Das heitere Lexikon der Österreicher. Georg Markus

Das heitere Lexikon der Österreicher - Georg Markus


Скачать книгу
des kaiserlichen Heeres. Große Siege gegen die Türken und im Spanischen Erbfolgekrieg. Wichtiger Ratgeber für Leopold I., Joseph I. und Karl VI. Erbaute Schloss Belvedere und das Winterpalais in der Wiener Himmelpfortgasse.

      Als Prinz Eugen das prunkvolle Schloss Belvedere, ein Meisterwerk Lukas von Hildebrandts, 1723 mit einem gigantischen Fest eröffnete, erregten zwei Gäste Aufsehen mit einer Wette, in der es darum ging, wer von den beiden in der wertvolleren Robe erscheinen würde. Der Erste kam in einem mit Brillanten übersäten Kostüm. Als sich der andere, ein Graf, in schlichtem, grauen Tuch zeigte, und man ihn spöttisch nach den besonderen Vorzügen seiner Kleidung fragte, öffnete er den Mantel. Nun wurde sichtbar, dass dieser mit einem unschätzbar wertvollen Gemälde des Malers Antonio Correggio gefüttert war.

      Der Graf hatte die Wette gewonnen. Prinz Eugen aber hat die beiden Snobs nie wieder eingeladen.

      Am Liebreiz der Frauen in keiner Weise Gefallen findend, gestand der in Paris »Madame Simon« genannte Prinz ganz offen, er »incommodiere sich nicht mit Damen, ein paar schöne Pagen wären besser meine Sache«.

      Im Belvedere unterhielt Eugen eine Menagerie, in der Affen, Hirsche, Gazellen, Antilopen und viele andere Tiere untergebracht waren, darunter auch ein Steinadler, den der Prinz über alles liebte. Der Vogel überlebte seinen Herrn und wurde, als Napoleon 1809 in Wien einzog, dem Korsen als besondere Attraktion gezeigt. Kurz nach dem hohen Besuch ging das fast hundert Jahre alte Tier plötzlich ein. Die Wiener munkelten, der Steinadler habe es nicht ertragen, dass ein anderer Feldherr seinen eigenen an Pracht und Herrlichkeit überstrahlt hätte.

      RICHARD EYBNER

       Schauspieler

      * 17. 3. 1896 St. Pölten † 20. 6. 1986 Wien. Begann als Kabarettist, absolvierte anschließend das Reinhardtseminar. 1931 bis 1972 Engagement am Burgtheater, auch danach noch Gastauftritte. Populär geworden durch seine Darstellung komischer Nestroy-Rollen sowie durch Film und Fernsehen. Vortragskünstler, besonders mit Texten von Josef Weinheber.

      Eybner spielte Anfang der dreißiger Jahre im Burgtheater in Wallensteins Tod den Bürgermeister von Eger. Es war eine winzige Rolle, die aus nur vier Worten bestand. Auf Wallensteins Frage »Wie war doch euer Name, Herr Bürgermeister?«, hatte Eybner zu antworten: »Bachhelbel, mein erlauchter Fürst.«

      Womit der Auftritt auch schon wieder vorüber war.

      Dem großen Werner Krauß, der die Titelrolle spielte, tat Eybner dermaßen Leid, dass er ihn in jeder Vorstellung dreimal um seinen Namen fragte. Und der junge Eybner antwortete jedesmal: »Bachhelbel, mein erlauchter Fürst!«

      Womit die Rolle auf immerhin zwölf Worte angewachsen war.

      Mit den legendären Worten »I bin’s, dei Präsident!« nahm der Wiener Polizeichef Josef »Joschi« Holaubek im Herbst 1971 einen Gangster fest, der aus der Strafanstalt Stein ausgebrochen war. Der überaus populär gewordene Satz veranlasste Eybner – in seiner Freizeit Präsident der Katzenfreunde – Jahre danach zu einer eigenen Auslegung des Zitats. Bei einer Prämierung wurde ihm ein schwarzes Kätzchen gereicht, das ihn sofort, wie wild geworden, zu kratzen und zu beißen begann. Eine Zeit lang versuchte der Kammerschauspieler das Tier zu beruhigen, dann gab er ihm einen Klaps und sagte in strengem Tonfall: »Jetzt hörst aber auf! I bin’s, dei Präsident!«

