Das Anwesen der dunklen Lust - Demut lernen. Rebecca Loumé

Das Anwesen der dunklen Lust - Demut lernen - Rebecca Loumé


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       Das Anwesen der dunklen Lust – Demut lernen

       Eine BDSM - Geschichte

       von

       Rebecca Loumé

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      1. Auflage November 2020, ungekürzte Ausgabe

      eISBN: 978-3-945537-87-9

      © 2020 by Augenscheinverlag - All rights reserved, www.augenscheinverlag.de

      Cover-Design: Marion Terasa, http://terasa-design.de

      Cover-Foto: Shutterstock

      Lektorat E-Book-Version: Margaux Navara

      Inhalt

       Das Anwesen der dunklen Lust - Demut lernen

       Hör mal gut zu

      

      „Hallo?“

      Der Raum war völlig dunkel.

      „Hallo!“

      Sie stand allein mitten im Raum. Auf ihrer Haut nur ein Catsuit in Netzoptik, mit offenem Schritt.

      „Also, die anderen haben mich hierher geschickt … weil ich mal wieder zu frech war.“ Sie lachte verächtlich.

      Stille antwortete ihr.

      „Mann, ist jetzt jemand hier?“, rief sie trotzig. „Sonst kann ich ja gehen.“

      Sie drehte sich um. Im gleichen Moment hörte sie ein zischendes Geräusch. Eine Peitsche knallte ihr hart in die Kniekehlen, sodass sie schmerzerfüllt aufschrie. Sie stürzte. Mit zusammengebissenen Zähnen wollte sie wieder aufstehen.

      „Bleib auf den Knien“, befahl eine feste männliche Stimme aus dem Dunkeln.

      „Schlägst du mich sonst noch mal?“

      Der nächste Schlag traf ihren Rücken. Zu ihrem Ärger schrie sie wieder kurz auf.

      „Beruhige dich. Die anderen haben dich angekündigt.“

      Stille. Dann schwere Schritte, die langsam auf sie zuzukommen schienen.

      „Hm, die Hände haben sie dir auf den Rücken gefesselt. Das machen sie selten bei Sklavenanwärterinnen. Hast es wohl übertrieben.“

      „Ist doch nicht mein Problem, wenn die nicht mit mir klarkommen!“

      Wieder hörte sie Schritte im Raum, konnte aber die Richtung nicht zuordnen. Plötzlich legte sich ein Riemen um ihren Hals und zog zu. Sie bemühte sich, nicht das Gleichgewicht zu verlieren.

      „Es ist nicht deren Aufgabe, mit dir klar zu kommen. Es ist deine Aufgabe, ihnen zu gehorchen.“ Er zog fester zu. „Und da du das nicht tust, haben sie dich hierher gebracht.“

      Einige Sekunden strangulierte er sie noch. Dann ließ er endlich los und sie sackte nach Luft ringend zusammen.

      „Du redest nur, wenn ich dich dazu auffordere. Verstanden?“

      „Ja“, presste sie mühsam hervor.

      „Ja – was?“, donnerte es aus der Dunkelheit.

      „Ja, Herr“, beeilte sie sich zu sagen, kniete sich eilig wieder hin und drückte sogar die Stirn auf die kalten Fliesen.

      „Ich sehe, du kannst, wenn du willst. Jetzt lernst du, dass dein Wille hier nichts zählt. Du hast demütig zu gehorchen. Du hast mir zu gehorchen!“

      Sie rührte sich nicht.

      „Streck deinen Arsch hoch.“

      Sie gehorchte.

      „Hm, hübsch anzuschauen.“ Eine Reitgerte streifte über ihre Pobacken, schlug sie ganz leicht.

      „Herr, darf ich …“ Die Peitsche sauste nieder. Sie schrie, es fühlte sich an, als habe er ihr das Fleisch zerfetzt.

      Er packte ihre Haare und warf sie vornüber auf den harten, kalten Boden.

