Ihre Partner, die Viken. Grace Goodwin

Ihre Partner, die Viken - Grace Goodwin


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Lippen auf ihren schweißnassen Körper und wollte sie küssen, sie erkunden. Sie trösten und anbeten. Ich wollte ihre Haut schmecken. Sie verhätscheln. Sie liebkosen. Mit derselben Inbrunst, mit der ich Momente zuvor wie ein wildes Tier in sie hineinrammte, brauchte ich jetzt Zärtlichkeit.

      Es war ein fast schmerzhaftes Verlangen, mein Herz zog sich in meiner Brust zusammen und meine Augäpfel schmerzten, als ob mir ein Paar glühend heiße Klingen in den Schädel gerammt wurden.

      Sie war so nah. Nur Millimeter entfernt. Nur ein paar Millimeter bis zum Paradies …

      “Rager?”

      Die Stimme war schroff und kaltherzig, eine Männerstimme. Nicht das, was ich jetzt hören wollte. Ich wollte sie. Ihre Haut. Ihren Duft. Ihre Berührungen …

      “Im Namen der Götter, Rager. Ich wusste, dass du mir auf den Sack gegen würdest.”

      Ich spürte einen unsanften Stich im Nacken und das Frauenbild verdünnisierte sich augenblicklich. Ich fauchte vor Schmerz und öffnete die Augen, um zu sehen, wer gewagt hatte mich zu stören. Der Gegensatz zu dem, was ich eben noch erfahren hatte, war schon fast grausam. Ich lag auf einem kalten, harten Untersuchungsstuhl auf der Krankenstation festgeschnallt. Der stechende, bittere Geschmack von was auch immer mir gerade in die Blutbahn injiziert worden war machte sich in meinem Mund breit.

      Mit dem Geschmack kamen die Erinnerungen. Die Realität.

      “Verdammt nochmal, Doktor. Das ist abartig.” Ich war zornig, ja wutentbrannt. Der fremdartige Chemikaliengeschmack vertrieb das süße Muschiaroma endgültig aus meiner Realität. Egal wie sehr ich mich auch bemühte, ich konnte ihren lieblichen Nektar einfach nicht zurück auf meine Zunge bekommen.

      Die Tür ging auf und ich hörte, wie zwei Paar schwerer Stiefel in den Raum traten.

      Ich wusste, und zwar ohne mich umzuschauen, dass diese Stiefel Evon und Liam gehörten. Meinen Kumpel und Waffenbrüdern. Jenen Idioten, denen ich das hier zu verdanken hatte. Diesen verfluchten Stuhl. Den Traum.

      Der Doktor knuffte mir den Arm, als wären wir alte Freunde, dann drückte er einen Knopf, damit die Fesseln wieder eingefahren wurden und verschwand. “Schön, dass du wieder da bist, Rager.”

      Ich rollte mit dem Kopf und meine Nackenwirbel knacksten, als die Fesseln an meinen Händen und Fußgelenken gelöst wurden. Ich streckte mich und versuchte, wieder einen einigermaßen klaren Kopf zu bekommen, konnte aber an nichts anderes als an ihre Muschi denken. Sie war heiß. Feucht. Ein himmlisches Gefühl, sowohl auf meiner Zunge wie auch um meinen Schwanz herum. “Ich wollte gar nicht zurück.”

      Der Doktor lachte nur. “Das möchte niemand.”

      Ich richtete mich auf und Evon und Liam kamen angelaufen. Sie türmten sich regelrecht vor mir auf, sodass ich aufblicken musste. Ich war größer als die beiden, in dem Untersuchungsstuhl aber kam ich mir ganz klein vor, ich fühlte mich verfickt nochmal wehrlos.

      “Und?” fragte Evon. Seine Familie hatte seit Generationen in der Koalitionsflotte gedient. Selbst jetzt dienten er und seine Schwester Thalia im IQC hier im Norden. Evons schwarze Uniform und sein kurzes blondes Haar wiesen darauf hin, dass er dem Sektor 2 verpflichtet war. Aber das rote Band an seinem Bizeps, welches wir alle trugen, bedeutete, dass wir den royalen Garden angehörten. Wir gehörten jetzt zu ganz Viken, nicht nur zu unseren Heimatsektoren. Und wie andere Krieger unseres Planeten, die gegen die Hive gekämpft und aus dem Krieg zurückgekehrt waren, standen wir jetzt über der Sektorenpolitik. Diese beiden waren meine engsten Verbündeten. Wir hatten gemeinsam gegen die Hive gekämpft und überlebt. Wir waren heil zurückgekehrt. Sie waren knallharte Typen, Hardcore-Killer. Und beide waren sie liebeskranke Narren.

      “Bei den Göttern, am liebsten würde ich dir die Fresse polieren,” murrte ich und wischte mir mit der Hand den Schweiß aus dem Gesicht. Verdammt, es hatte sich dermaßen echt angefühlt. Ihre Haut. Ihre zaghaften Laute, als sie sich mir unterwarf.

      Bei den Göttern, vielleicht war ich ein ebenso hoffnungsloser Narr wie die beiden.