      EDMUND EYSLER

       Operettenkomponist

      * 12. 3. 1874 Wien † 4. 10. 1949 Wien. Eigentlich Edmund Eisler. Begann seine Laufbahn als Klavierbegleiter der musikalisch-literarischen Abende im Salon Bertha von Suttners, der er auch sein erstes gedrucktes Werk, »Friedensklänge«, widmete. Seine bekanntesten Operetten: »Bruder Straubinger« (1903), »Schützenliesl« (1905), »Der lachende Ehemann« (1912), »Die goldne Meisterin« (1927).

      Edmund Eysler dürfte den Text seines berühmtesten Schlagers, Küssen ist keine Sünd, relativ ernst genommen haben, jedenfalls war er ein großer Frauenfreund, was seine Gemahlin verständlicherweise wenig erfreute. Als er wieder einmal erst frühmorgens nach Hause kam, wurde der Komponist von seiner Frau sofort mit der Frage konfrontiert, woher die Lippenstiftspuren in seinem Gesicht stammten.

      Eysler musste nicht lange nachdenken, er gestand schlagfertig: »Heut Nacht hat mich die Muse geküsst!«

F

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4AAQSkZJRgABAQEBLAEsAAD/2wBDAAEBAQEBAQEBAQEBAQEBAQEBAQEBAQEBAQEBAQEBAQEB AQEBAQEBAQEBAQEBAQEBAQEBAQEBAQEBAQEBAQEBAQH/2wBDAQEBAQEBAQEBAQEBAQEBAQEBAQEB AQEBAQEBAQEBAQEBAQEBAQEBAQEBAQEBAQEBAQEBAQEBAQEBAQEBAQEBAQH/wgARCAffBXgDAREA AhEBAxEB/8QAHgAAAwACAwEBAQAAAAAAAAAAAAECAwkEBwgFBgr/xAAdAQEAAwADAQEBAAAAAAAA AAAAAQIDBAUGBwgJ/9oADAMBAAIQAxAAAAHfF4zlqJwNbrKmJmtmRTkkny5ZoZDGtScijWi1VVmM S2RVmMc2xxX58x9CszM4TkJVLFqFkQczjrZzHz4rgPqr5U4bMkThqx2ZJcaI5MBUi2ac0s18bOUU OETFtJWy2zgcWhYVlWZio0wTXKvMVxks8q0JQpiFWrKVF5Z3N8t61npimuSL8dSTHtWsZySZRllh 1j5kW+ljGO0ShVmZnkJ4aqOQi5lxaJXWEQjFM8xFJvWKpJDJFVOhNCsEy66zaLq4Fn00Qu4opS1U ONFQUxSci/GiMatTrkhMwppjaWQjDFsqXEVZx4zacBCcEsMyWtkoyqchTKMzrZUY2XJi/CmPgxX8 xePzW78tGv461fx++ux3hcRY2gyUmbTc1pFpq6awqypIhKSKoZmGMkZjCQYZZqqOOZgzK7NLGUYj AiU5TMQKRCFnC5jGMAWEUkQ1JXSrKIWsSAkkxmUwTGaLZEStCovjUazEtSUhKtLVklYWBolERNJU 5tGVeSlKXFMacjSWKWGmQxIws8Mxmi2ZOFOdAm1YVS9KwtkKWkaEmleOtyVISktVotDWoglNAgTI KZk5UccSc40UJMiRSBYRQGMYk4liFyDEmkQWWmURArMTbjY24WziWj58V+RfP5m8d2RWePaRGQBF