Wyatt Earp Staffel 9 – Western. William Mark D.

Wyatt Earp Staffel 9 – Western - William Mark D.


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pokerte da?«

      »Jack Litvak, Armin Gregory und Clarke Dempsey.«

      »Ist einer von den Männern hier?«

      »Ja, Mr. Dampsey, da sitzt er…«

      Der Mann erinnerte sich genau.

      »Ja, der Fremde hat mich nach dem Garfield County gefragt. Ich verwette meinen alten Hut gegen einen… He! Da kommt ja auch Jack Litvak. Er war auch dabei. Jack! Komm her, der Mann fragt nach dem Fremden, der neulich hier war.«

      »Neulich?«

      »Well, es ist eine Zeitlang her. Da kam er morgens hier rein und fragte Gregory etwas. Erinnerst du dich? Der mit den beiden blauen Leinentaschen und dem komischen Hut.«

      »Richtig, er fragte nach dem Garfield County…«

      Von nun an schien die Route kar.

      Die beiden Verfolger ritten wieder scharf hinüber nach Westen, dem fernen Garfield County entgegen.

      War das das Ziel des Mörders?

      Es war ein rauher, bitterer Weg, über die hohen Mountains hinauf nach Meredith, weiter an der Grenze des Eagle Countys entlang nach Westen.

      Wenige Tage vor Weihnachten erreichten sie das Garfield County. Der Missourier kannte es gut, da er schon mehrmals hier gewesen war.

      Zweimal hatte ihn auch der Georgier auf seinen Ritten durch dieses Bergland begleitet.

      Wyatts Zustand besserte sich von Tag zu Tag. Zusehends hielt er sich, aber immer noch mit äußerster Kraftanstrengung, die langen Tagesritte hindurch im Sattel.

      Dann sahen sie am Weihnachtsabend hoch oben aus einem waldigen Bergtal eine Stadt unten in der Tiefe vor sich liegen.

      »Gleenwood Springs«, sagte der Marshal.

      Holliday nickte. »Yeah, eine schöne Stadt. Hier könnte man es ein paar tausend Jahre aushalten.«

      »Ist das nicht etwas lang?«

      Der Spieler zog die Schultern hoch. Hatte ihn etwas ein Schicksalswind gestreift, der ihn tief im Unterbewußtsein ahnen ließ, daß er hier unten, fast auf der Talsohle, am Nordwestrand der Stadt, einmal sterben würde?

      Schweigend ritten sie zu Tal.

      Es war dunkel, als sie die Stadt erreichten.

      »Damals hatten wir es so eilig«, meinte Holliday, während er vor einem großen Hotel aus dem Sattel rutschte. »Ich wünschte, wir könnten uns diesmal etwas länger aufhalten.«

      Er wünschte es für den Freund, der ziemlich erschöpft war, dem die Anstrengung, die Strapazen der Bergtouren deutlich zu Gesicht geschrieben standen.

      Deshalb auch hatte er gleich hier vor dem großen Hotel haltgemacht, wo man auf ein gutes Bett hoffen konnte.

      Wyatt war gerade aus dem Sattel gestiegen und in den grellgelben Lichtschein geraten, der aus einem der Fenster fiel, aus ihn eine rauhe, bärenhafte, dröhnende Stimme anrief:

      »He, das ist ja ein prächtiges Zusammentreffen! Ist das nicht der

      Rowdy oben aus Montana, der mir meinen schwarzen Diener ausspannte?«

      Der Marshal rührte sich nicht. Er hatte die Stimme sofort erkannt.

      Es war der Mann, den er oben in Virginia City gesehen hatte, mit dem er den kurzen Zusammenprall hatte wegen eines Negers, der von dem Hünen in so rücksichtsloser Weise geschlagen worden war.

      Frederic Astor! Richtig, so hieß er.

      Wyatt band seinen Rappen fest und ging auf den Vorbau zu.

      Holliday blieb noch neben seinem Pferd und hielt den Riesen im Auge.

