G.F. Barner Staffel 3 – Western. G.F. Barner

G.F. Barner Staffel 3 – Western - G.F. Barner


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Kuli, verstanden!«

      »Plumo, gleich reicht es mir!«

      »Was wird dir reichen, du Held? Immer ehrlich, was? Es sind die Dummen, die zuerst sterben, weil sie sich totgeschuftet haben!«

      Er zieht sich in den Sattel und sieht hämisch grinsend zu, wie Bat Doan Eve Marrimer auf das Pferd hebt.

      »Tut mir leid, Lady, aber… hinter Columbus, kurz vor Palomas auf der mexikanischen Seite, ist eine Station der Stagecoach-Linie, die den Grenzverkehr versieht. Dort setze ich Sie ab, das ist ein Versprechen!«

      »Sie brauchen mir keines zu geben, Doan, ich weiß, Sie werden genau das tun, was Sie sagen. Und dann, Doan, wohin dann? Sie gehen fort, irgendwohin, nicht wahr?«

      »Ja«, sagt er düster und reitet den anderen nach aus dem Tor in die Gasse hinein. »Sei vorsichtig da vorn, Jim!«

      Sie treffen jedoch niemanden und kommen glatt aus den Häusern auf das freie Land hinaus.

      Erst hier antwortet Doan.

      »Ich werde sicher nach Texas gehen oder nach Arizonas. Es ist besser, wenn ich Potrillo nie mehr treffe.«

      »Sie haben früher für die Chairman-Ranch gearbeitet, Doan?«

      »Ja«, erwidert er karg. »Chairman war ein guter Mann, er steckte nur zuviel Geld in seine Pferdezucht, das hat ihn ruiniert… wie viele andere, von denen man heute kaum noch etwas weiß!«

      Er reitet etwas schneller. Sein Pferd ist ausgezeichnet, es läuft den anderen sicher davon, wenn er es will. Neben Plumo hält er und blickt ihn kalt an.

      »Plumo, wenn du deine eigenen Wege gehen willst, dann laß dir gesagt sein, daß wir zusammenbleiben. Mein Pferd holt dich nach drei Minuten ein. Also, versuch nichts, verstanden?«

      »Hab’ ich was davon gesagt, daß ich allein reiten will? Ich bleib’ schon hier; keine Sorge, Mister! Ist das endlich alles, was du von mir willst, he?«

      »Vorläufig!«

      Er fällt wieder zurück, gibt Bennet aber die Richtung an und spürt die Wärme von Eve Marrimers Rücken an seiner Brust.

      »Doan, damals die Sache mit Juan Potrillo, es war doch fair?«

      »Wer hat Ihnen davon gesagt?«

      »Mein Vater!«

      »Er war damals noch nicht Richter, wie? Nun ja, es war ganz fair. Ich hatte von Chairman eins der besten Pferde geschenkt bekommen. Ausgerechnet dieses Pferd beanspruchte Juan Potrillo, obwohl ihm gesagt wurde, daß es Chairmans letztes Geschenk an mich war. Er forderte mich auf, es zu verkaufen. Ich lehnte ab, man verkauft ja Geschenke nicht. Da hat er mir ein Glas Whisky ins Gesicht gegossen und mich einen Feigling genannt. Ich war einige Jahre jünger und nicht sehr klug. Nun gut, ich nahm seine Beleidigung nicht hin. Wir gingen vor die Tür, er zog zuerst und… nun ja!«

      »Und seit dieser Zeit haßt Sie Jaime, wie?«

      »Ja, so ungefähr. Vielleicht nicht so sehr wegen seines Bruders, immerhin wurde Jaime dadurch der Alleinerbe von dem ganzen Vermögen der Potrillos, aber ich trickste ihn und ein halbes Dutzend seiner besten Männer aus, als er meinen Skalp wollte. Das kann er wohl nicht vergessen. Er hat den Indianer so angesehen, daß der auf einmal nichts mehr wußte.«

      Er schweigt bitter. Das Mädchen wendet den Kopf und sieht ihn von unten her groß an.

      »Sie gehen darum weg, weil Sie es am Ende doch mit ihm auskämpfen müßten, wie?«

      »Ich will nicht auf jemanden schießen!«

      »Und wenn Sie müssen?«

      »Ich hasse es, jemanden umzubringen, selbst wenn es ein eisernes Muß ist. Der Junge damals – Juan, ich habe das nicht vergessen!«

      »Sie kommen nie wieder, wenn Sie einmal fort sind, Bat?«

      »Kaum!«

      *

      »Nach links«, sagt Bat kühl. »Da drüben geht es zur Poststation auf der mexikanischen Seite. Wir sind über der Grenze!«

      »Waaaas?«

      Drei Männer drehen sich nach ihm um und sehen ihn groß an.

