Über den Tod und das Leben danach. Elisabeth Kubler-Ross

Über den Tod und das Leben danach - Elisabeth Kubler-Ross


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       ELISABETH KÜBLER-ROSS

       Über den Tod und das Leben danach

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      Alle Rechte – auch die des auszugsweisen Nachdrucks, der fotomechanischen Wiedergabe, der Übersetzung und der Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen – vorbehalten.

      © Copyright: Elisabeth Kübler-Ross 1984

      Herausgegeben und aus dem Englischen übersetzt von Tom Hockemeyer

      ISBN: 978-3-89845-365-3

      eISBN: 978-3-89845-696-8

      1. Auflage 2020

      Umschlagaquarell: Gundala Lüttel-Koch, Berlin

      Gestaltung & Satz: XPresentation, Güllesheim

      Verlag »Die Silberschnur« GmbH

      Steinstraße 1 · D-56593 Güllesheim

      www.silberschnur.de · E-Mail: [email protected]

      INHALT

       EINLEITUNG

       LEBEN UND STERBEN

       ES GIBT KEINEN TOD

       LEBEN, TOD UND DAS LEBEN NACH DEM TOD

       ÜBER DIE AUTORIN

       ÜBER IHRE ARBEIT

      EINLEITUNG

       Die Schweizer Ärztin Dr. Elisabeth Kübler-Ross, die lange Jahren in den Vereinigten Staaten von Amerika an mehreren Krankenhäusern und Universitäten wirkte und lehrte, hat sich auf dem Gebiet der Sterbeforschung einen bedeutenden Namen erzwungen, so dass ihre Bücher in ihrer neuen Heimat schnell zu Standardwerken für Ärzte und Krankenschwestern wurden. Man bewundert und ehrt sie, und es dürfte sich auf der ganzen Welt keine zweite Wissenschaftlerin finden, die ebenso viele Ehrendoktorhüte verliehen bekommen hat. Viele hundert Stunden hat sie an den Betten von Sterbenden gesessen und deren Verhaltensweisen aufgezeichnet, die sie in fünf Phasen des Sterbens einordnete. Solange sie all das aufzeichnete und veröffentlichte, was ihre Patienten bis zum konstatierten Tod durchlebten beziehungsweise durchlitten, fand sie den Beifall ihrer Kollegen. Doch als sie in Vorträgen und Interviews auch darüber zu berichten begann, dass Sterbende ihr oft von außerkörperlichen oder gar jenseitigen Erlebnissen erzählten, die sie selbst, durch eigene Erlebnisse bestätigt, nicht mehr als Halluzinationen abzutun bereit war, wandten sich viele Menschen wieder von ihr ab und erklärten die Schweizer Forscherin gar für “verrückt”. Man konnte nicht glauben, dass sie sich auf einmal einem “unseriösen” Forschungsgebiet, nämlich der Frage eines Lebens nach dem Tod, zuwandte, da es ein Leben nach dem Tod nicht geben konnte, waren doch gemäß dem materialistischen Denken der Mensch und sein Körper als Atom- und Energiekomposium ein und dasselbe, so dass mit dem Tode des Körpers auch seine Psyche und damit sein ganzes Sein als beendet zu gelten hatte. Dass Dr. Elisabeth Kübler-Ross nicht dort ihre Forschungsarbeit abbrach, wo sie die Grenze des vermeintlich Erforschbaren überschritt, sondern trotz aller Anfeindungen mutig weiter über ihre Beobachtungen und die sich daraus ergebenden Schlüsse sprach, schien vielen ein Verrat an der Wissenschaft zu sein. Die Ärztin äußerte sich in einem Interview folgendermaßen: “Meiner Meinung nach ist derjenige wissenschaftlich ehrenhaft, der das niederschreibt, was er herausgefunden hat, und außerdem darlegt, wie er zu seiner Schlussfolgerung gelangt ist. Man müsste mir volles Misstrauen entgegenbringen und mich geradezu der Prostitution zeihen, wenn ich nur das veröffentlichen würde, was der allgemeinen Meinung gefällt. Ich denke nicht daran, Leute zu überzeugen oder gar zu bekehren. Meine Arbeit sehe ich hauptsächlich darin, das Erforschte weiterzugeben. Jene, die dafür bereit sind, werden mir Glauben schenken. Und jene, die es nicht sind, werden mit den unglaublichsten Vernünfteleien und Besserwissereien argumentieren wollen.”

