Globetrotter-Spirit: Reisen als Lebensschule. Группа авторов

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mehr, ob allfällige Veränderungen langfristig erhalten bleiben. Simone, die Freundin von Nicole, glaubt nicht an eine anhaltende Veränderung. «Wahrscheinlich geht es zwei Wochen, und wir stecken wieder im normalen Alltagstrott.»

      Auch ich befinde mich auf der Rückreise. Zwei, drei brenzlige Überholmanöver des Taxifahrers mit Dauerhupe und schon stehe ich wieder am Flughafen von Goa. Beim Anflug auf Bombay, diesmal bei Tag, erkenne ich, was die vermeintlichen Friedhofskerzen tatsächlich waren: die spärliche Beleuchtung der gigantischen Slums, die sich über die Hügel um Bombay ziehen. Verschläge aus Wellblech als Luxusvariante oder zeltähnliche Unterstände aus alten, zerrissenen Plastikblachen reihen sich endlos aneinander. Ganze neun Stunden muss ich auf meinen Weiterflug warten. Beim Herumlungern auf dem Flughafen treffe ich auf ein Schweizer Pärchen, das ebenfalls nach Hause reisen will. Luzia kommt aus Winterthur und freut sich, bald wieder dort zu sein. «Mir gefällt es in der Schweiz, ich bin glücklich dort.» Sie war einen Monat in - Indien unterwegs. Jetzt habe sie schon etwas Heimweh.

      «Le heimweh». Das verwundert eigentlich nicht. Die Schweizer Söldner, die einst im Ausland Dienst leisteten, waren bekannt für ihr Heimweh. Die Ärzte beschrieben «le heimweh» damals sogar als typische Schweizer Krankheit.

      Mit den übriggebliebenen indischen Rupien gönne ich mir im einzigen Restaurant des Flughafens noch ein letztes grosses Kingfisher-Bier. Noch eine Stunde bis zum Abflug, das Getränk fordert seinen Tribut – ich muss auf die Toilette. Beim Blick in den Spiegel muss ich mir eingestehen, dass ich etwas abgekämpft aussehe: Ich habe Ringe unter den Augen, die Haare sind so verfilzt, dass sie beinahe als Rastafrisur durchgehen könnten. Die Autorin Erna Bombeck schrieb einmal passenderweise: «Wenn du aussiehst wie dein Passbild, wird es Zeit, nach Hause zu fahren.»

      Ein Ruck, ein Blick nach draussen – Schnee. «Liebe Passagiere, willkommen in Zürich-Kloten. Es ist 6.15 Uhr.» Ich bin wieder daheim, müde, mit einem trockenen Hals und brennenden Augen. Wer Pech hat, wird schon am Flughafen von jemandem abgeholt. Den anderen ist etwas mehr Zeit vergönnt, um sich geistig wieder zu akklimatisieren. Nicht lange geht es aber, und der Arbeits- oder Schulalltag holt einen wieder ein.

      Nüchtern daheim. Man ist wieder Teil einer Gesellschaft, in der man funktionieren muss. Man übernimmt Verantwortung und trägt für sein Tun die Konsequenzen. Langsam verlieren die Souvenirs aus den Ferien ihre Bedeutung. Das indische Gewand, das man während der Reise problemlos getragen hat, würde man hier nicht mehr anziehen. Das Kingfisher-Bier schmeckt schal im Vergleich mit den Schweizer Bieren. Und die Statue von Shiva, dem indischen Liebesgott, verliert hier leider seine Wirkung.

      Man plant bereits die nächste Reise. Das grosse Ziel vor Augen: der kommende Urlaub. Aussicht: elf Monate arbeiten für den zwölften.

      Eines darf man nicht vergessen: Reisen hat in unserer Gesellschaft auch einen hohen Prestigewert. Die letzten Jahre der Rezession haben gezeigt, dass selbst in finanziell schwierigen Zeiten auf die Urlaubsreise erst zuletzt verzichtet wird. Eher verkauft man sein Auto. Man muss etwas erleben, etwas zu berichten haben. Diejenigen, die zu Hause bleiben, sind Langweiler. Wer seinen Pass zuerst mit Visa, Ein- und Ausreisestempeln füllen kann, der hat im Kampf um Prestige gewonnen.

      Man müsste sich fast schon fragen: Kann man es sich überhaupt noch leisten, nicht zu verreisen? Ich nicht. Sonst hätte ich nichts zu erzählen – und nichts zu schreiben.

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       Walo Kamm und Reisegefährtin beim Versuch, eine alte russische Dampflok zu heben. (Transsibirien, 1968).

       3. Teil: Weltweit unterwegs, um zu lernen

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       Völkerverständigung fängt im Kleinen (und bei den Kleinen) an: Globetrotterin und Einheimische mit Baby auf einer Urwaldflussfahrt (Peru, 1970).

       … Asiatische Naturheilmethoden im Original erleben: Reisen, um zu lernen

       … Freiwilligenarbeit: Wenn nachts um zwei das Antilopenbaby den Schoppen will

       … Das Zueinanderfinden von Menschen in Liebe: Travellers’ Love Story

       … Einjährige Weltreise mit schulpflichtigen Kindern: Familien-Weltenbummel

       … Spirituelle (buddhistische) Entwicklung im Himalaya: Die Reise nach innen

       … Erlebnispädagogik mit Behinderten: «Kann es ein grösseres Glück geben?»

       … Junge Frau auf Veloweltreise: 1 Stahlross, 4 Jahre, 39 Länder, 57364 km, 71 Platten, 1 Baby

       … Locker unterwegs in der Hippiezeit: 1976 auf dem Landweg nach Indien

       … Die Welt entdecken – auch heute noch (1975): In Westtibet

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