Butler Parker Staffel 9 – Kriminalroman. Günter Dönges

Butler Parker Staffel 9 – Kriminalroman - Günter Dönges


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erwischte es allerdings auch ihn. Sein Nieser war allerdings wesentlich gedämpfter als der von John Malone. Es handelte sich um einen fast eleganten, angedeuteten Nieser, wie ihn nur ein Josuah Parker produzieren konnte.

      *

      »Ich … Ich Idiot bin zurück nach Lemmon Bay gegangen«, berichtete Shrimp inzwischen. Er befand sich im Dachgeschoß des Hauses und hatte sich endlich etwas beruhigt. Was mit dem Drink zusammenhing, den Ritchel ihm gemixt hatte.

      »Warum sind Sie zurückgekommen?« wollte Mike Rander wissen. Er stand am Fenster und traute sich nicht so recht in die Nähe von Rudy Shrimp.

      Was wiederum, um ehrlich zu sein, mit Shrimps Füßen zusammenhing, die die Schweißspur für die Hunde gelegt hatten.

      »Ich … Ich hatte da noch ’ne Flasche Brandy im Haus«, sagte Shrimp, »und ich habe gedacht, Malone hätte sich wieder beruhigt.«

      »Jetzt aber mal raus mit der Sprache«, forderte der Anwalt, »warum ist Malone mit seiner Hundemeute hinter Ihnen her? Er wird doch nicht vor Ihrer Hütte auf Sie gewartet haben, oder?«

      »Lügen Sie bloß nicht herum, Rudy«, warnte Ritchel, »sonst können wir Ihnen wirklich nicht helfen. Legen Sie Ihre Karten auf den Tisch.«

      »Ich war auf Malones Grundstück«, gestand Shrimp und nahm einen kräftigen Schluck aus dem Glas.

      »Und was wollten Sie da?«

      »Auf keinen Fall abstauben«, sagte Shrimp schnell, »wäre mir viel zu gefährlich.«

      »Was wollten Sie bei Malone?« wiederholte Mike Rander erneut.

      »Abkassieren!« sagte Shrimp kleinlaut.

      »Bei wem?«

      »Bei Judy«, redete Rudy Shrimp weiter. »Sie hatte mich zu sich bestellt. Das heißt, genauer gesagt, eigentlich nicht«

      »Was denn nun?«

      »Ich hatte Roy Jenkins gesehen.«

      »Wer ist denn das?«

      »Ein Landbesitzer aus Lemmon Bay«, schaltete Rander sich erklärend ein.

      »Ein Freund dieser Judy Malone?«

      »Wo denken Sie hin!« Shrimp lachte jetzt sogar leise. »Er könnte ihr Vater sein. Jenkins ist bestimmt seine 45 Jahre alt, oder auch noch mehr.«

      »Und was wollte er bei Judy Malone?«

      »Das – das weiß ich eben nicht. Und das wollte ich rausbekommen. Aber da waren plötzlich die Hunde, und ich mußte türmen. Um ein Haar hätten sie mich erwischt.«

      »Welche Verbindung gibt es zwischen Malones Tochter und diesem Roy Jenkins?« wollte Rander wissen.

      »Das weiß ich eben nicht. Aber wenn ich das weiß, dann habe ich endlich meine Ruhe vor Malone, verstehen Sie?«

      »Kein Wort«, erwiderte der Anwalt, obwohl er vage begriff.

      »Wissen ist Macht«, sagte Shrimp und trank sein Glas leer, »normalerweise haben die Malones und Jenkins nichts miteinander zu tun.«

      »Können Sie sich einen Vers darauf machen?« wandte Rander sich an Ritchel, der aber nur stumm die Achseln zuckte.

      »Irgendwann krieg ich es raus«, redete Shrimp weiter. »Das heute war das dritte Mal, daß ich Jenkins bei Malone gesehen habe. Irgendwann schaffe ich das.«

      »Falls die Hundemeute Sie nicht vorher geschnappt hat«, warnte der Anwalt. Rander fühlte, daß Shrimp etwas verheimlicht hatte. Dieser kleine Gauner wollte sich eine fette, nahrhafte Suppe zubereiten. Er übersah aber wahrscheinlich, daß er an dieser Suppe ersticken konnte, wenn er nicht sehr aufpaßte.

