer für ein paar Cents vermietet hatte, meinte:
»Schlafen Sie nicht weiter, Mister. Es lohnt sich, aufzubleiben. Sie können morgen trotzdem wieder in der Umgebung nach einem Job suchen.«
»Es lohnt sich?«
»Der Teufel ist los! King Astor hat Konkurrenz bekommen.«
Auch der Fremde, der seit einiger Zeit in der Stadt wohnte, hatte schon genug von Frederic Astor gehört, um jetzt aufzuhorchen.
»Konkurrenz? Von wem?«
»Von einem Mann, der es ihm richtig gibt. Schon mal was von Wyatt Earp gehört?«
John Tancred taumelte zwei Schritte zurück und griff nach einer Stuhllehne.
Genau in diesem Augenblick wurde hinter ihm die mit buntem Glaspapier beklebte Tür geöffnet.
Doc Holliday blickte in den Schankraum.
»Wyatt Earp«, stammelte Tancred, »nein, das kann doch nicht wahr sein!«
Holliday ging an ihm vorbei zur Theke. »Einen Brandy.«
Der Salooner schenkte ein. Dann meinte er: »He, sind Sie nicht…, doch, ich habe Sie doch vorhin bei Astor vorm Hotel gesehen. Sie sind doch Doc Holliday!«
Der Georgier wandte sich plötzlich um und sah Tancred aus eiskalten harten Augen schweigend an.
Der war aschgrau geworden, wich noch zwei Schritte zurück, warf sich dann plötzlich herum und wollte hinaus.
Holliday hatte sich nicht bewegt.
Und der Ohioman prallte in der Tür mit einem hochgewachsenen Mann zusammen, der ihn auffing und zurückschob.
»Nicht so hastig, Brother.«
Tancred wich vor dem Mann zurück. »Sie… sind Wyatt Earp!« kam es fast pfeifend über seine Lippen.
Der Marshal nickte.
Der Mörder begann am ganzen Körper zu zittern. »Ja«, keuchte er dann, »ich wußte es. Der Alte hatte es gesagt, daß Sie kommen würden…«
*
John Tancreds Flucht war zu Ende.
Der Marshal brachte ihn selbst nach Sescattewa.
Es gab zwei Monate darauf in Denver eine neue Verhandlung.
Inzwischen hatten Wyatt Earp und Doc Holliday das Gold zwischen Fort Scott und der Grenze Missouris gefunden und abgeliefert; es lag genau dort, wo Tancred gesagt hatte.
In der großen Verhandlung in Court House von Denver wurde John Tancred zu zehn Jahren Haft verurteilt.
Mit gesenktem Kopf stand er da, als das Urteil gesprochen wurde. Dann, als sie den unseligen Mann aus dem Saal führten, kurz vor der Tür, da blieb er stehen.
Genau vor Marshal Earp. »Ich danke Ihnen, Marshal«, preßte er heiser durch die Zähne.
Dann ging er mit seinen Bewachern.
Aber er überlebte seine Strafzeit nicht. So hart er in seiner Schale schien, so schwach war er in seinem Innern. Er starb nach sechs Jahren an einem schweren Nervenleiden.
*
In Gleenwood Springs aber war dem Marshal ein großer neuer Feind erwachsen: Frederic Astor, der mächtige Rancher und Bankhausbesitzer. Hoteleigner und Storeinhaber – der »König der Garfield County«.
Es mußte des Teufel gewollt haben, daß Wyatt Earp schon kurz nach der Verurteilung John Tancreds wieder hinauf in die Berge des Garfield Countys reiten mußte – wo er nicht nur wieder mit dem rigorosen Astor, sondern auch mit Rico Lopez zusammenstoßen sollte.
– E?N?D?E?–
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