      Ich blickte kurz an meiner stahlgrauen Uniform herunter und stellte erleichtert fest, dass keine Feuchtflecken die Dimension meines Vergnügens zu verraten schienen; ein Vergnügen, das mir für immer verwehrt bleiben würde. Als ich den Traum hatte, war ich gekommen, an meinen Hosen aber klebte kein Samen, wie bei einem Teenager, der seinen ersten feuchten Traum erlebte. Ich hatte keine Ahnung, wie das möglich war, aber ich war mehr als froh, dass ich mich vor dem Doktor und meinen Kumpels nicht total lächerlich gemacht hatte. Hatten die beiden Ähnliches erlebt, als sie fürs interstellare Bräute-Programm abgefertigt wurden? Man hatte uns gesagt, dass es sich um eine harmlose Erfahrung handeln würde, ein vager Traum, an den wir uns womöglich nicht einmal erinnern würden.

      Warum also hatte ich meine Fäuste zusammengeballt, um die zarte Haut unter mir festzuhalten? Waren Liam und Evon ebenso heftig abgegangen? Oder war ich mit meiner verzweifelten Sehnsucht nach einer Partnerin und meiner Bereitschaft, für sie mit unserer jahrhundertealten Tradition zu brechen und mir wie unsere drei Könige eine Braut zu teilen einfach nur ein Freak? Evon meinte, dass wir zu dritt eine viel höhere Chance hatten, eine Partnerin zu finden. Vielleicht war das auch so. Aber wir drei waren verschieden. Und ich konnte mir nicht vorstellen, dass eine Frau uns alle drei akzeptieren würde. Es war ein bisschen mehr als die gestörte Fantasie eines kleinen Jungen.

      Eine Partnerin? Die besitzergreifende Freude, die ein fremder Krieger verspürt hatte, als er seine Frau betrachtet hatte, sie erobert hatte, sie gefickt hatte? Das würde niemals mir gehören. Und jetzt wusste ich genau, was mir fehlte. “Evon, du bist so ein Arsch. Ich hätte diesem Scheiß niemals zustimmen sollen.”

      Ich erwartete, dass der Doktor uns alleine lassen würde, aber er schien mit der Steuerkonsole beschäftigt zu sein, also ignorierten wir ihn, während Evon mir antwortete. “Warum?”

      Mein Blick wanderte von seinen hellblauen, eisigen Augen zu Liams dunkelblauen Augen und ich schüttelte den Kopf. “Das wird niemals funktionieren. Keine Frau wird sich mit allen dreien von uns verpartnern lassen.”

      Es war schlicht und einfach unmöglich. Liam kam vom Sektor 1, wo Frauen in der Öffentlichkeit von ihrem Partner beansprucht wurden. Die Männer vom Sektor 1 waren wie besessen davon, es öffentlich zu treiben und ihre Frau zu erobern und verwöhnen, indem sie sie vor den Augen aller in den Arsch fickten. In ihrem Sektor galt diese Art der Eroberung als die ultimative Geste der Unterwerfung. Eine Ehre, die nur einem würdigen Krieger zuteil wurde. Ein Geschenk, das vollkommenes Vertrauen voraussetzte, pures Einverständnis. Liebe.

      Und dann war da noch Evon, der immer das Sagen haben musste. In seinem Sektor wurde die totale Unterwerfung der Frau großgeschrieben, wenngleich nur im Privaten. Hörigkeit. Unterwerfung. Die Krieger dort lebten für nichts anderes als die totale und umfassende Kontrolle. Evon würde sich eine unterwürfige Frau wünschen, eine, die ihm vollstens vertraute und jeden seiner Wünsche erfüllte. Eine, die ihre Stärke, ihr Leben und ihr Vergnügen in seine Hände legte und sich vollkommen darauf verließ, dass er sich auf alle erdenklichen Arten um sie kümmerte.

      Und ich? Keine dieser Macken war für mich von Bedeutung. Wie fast alle Krieger vom Sektor 3 wollte ich einfach nur die süße Muschi der Frau ausschlecken, bevor ich sie mit meinem Samen füllte. Ich wollte ihre vollen Lippen um meinen Schwanz herum spüren, während sie mich mit ihrer Zunge liebkoste, mich verwöhnte und mir gestattete, ihren Mund zu ficken, was mich genauso beglückte, wie mich am süßen Nektar ihrer femininen Hitze zu ergötzen. Ich war geduldig, konnte stundenlang den Körper einer Frau mit meinem Mund bearbeiten, dabei über ihrem köstlichen Duft verweilen und sie mit meiner Zunge wieder und wieder zur Ekstase bringen, bevor ich sie durchfickte und für mich beanspruchte.

      “Bei den Königen hat es doch funktioniert.” Evons kalten, analytischen Tonfall hatte ich schon viele Male gehört, üblicherweise dann, wenn wir uns für den Kampf bereit machten. Und genauso fühlte es sich auch an. Es stand Einiges auf dem Spiel. Eine ausgewählte Partnerin? Das Ende unserer einsamen Existenz? In der Tat, es ging um Einiges.

      “Wir sind keine Könige. Wir sind nicht auf Viken United. Wir sitzen auf diesem eisbedeckten


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