ImZUEUUSIsZAyRjMRZRJjIMxw5c0xwyEGYkkxGcBmI45zTjGYosghKg5ihjhiljKxZNlDlMJAoii JZLMRyDEccgzyyxaUJISgBMqso4ibhlzs9apMw4s15RKUZkZhgWScZNpyEoRSHLLDjllgIwpxmQs ohOMhAgAzCSIZQFjMYCTSKKLJGSMxmQZjLJEBYxDMZkOPiybLMGarHYQWatUpwJx46YruKtgtHHn M3pky0/WbY4uPYGWIAvDicdTGBQCGBJQxCJGUBiGIo4xyBFkGUQihkklEFiJMhiONZiPpVA4TKJK GQB3FCKEUYxgAEwxSzy4kOUIYxFmIgoxCM4gJAyGEwnLJMgyRymDKAmWKGWGSWMooDDJ2OgKKJKA gxkDGMitqiHeGSADSJVK57mYzISAFgSAAAgC0OFRMEwUCGa7GIx0XZcmYotxc9TKvDrbj7zxtcsu tMuWn6TkYrj2YASUSPUpYsGWSAoYBBSBiEAGO6rHmJVsMEwRRitGW8rJMrhQgACRiAoRBkGYy0NI IQiS7gJGaStYMpQFiMZZIGQkoxFCGSBkgpBAgJMpiGQZTGZDIcYRyQAwyyQmThRUlCCbMlQWIQFC GQBZiFEpEykxmcnJk1YyqKsqWIzFkDGMDGUIoRQWEFAHBQIK6QCossZgTj418VrYaWwbRN6xOedf 7nMxXEtMKEIoABCSyShDAA1icpoBDAIgSpMIASABCSTHF1nPisg4R9ABCACwAgtAmCxCGIkyCCES ZWkPNKUWSBUjQqnRIxFAIQEmQkkoZJRjEWUMxlFGMoCiRHGqyyzyWoyMUlc8zACRiJMgEiAYABhh klJFTlUHYxlDAgRQgGUIAgSZJQAACGSUSMw5sed+PnrERhkuUiz9H2PFjr7kAguDQpGsmUCQAACU UkCBIRxk8gQ0Y05UETilkGQgRaQUFMvXN52IkBIYZjNASQJECQCBKGQXCLIMMRyYZJCEs0CEkTAx CLGFxQCFLDLPUwESWAEgMBGAySywRjJMoihFCgpTU5VIGIYEgUBIwMcskGSAhmMsQjEckmosiqrA YhwqUjILGMRBQEGQYASMYCIMgCOFm5Gc8Sm2K8RnL5UcWk/pO34y40zxziS0FSmTWKtSrTGFpoV5 qpwQrKqaHrCqLEkykK5NZymprOdxBEtXGtGsZqAIFjQCiwgSQUnUBaHAFATwZjnSLTNjxPZGR6RF RDJE1aDWs42cSQQiDLYVgTjsyVIRRNz0FDFmSFrFRM1XWUScc5JxzkAIkAAyEjKABEAWMkBFCALk XmJSUIAAYgMEgzVVKAGYiygFVUoLkhkgMYxEgMYwAAAgskWZUK7DhfhzoQx8hxeO/Ud9xcXAsZzR N4qkkQri5kDpK0GaqgLwwrJaIquATJyehUKgmXMOoFBXVAskLGA6STCiQLQ8isfILErzVYM3HOQk RKQBFoWh6pxKypLOaqCQhEq0hUXEzorNhM0nUpBIGMRnABFEGG6Ks9VygyGIZlIKGIkYgEUMkCgk QxlFgAAAABBQASMBFiEMgYwzKygsRRIgLMZjMwwEBQEiKGIYCljzY+PPHttxtWC8cfCf1fccGOBs 4SmkO8TEmlUtaFjKTIFzAKBsdDQQNJWAsByrWmO93xomJqS1GRF7FAxVrWYs4gtJnBYTKzn5jT6L ObRY9IrKJrYsLJsMppBJbVWVr5EOSwYrKmXdUAQoGYrLqAgpAxWEHAEiRAlgAAKy4RBjDQUKAMYA AtRUWh5ShgSKVQZI4TZUqrBEkgkYhiIKAoQxiGBIwEMBFEAMZIhDEVDHkz7AQyQGSVDCZYcYqt8W F+PLj8iOFjb9d3fAwcTkVgKqkAGsPVOcmZVO8OgsJRabrD0g0mc0UjLEoq0VrVWkQ6ozl6xjm95Q 7RNLZNqLNFbuIi01ZM1qlnRNZ4czzKQ9oMyrNRVTatKTeXUQLFM1NXoSRDyTaapXHrJSXEpN3rOc rGXY9ImoSqHU+XBWSkTQ7oymidYyJWYBEzL
Скачать книгу