Hey, Milla! - Mein geheimer Wünschesommer. Katharina Schöde

Hey, Milla! - Mein geheimer Wünschesommer - Katharina Schöde


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      INHALT

       Donnerstag, noch 8 Tage bis zu den Sommerferien

       Samstag, noch eine Woche bis zu den Sommerferien

       Dienstag, noch 4 Tage bis zu den Sommerferien

       Samstag, erster Tag der Sommerferien

       Sonntag, zweiter Tag der Sommerferien

       Montag und die nächsten Tage der Sommerferien

       Der heißeste Tag der Sommerferien

       Freitag (vor dem Besuchstag) in den Sommerferien

       Sonntag (Besuchstag!) in den Sommerferien

       Montag (nach dem Besuchstag) in den Sommerferien

       Montag, erster Schultag nach den Sommerferien

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      Hallo, ich bin Milla, image – das ist mein image. Wie man einen Indianernamen bekommt, fragt ihr? Das ist eine ziemlich spannende Geschichte …

      Eigentlich heiße ich Emilia Freitag, bin fast zehn Jahre alt, habe hellbraune Locken, einen Hund, der Lupo heißt, und einen Papa, der Max heißt. Und ich habe ganz viele Geschichten in meinem Kopf. Der Papa sagt immer: »Bei dir weiß man nie, ob etwas wirklich passiert ist oder ob du es dir nur ausgedacht hast – so gut sind deine Geschichten.« Das stimmt natürlich nicht, denn wenn es um Außerirdische oder Drachen geht, ist ja eigentlich klar, dass es nicht wahr sein kann. Aber was ich euch jetzt erzähle, das ist image wahr und es ist ganz ehrlich genau so passiert.

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      DONNERSTAG,

      noch 8 Tage bis zu den Sommerferien

      Alles begann am letzten Donnerstag vor den Sommerferien …

      »Milla, Frühstück!«, ruft Papa durch die Wohnung. Und ich höre schon an seinem Tonfall, dass ich mich jetzt aber wirklich beeilen sollte. Doch ich muss unbedingt noch mein Lieblingstuch finden, das mit den bunten Blumen drauf. Ohne das kann ich nicht rausgehen! Ich finde es unter einem Haufen Klamotten, dem Stickerheft und meiner Flummisammlung neben dem Bett.

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      Lupo bellt. Er weiß auch, dass wir jetzt fix machen müssen. Der Papa muss in sein Büro. Er ist Grafiker, weil er supergut zeichnen kann (zum Beispiel Kühe für Milchpackungen oder so was). Und ich muss in die Schule, weil ich noch gar nichts super kann. Mal ehrlich: image

      Der Papa findet es toll, dass bei uns alle Kinder in die Schule gehen können und nicht, wie anderswo, in der Fabrik arbeiten müssen. Aber an manchen Tagen ist mir das egal. Dann würde ich am liebsten einfach mit meiner besten Freundin Angie auf der Schaukel sitzen, Kaugummi kauen und Geschichten erzählen, aber nein, es gibt ja eine SCHULPFLICHT!

      »Halt! Abschiedsumarmung!«, fordert Papa, als wir zusammen aus dem Haus laufen.

      »Zu spät, keine Zeit! Servus, Papa.«

      Ich sause mit meinem Roller los und höre noch, wie er mir: »Tschüss Milla, hab dich lieb!«, hinterherruft.

      »Ich dich auch!«, antworte ich und weg bin ich.

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      Mein Papa Max ist der Beste. Ich will ja nicht angeben, aber er ist wirklich der allertollste Papa, den ihr euch vorstellen könnt: Er ist lustig, cool, kann kochen und sogar Zöpfe flechten. Meine Mama ist gestorben, als ich noch ganz klein war, seitdem sind wir nur noch zu zweit (also eigentlich zu dritt – Lupo zählt ja auch) – und ein super Team. Bis auf die Sache mit der Pünktlichkeit …

      Schon von Weitem höre ich die blöde Schulklingel. image Verdammter Mist! Frau Lampe ist sauer, dass ich schon wieder zu spät bin.

      In der ersten Stunde haben wir Deutsch. Ich hasse Deutsch, also das Unterrichtsfach. image.

      »Milla, liest du bitte den Text auf Seite dreizehn im Deutschbuch laut vor?«, sagt Frau Lampe und es ist klar, dass es eigentlich keine Bitte ist, sondern ein Befehl. Über ihre eckige Brille hinweg starrt sie mich an.

      Laut vorlesen? Ich? Vor der ganzen Klasse?

      image Das ist mein schlimmster Albtraum. Ich versuche, mich unsichtbar zu machen. Funktioniert aber nicht.

      »Doch, Milla, fang einfach mal mit dem ersten Satz an«, sagt Frau Lampe jetzt ungeduldig. Einfach mal anfangen? Die hat gut reden. Meine Beine beginnen zu zittern und ich bekomme Schweißausbrüche. Starr vor Schreck blicke ich in mein Buch. Kein Wort bringe ich heraus. Auf der Buchseite ist ein kleiner Hund abgebildet, der vor einem Haus sitzt. Vielleicht kann ich dazu einfach eine Geschichte erfinden?

      »Soll ich, soll ich?«, meldet sich Louis, unser image.

      image»Nein. Milla ist dran. Los, versuch es doch wenigstens«, fordert meine Lehrerin eisern.

      »Frau Lampe ist wirklich gnadenlos«, flüstert Angie mir zu. »Der sollte man mal den Stecker rausziehen.«

      Ich kaue an meinem Bleistift und versuche, mir nicht anmerken zu lassen, dass meine Hände zittern. Je schneller ich anfange, desto schneller ist es vorbei, sage ich mir dann und schaue auf das erste Wort.

      In diesem Moment verwandeln sich die Buchstaben vor meinen Augen in image. Sie sehen so aus, wie der Papa sie zeichnen würde. Die Ameisen lösen sich von der Buchseite und krabbeln über den Tisch davon. Und es werden immer mehr!

      »Milla kann das doch nicht. Das dauert doch wieder ewig«, höre ich Charlotte, die hinter mir sitzt, ungeduldig


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