Gefangen im Game - Angriff der Unsichtbaren. Dustin Brady

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glaube nicht, dass ich eine besondere Fähigkeit habe.“

      „Natürlich hast du die! Jedes Wild-Wesen hat eine besondere Fähigkeit. Eins kann Blitze heraufbeschwören, ein anderes Gift rülpsen und noch ein anderes erschafft Wirbelstürme.“

      „Ich glaube nicht, dass ich auch nur eins von diesen Dingen kann.“

      „Na ja, irgendeine Sache kannst du bestimmt. Du solltest versuchen, es herauszufinden. Wenn du schon dabei bist, könntest du vielleicht auch in die Kantine schleichen und ausspionieren, was es heute zum Nachtisch gibt.“

      „Das mach ich nicht.“

      „Na schön, aber wenn du einen Goldenen Habichtudel siehst …“

      „Geh einfach in den Unterricht.“

      Eric machte das Daumen-hoch-Zeichen und steckte sein Handy in die Tasche. Dann blickte er wieder in meine Richtung und wedelte mit der Hand vor der Stelle herum, wo nach seiner Erinnerung mein Gesicht war. „Alter, das ist so cool!“, rief Eric, als er sich zum Gehen wandte.

      Endlich wieder allein, holte ich tief Luft und sah mich um. Da Mr Gregory mich in den Bus hatte steigen sehen, würde er vermutlich bald bei der Schule auftauchen. Bis dahin musste ich lediglich jedem aus dem Weg gehen, der Go Wild spielte. In der Zwischenzeit … ich musterte meine Hände. Hatte ich wirklich besondere Kräfte? Ich kniff das Gesicht fest zusammen und versuchte, wie die Schlange Feuer aus den Augen zu schießen. Nichts passierte. Ich rülpste. Es roch übel, war aber nicht giftig. Ich drückte wie Spider-Man die Finger gegen meine Handfläche, drehte durch wie der Hulk und ballte die Fäuste wie Wolverine.

      Nullkommanichts.

      Das war so was von bescheuert. Nachdem ich die halbe Nacht auf gewesen war, brauchte ich ein Nickerchen und keine Superkräfte. Ich gähnte und streckte die Arme aus.

      WUUUUUUUUUSCH!

      Der Baum neben mir verwandelte sich in einen riesigen Eisblock.

      Boaaaaah. Was war das denn? Ich versuchte, noch einmal zu gähnen. Nichts passierte. Ich streckte noch einmal die Arme aus. Wieder nichts. Doch als ich die Arme ausstreckte und meine Finger spreizte …

      WUUUUUUUUUSCH!

      Eis schoss aus meiner Hand. Nicht schlecht! Ich versuchte es noch einmal.

      WUUUUUUUUUSCH!

      Hm, ich war jetzt also praktisch Elsa aus Die Eiskönigin – Völlig unverfroren! Vielleicht könnte ich neben der Schule einen Eispalast bauen. Ich hob die Hand zum Himmel und eiste noch einmal.

      WUUUUUUUUUSCH!

      KRÄCHZ!

      KNALL!

      Was war das? Ich rannte hinüber und stellte fest, dass ich aus Versehen einen großen goldenen Vogel aus dem Himmel geschossen hatte. Er fiel in einem Eisbrocken auf den Boden.

      „HEY! Was hast du mit dem Habichtudel angestellt?“

      „Nichts! Ich dachte, dein Explosaurus hätte ihn erwischt!“

      Zwei Mädchen tauchten um die Ecke auf. Sie hatten ihre Wild-Wesen dabei: ein stacheliges, T-Rex-ähnliches Monster und eine braune Version des Bigfoots, den ich vorhin in meiner Badewanne gesehen hatte. Sobald sie um die Ecke kamen, blieben sie abrupt stehen. Sie blickten durch ihre Handys erst auf den Goldenen Habichtudel vor meinen Füßen und dann auf mich.

      „Jacob?“, fragte eins der Mädchen.

      In dem Augenblick ging der T-Rex zum Angriff über.

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