      »Ja«, murmelt er träge. »Dort hinten ist der Weg nach Las Palomas. Wir sind schon anderthalb Meilen auf mexikanischem Gebiet. Plumo, kennst du dich so wenig hier aus?«

      »Teufel – die Gegend stimmt, aber – da war doch das Haus?«

      »Sicher, dort war eins, ein paar Banditen hatten sich in ihm verkrochen, als einige von unseren Leuten ihnen folgten. Kommt nur mit, es liegt genau an unserem Weg!«

      Er reitet langsam weiter. Sie kommen zu dem Haus, dessen Lehmmauern tiefe Risse haben. Das Haus ist in sich zusammengekracht und bei dem Brand eingestürzt. Das gähnende Viereck des einen Raumes blickt leer gegen den Himmel, der Mond scheint herein.

      »Tatsächlich, da sieht man erst, daß man lange nicht mehr an ’nem bekannten Fleck gewesen ist«, mault Plumo. »Ist dir was, Taugenichts? Bist ja ganz käsig um die Nasenspitze, hast du dich gepudert – hähä?«

      »Du machst noch deine dreckigen Witze, wenn du in die Hölle kommst«, erwidert Johns mühsam. »Bat – ich möchte auch zu Fuß gehen, wenn… Jim mich etwas stützt. Das Pferd will ich nicht!«

      »Behaltet ein Pferd, ich werde es bezahlen.«

      »Was?«

      »Ja, du brauchst nicht zu Fuß zu gehen. Und Jim auch nicht. Reitet jetzt weiter. In Las Palomas ist eine Bodega – sie gehört Francesco Cabarro. Geht zu ihm und sagt, daß ihr Freunde von mir seid und nach ein paar Tagen zum Texanischen wollt. Jim, hier sind zehn Dollar. Du bezahlst nicht mehr als einen halben pro Tag für Essen und die Futterkrippe für den Gaul. Schlaft im Stall bei ihm. Nun los, reitet!«

      »Und du – was willst du machen?«

      »Nichts«, sagt Jim stockheiser und hält das Geld in der Hand, als wäre es glühend.

      »Ich sorge schon für mich. Jim, ist noch was?«

      »Bat – ich habe meine Leute in Trinidad wohnen. Wenn du mal schreiben würdest, wie es dir geht – ich meine nur so.«

      »Ja, Langer. Los verschwindet; haut ab, ehe ich brechen muß.«

      »Ach, du Idiot, du verdammter! Danke, Bat!«

      »Blöder Kerl!«

      Sie lassen das eine Pferd stehen. Der lange Jim schwingt sich hinter Johns auf den anderen Gaul. Dann reiten sie beide los, ein Langer und ein Kleiner, der vielleicht auch gründlich gebessert ist und nie vergessen wird, daß er beinahe drei Fuß über dem Boden an einem Strick baumelte. Es soll manchmal helfen.

      »Ich muß nach Südwesten«, sagt Plumo und nimmt die Zügel hoch. »Mir brauchst du kein Geld zu geben, ich will’s auch nicht von dir, klar? Komm gut in die Hölle, du Held!«

      »Langsam«, sagt da Bat träge. »Noch sind wir nicht fertig, Freund Plumo. Da sind noch einige Dinge zu regeln. Runter vom Pferd!«

      »Was soll ich?«

      Er stiert auf den Revolver in Bats Hand und wird bleich. Die Pferde denkt er, der Anteil, um den ich und die anderen betrügen wollte – jetzt kommt es.

      Er steigt ab, genau beobachtet von Bat Doan.

      »Geh drei Schritte von deinem Pferd weg, Plumo!«

      »Mensch, was soll das?«

      »Geh schon, ich mach’ keinen Spaß!«

      Plumo geht und bleibt stehen, stiert auf seine Stiefelspitzen.

      »Lady«, murmelt Doan dann leise. »Jetzt nach der rechten Seite von meinem Pferd herunter und hinüber zu den anderen beiden Pferden. Hier sind vierzig Dollar für den Gaul, den Bennet und Johns reiten. Geben Sie das Geld Adam Smith und reiten Sie nur auf unserer Spur zurück. Vielleicht sagen


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