Rage. Rose Bloom
Impressum
Nachdruck, Vervielfältigung und Veröffentlichung - auch auszugsweise - nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages!
Im Buch vorkommende Personen und Handlung dieser Geschichte sind frei erfunden und jede Ähnlichkeit mit lebenden Personen ist zufällig und nicht beabsichtigt.
Copyright © 2020 dieser Ausgabe Obo e-Books Verlag,
alle Rechte vorbehalten.
M. Kluger
Fort Chambray
Apartment 20c
Gozo, Mgarr
GSM 2290
Lektorat: Natalie Röllig, Lektorat Bücherseele
Coverdesign: Sandra Maier, www.einzigartig-buchdesign.de
Inhalt
Prolog
Die panischen Schreie der Menge werden lauter. Arme umfassen mich, halten mich fest, doch ich winde mich hinaus und renne auf ihn zu.
Er liegt am Boden. Irgendetwas stimmt nicht. Er hat doch gewonnen! Rob und Sam knien vor ihm, versperren mir die Sicht auf seinen leblosen Körper. Übelkeit steigt in mir auf. Eiskalte Gänsehaut kriecht über meine Haut, und Dunkelheit droht mich zu verschlingen.
»Atmet er?« Meine Stimme klingt fremd. »Sam? Was ist mit ihm?« Die fremde Stimme wird lauter. Schluchzende Schreie. Meine Schreie? Sam steht auf, dreht sich zu mir um. Er sieht unfassbar besorgt aus. Bevor ich auf Shawn zurennen kann, kommt Sam mir entgegen und umfasst meinen zitternden Körper. Er zerrt mich weg von ihm! Ich will nicht weg! Ich will wissen, was mit ihm los ist! »Was hat er?« Meine Schluchzer werden lauter. Menschen tauchen auf. Meine Mum, Hunter, Shawns Mum, alle sehen besorgt zu dem Käfig, in dem es immer hektischer wird. Ich kann die Blicke kaum ertragen. Sam drückt mich weiter. Kurz bevor wir die Umkleidekabinen erreichen, sehe ich Notärzte durch die Menge rennen. Ich kriege keine Luft, je weiter ich von Shawn entfernt bin. Ich kann nicht weg von ihm. Ich brauche ihn zum Atmen! Meine Kehle schnürt sich zu. Heiße Tränen brennen auf meiner Haut. Sam drückt mich fester an sich. Meine Knie knicken ein. Schwärze umgibt mich. Eiskalte Schwärze.
Heftig schreckte ich aus dem Schlaf hoch und setzte mich auf. Die Erinnerungen verfolgten mich jede Nacht, sogar am Tag dachte ich immer daran. Wie er ausgesehen hatte. Kalt. Leblos. Seine starken Muskeln waren nur noch Dekoration. Schluchzer packten mich. Meine Augen brannten vom vielen Weinen, ich hatte nichts anderes getan seitdem. Ich war innerlich leer, nur meine Tränen wollten nicht versiegen. Er fehlte mir so unendlich. Sein Lachen. Sein Geruch. Seine Witze. Das Gefühl seiner warmen Haut.
»Sch … Laurie, alles ist gut.« Mums Arme umfassten mich wie jede Nacht. Als wäre ich ein kleines Mädchen. Doch genauso fühlte ich mich. Hilflos. Einsam.
Sanft wiegte sie mich hin und her. Es tat weh, so unbeschreiblich weh. An der Stelle meines Herzens klaffte ein riesiges Loch.
1
Alles war taub. Mein Körper war taub. Meine Empfindungen waren taub. Meine Seele war taub. Was gut war, denn