      „Was hast du falsch gemacht?“, fragte er ruhig.

      „Keine Ahnung - aaau!“

      Der nächste Schlag hatte ihren Rücken getroffen.

      „Was hast du falsch gemacht?“, wiederholte er genauso ruhig.

      „Ich … ich … hab ungefragt gesprochen?“, schluchzte sie.

      „So ist es.“

      Ein schwerer schwarzer Stiefel erschien direkt vor ihrem Gesicht. Die Sohle drückte sich auf ihre Wange.

      Sie weinte leise.

      „Sei still.“

      Sie biss sich auf die Unterlippe. Ab und an erzitterte ihr Körper unter ihrem lautlosen Schluchzen. Sie wusste nicht, wie lange er sie so ausharren ließ. Eine Minute oder zehn vielleicht – oder länger? Sie nahm die Ungewissheit hin. Irgendwann entspannte sie sich sogar, ohne es wirklich zu bemerken, und schaltete den Kopf ab.

      Sein Stiefel verschwand von ihrem Gesicht. Sie kniete sich wieder hin, schmeckte Blut.

      Eine kräftige Hand hob ihr Kinn an. Die andere massierte kurz ihre Brust: „Braves Mädchen.“

      Nach der brutalen Unterwerfung fühlten sich seine Berührungen gut an. Doch schon ließ er wieder von ihr ab.

      Demütig drückte sie die Stirn auf den Boden. Ein Halsband wurde ihr umgelegt, eine metallene Leine eingeklinkt, und er befahl ihr, aufzustehen.

      Sie tat es nicht schnell genug, denn die auf dem Rücken gefesselten Hände behinderten sie. Sofort riss er sie auf den Rücken und schleifte sie ein Stück. Der tiefe Striemen auf ihrem Rücken schien aufzureißen, so weh tat es.

      „Habt Gnade, Herr! Es war keine böse Absicht von mir!“

      Verzweifelt stemmte sie sich gegen den Zug der Leine und tatsächlich entglitt diese dem unnachgiebigen Führer kurz. Sie spürte es und stolperte verzweifelt weg, nur weg von ihm, bis sie panisch gegen eine Wand stieß. Nein, es war eine Ecke, in die sie sich verzweifelt hineinpresste und hoffte, dass er sie in dem dunklen Raum nicht fand. Drückende Stille. Wo war er? Sie presste sich noch fester gegen die rauen Wände und schloss die Augen. Wartete.

      Einer seiner Stiefel stieß gegen ihre am Boden liegende Leine. Sie erstarrte vor Angst, wagte nicht zu atmen, wagte nicht die Augen zu öffnen.

      Ein Rascheln seines Mantels verriet, dass er sich bewegte. Die Karabiner-Kette klickte metallisch, als er sie aufhob und ihr durch leichten Zug bedeutete, aufzustehen.

      Sie drückte sich nach oben und erwartete jeden Augenblick den nächsten Schlag. Viele Sekunden geschah gar nichts. Ob er nachdachte? Ob er sie beobachtete? Konnte er sie sehen? Sie sah nach wie vor nichts in der Dunkelheit, war völlig orientierungslos.

      Schließlich zog er wieder leicht an der Kette und führte sie ein Stück durch den Raum. Ihre nackten Füße berührten einen dicken Teppich.

      Kurz kam ihr der Gedanke, dass ein dicker Teppich ihr Blut gut aufsaugen würde, sollte er sie gleich halb tot prügeln. Doch das würde er nicht tun – oder? Die Sklavenhalter hier im Anwesen waren verpflichtet, ihre Sklaven nicht ‚irreparabel‘ zu schädigen. Was auch immer das im Auge des jeweiligen Betrachters heißen mochte. Und zur Not gab es natürlich noch das unmissverständliche Safewort ‚Eiermarmelade‘, welches jegliche Aktivität sofort beendete.

      Außerdem


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