      »Sobald Malone abgezogen ist, haue ich ab durch die Mitte«, sagte Shrimp, »ich habe jetzt endgültig den Kanal voll.«

      »Sie werden sich noch etwas Zeit nehmen müssen«, sagte Rander, »wenn Mister Ritchel Malone richtig einschätzt, und daran ist wohl nicht zu zweifeln, dann wird Malone in der Nähe bleiben und darauf warten, daß Sie sich sehen lassen.«

      »Sie meinen, er könnte uns belagern«, sagte Ritchel, »ein John Malone gibt nicht so schnell auf!«

      *

      »Na, bitte!« sagte Sheriff Banding, als er die Tür zu Parkers Hotelzimmer geöffnet hatte. »Tonbandgerät mit Endlosschleife.«

      Seine beiden Hilfssheriffs Noldans und Folders betraten nun ebenfalls das Hotelzimmer und sahen sich das kleine, aber leistungsstarke Tonbandgerät an. Eine Endlosschleife produzierte nach wie vor munter alle jene Geräusche, die Noldans gehört hatte.

      Banding stellte das Gerät ab.

      »Sie bleiben vor dem Hotel, Folders«, sagte er dann zu seinem Mitarbeiter, »Noldans und ich kümmern uns erst mal um den Streifenwagen.«

      »Und wie lange soll ich hier Nachtwache schieben?« wollte Folders wissen.

      »Bis Rander und dieser Butler wieder zurück sind«, antwortete der Sheriff, »bevor wir jetzt was unternehmen, müssen wir uns alles sehr genau durch den Kopf gehen lassen.«

      »Hätten wir früher tun sollen«, murrte Noldans.

      »Klappe«, fauchte Banding seinen Hilfssheriff an. »Wer wäre auf diesen Butler nicht ’reingefallen. Das wird auch Malone begreifen müssen, ob ihm das nun paßt oder nicht!«

      Sie schoben sich aus dem Hotelzimmer und trennten sich vor dem Haus.

      Folders bezog unwillig seine Nachtwache, während Banding und Noldans sich um den Wagen kümmerten. Die drei Hüter des Gesetzes fühlten sich ungemein abgeschlafft und gereizt. Sie hatten hart und ausgiebig auf dem Knüppeldamm gearbeitet, um den Traktor und dann den Streifenwagen zu bergen. Dabei hatten sie den Knüppeldamm ungewollt wenigstens teilweise wiederherstellen müssen. Sie fühlten sich auf der ganzen Linie hereingelegt.

      »Wird höchste Zeit, daß hier in Lemmon Bay wieder Ruhe einkehrt«, sagte Noldans seufzend, »war das doch schön, als diese beiden Typen noch nicht da waren, da wußte man wenigstens genau, was wo gespielt wurde.«

      *

      »Sie sitzen drüben im Unterholz«, sagte Rander, der hinunter in die Küche zu Parker gekommen war.

      »In der Tat, Sir«, bestätigte Josuah Parker, »von dort aus kann der bewußte Mister Malone sowohl den Strand als auch die Zufahrt zum Haus kontrollieren.«

      »Kann man dagegen etwas unternehmen?« erkundigte sich der Anwalt lächelnd, »Sie wissen doch, Parker, Sie haben vollkommen freie Hand.«

      »Ich war so frei, Sir, mich mit diesem Problem bereits zu beschäftigen«, entgegnete Parker, »in erster Linie dürfte es darauf ankommen, die Bluthunde ein wenig zu verunsichern.«

      »Wie wollen Sie sich diesen lieben Tierchen verständlich machen?«

      »Man müßte die Vierbeiner, die an sich ja unschuldig sind, anderweitig interessieren.«

      »Wie und womit?«

      »In der Vorratskammer Mister Ritchels, Sir, fand ich einige appetitlich aussehende Vollkonserven, die mit Rind- und Schweinefleisch gefüllt sind.«

      »Liefern Sie den Hunden dann gleich ein paar Büchsenöffner mit, Parker!«

      »Sie werden wahrscheinlich mit meiner Wenigkeit zufrieden sein«, erklärte der Butler und deutete auf einige Blechbüchsen, die er bereits geöffnet hatte. Auf einem Schneidebrett hatte Parker handliche Fleischbrocken zurechtgelegt.

      »Und wie wollen Sie die Appetithäppchen ’rüber ins Unterholz befördern?«

      »Mittels meiner Patent-Hosenträger, Sir, die ich in eine Schleuder umfunktionieren werde.«

      »Ich sehe Ihnen dabei gern zu, Parker.«

      Was der junge Anwalt dann auch tat.

      Sein Butler öffnete seine schwarze


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