      Als Wyatt auf den Hoteleingang zuschritt, röhrte ihm Astor entgegen:

      »Sie wollen doch hier nicht etwa um ein Quartier nachfragen, Tramp?«

      Da wandte sich ihm der Marshal zu. »Hüten Sie Ihre Zunge, Mr. Astor! Ich bin zwar müde vom Ritt, aber Ihnen eine Ohrfeige zu geben, dazu reicht’s sicher noch. Aus dem Weg jetzt!«

      »Aus dem Weg?« belferte der Goliath. »Mensch! Das ist mein Hotel, mein Vorbau, mein…«

      »All right«, sagte der Marshal und blieb stehen.

      »Dann werde ich mir ein anderes Haus suchen.«

      »Tun Sie das. Und sehen Sie zu, daß Sie nicht zufällig wieder eines meiner Häuser erwischen.«

      Ein mittelgroßer Mann war hinter dem Marshal aufgetaucht. Er hatte eine Bullpeitsche in der Hand, die er jetzt plötzlich hochriß.

      Astors Hunde waren schon da.

      Aber die Kugel des Spielers war schneller.

      Sie riß dem Peon Owen Warwick den Peitschenstiel knapp über der Hand auseinander.

      Entgeistert standen Astor und Warwick da.

      Holliday zog sich langsam auf den Vorbau.

      »Weißt du, Kleiner, ich schätze es nicht sehr, wenn so ein lausiger Skunk die Peitsche von hinten gegen einen ordentlichen Mann führt.«

      Astor stampfte heran. »Was fällt Ihnen ein, Mensch? Ich lasse Sie einsperren! Sheriff! Sheriff! Zum Teufel, Brown, wo stecken Sie, Mensch!«

      Da lief ein Mann in den Fünfzigern heran. »Mr. Astor?« fragte er servil.

      »Dieser Kerl da hat auf Warwick geschossen! Nehmen Sie ihn fest.«

      Holliday stand so, daß er Astor Warwick und den Sheriff vor sich hatte. Den Marshal wußte er direkt hinter Astor.

      »Wer sind Sie?« fragte der Sheriff vorsichtig, als er in das scharfgeschnittene Gesicht des Spielers gesehen hatte.

      »Mein Name ist Holliday.«

      »So, Sie haben also geschossen?«

      »Was fragen Sie lange, Brown!« brüllte Astor dazwischen. »Packen Sie den Kerl und schleppen Sie ihn ins Jail. Und hier…«, er wandte sich zu Wyatt Earp um, »diesen Landstreicher stecken Sie gleich daz…«

      Ein krachender Faustschlag traf seine Kinnlade, schüttelte ihn durch und warf ihn zweimal um seine eigene Achse.

      Frederic Astor, der ›König des Garfield County‹ wischte sich mit dem Handrücken über die getroffene Stelle.

      Er war geschlagen worden!

      Eine Ungeheuerlichkeit war geschehen. Auf offener Straße hatte ein Mann gewagt, ihn zu schlagen.

      Astor war ein bärenstarker Mann, der Faustschlag hatte ihn keineswegs zu fällen vermocht und ihn auch mehr in seinem Stolz, in seinem Hochmut als körperlich getroffen.

      »Brown!« schrie er. »Packen Sie ihn, Mann, sonst zerschmettere ich ihn!«

      Wyatt Earp trat dicht an ihn heran. »Hören Sie gut zu, Astor…«

      »Einen Dreck werde ich, Tramp! Verstehst du, ich…«

      Da stieß ihn der Marshal mit der Rechten zurück und nagelte ihn direkt an die hölzerne Wand des Hauses.

      »Sie werden zuhören, Astor! Mein Name ist Earp. Wyatt Earp. Dieser Mann ist Doc Holliday! Wir kommen aus Dodge City und sind hinter einem Mörder her, wie wir damals oben in Virginia City hinter einem Mörder her waren. Wir haben weder Zeit noch Lust, uns von einem aufgeblasenen Bären aufhalten zu lassen. Sagen Sie Ihrem Sheriff, daß er mir aus dem Weg gehen soll. Und wenn Sie es noch einmal riskieren sollten, mir einen Ihrer Hunde ins Kreuz zu hetzen, gibt’s Prügel!«

      Er wandte sich um, ließ den total Verblüfften stehen und ging mit dem Spieler zurück zu den Pferden.

      Ohne Hast stiegen sie auf und ritten weiter.

      Hundertfünfzig Meter weiter war ein Boardinghouse.

      Wyatt Earp


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