      Während diese Forscherin in Amerika bereits zu einer Berühmtheit geworden war, fanden auch im deutschsprachigen Raum ihre im Kreuz-Verlag/Stuttgart erschienenen Veröffentlichungen immer größere Beachtung. Doch erst zwei von Günter Rolling produzierte Fernsehsendungen stellten sie, ihr Wirken und Denken einem größeren Publikum vor. Den Schweizer Fernsehzuschauern war es zudem vergönnt, sie in einem Interview zusammen mit dem katholischen Theologen und Professor Hans Küng zu erleben.

      In den beiden Sendungen des Südwestfunks sprach sie ihre aufgrund eigener wissenschaftlicher Forschungen gewonnene Überzeugung aus: “Der Tod ist nur ein Übergang in eine andere Form des Lebens auf einer anderen Frequenz.” Und: “Der Moment des Todes ist ein ganz einmaliges, schönes, befreiendes Erlebnis, das man erlebt ohne Angst und Nöte.” Solch eine positive Aussage über den Tod hatte das Fernsehpublikum wohl noch von keinem Mediziner vernommen. Und als die Ärztin gefragt wurde, ob sie selbst Angst vor dem Tod hätte, bekannte sie spontan: “Nein, gar nicht; ich freue mich darauf.” Für sie war die Beschäftigung mit dem Tod keine Flucht vor dem Leben, im Gegenteil. Die Einbeziehung des Todes in seine Gedanken lässt den Menschen bewusster und konzentrierter leben und bewahrt ihn davor, “so viel Zeit für unwichtige Dinge” zu vergeuden.

      Der Tod, der bisher der modernen Menschheit als Schreckgespenst galt, von dem man nach Möglichkeit nichts wissen wollte, den man bewusst als Lebensfeind verdrängte, wird nun seines Schreckens beraubt, er findet das Interesse einer vitalen, lebensbejahenden Ärztin, die bei ihren Forschungen herausgefunden hat, dass wir uns eigentlich vor dem Tod gar nicht zu fürchten haben, denn der Tod ist nicht das Ende, vielmehr ist er “ein strahlender Beginn”.

      In dem vom Schweizer Fernsehen ausgestrahlten Interview hebt Professor Hans Küng die Bedeutung dieser mutigen Frau hervor, wenn er davon spricht, dass nicht nur die Theologen, sondern “ungezählte Menschen” ihr “unendlich dankbar” seien, da sie sich diesen Fragen nach dem Tod gestellt und damit zugleich jene “Tabuisierung durchbrochen” habe, wodurch die Medizin “wieder offen für diese Fragen” geworden sei. Unser Leben im Erdenkörper, so bekennt Elisabeth Kübler-Ross in der gleichen Sendung, ist nur “ein ganz, ganz kleiner Teil unserer Existenz”. Das persönliche Leben ist also nicht, wie es die materialistisch ausgerichtete Wissenschaft sieht, auf ein einziges Leben beschränkt, vielmehr ist dieses Erdenleben nur ein winziger Teil einer individuellen Gesamtexistenz, die über unser irdisches Leben hinausweist. Ist es nicht tröstlich zu wissen, dass es mit unserem irdischen Tod nicht einfach “aus” ist, sondern dass uns Wunderbares bevorsteht? Wie aber Elisabeth Kübler-Ross zur Erkenntnis und Überzeugung von einem Leben nach dem Tod gekommen ist und wie diese dem irdischen Tod unmittelbar folgenden Erlebnisse für uns Menschen im Allgemeinen aussehen, darüber soll dieses Buch berichten.

      Unserem Verlag war es gestattet, zum Thema “Leben nach dem Tod” aus Elisabeth Kübler-Ross’ Vorträgen ein Büchlein zusammenzustellen, wozu wir auf drei Quellen zurückgriffen. Es handelt sich erstens um einen im Dezember 1982 in der Schweiz gehaltenen Vortrag mit dem Titel “Leben und Sterben”, den wir als Auszug wiedergeben, um den beiden folgenden Beiträgen inhaltlich nicht vorzugreifen. Ihm folgt zweitens der 1977 in San Diego/Kalifornien gehaltene Vortrag mit dem Titel “There is no death” (“Es gibt keinen Tod”). Ihm schließt sich drittens und letztens die Übersetzung einer Lehrkassette an, welche die Autorin 1980 besprochen und der sie die Überschrift gegeben hat: “Life, death and life after death” (“Leben, Tod und das Leben nach dem Tod”).

      Elisabeth Kübler-Ross konnte Millionen Menschen Einsicht in den Tod


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