Verführung der Cyborgs. Grace Goodwin
zwingen—dazu, ihnen meinen Samen zu geben, ihre verstörenden weiblichen Drohnen zu ficken, hatte ich ertragen.
Und jetzt? Nur ein Blick auf sie, Lindsey, und ich war ihr verfallen. Hatte meine Widerstandskraft verloren. Meine Kampfkraft.
Es musste eine Falle sein, ein Trick des Geistes. Es gab keine Frauen auf der Kolonie, die aussahen wie sie. Keine gefährtenlosen Weibchen wanderten des Nachts durch die Gänge, kämen so nahe an mir vorbei, dass ich den Ruf einer geprägten Gefährtin erkennen und mit ihr Träume teilen könnte.
Das war der bisher grausamste Trick. Nicht, weil der Traum nicht angenehm gewesen war, sondern weil er mich geknackt hatte. Mich nach deren Willen zurechtgebogen—nein—nach ihrem Willen.
Ich packte das Laken und wischte mir die Hand daran ab, dann den Rest von mir. Meine Haut war feucht, nicht nur von meinem vergossenen Saft, sondern auch von Schweiß. Der Traum war scharf gewesen. Feurig. Mein Schwanz hatte sich nicht vermindert. Er war immer noch steif, immer noch dazu bereit, weiter zu ficken.
Sie zu ficken.
Sie.
Meine Gefährtin.
Dann setzte ich mich auf, zog die Knie an, und mein hungriger Schwanz drückte gegen meinen Bauch. Es war ein sicheres Zeichen dafür, dass das, was mein Verstand mir sagte, Wirklichkeit war. Mein Schwanz wusste es.
Meine Gefährtin war nahe. Nahe genug, um mit ihr Träume zu teilen.
Ich blickte auf meine Handfläche hinunter und rechnete damit, nichts zu sehen. Stattdessen konnte ich kaum atmen, als ich das heiße, rote Mal betrachtete, das mein ganzes Leben lang geruht hatte. Das Muttermal der Everis-Blutlinien brannte. Kribbelte. War erwacht.
Aber das war unmöglich.
Mein Körper wehrte sich gegen dieses letzte Wort. Gefährtin.
Lindsey. Meine Gefährtin war Lindsey, und sie hatte wunderschönes helles Haar. So weich zwischen meinen Fingern. Ihr Körper war perfekt, ihre Hüften breit und üppig. Meine Hände versanken in ihrem weichen Fleisch, wenn ich sie hochhob, sie festhielt und sie tief fickte. Ihre Nippel waren harte Spitzen, fest und heiß zwischen meine Lippen gepresst. Ihre Lustschreie hallten noch in meinem Kopf nach.
Lindsey.
Es musste ein Irrtum sein. Es gab hier keine Gefährtin für mich. Keine Gefährtin würde auf die Kolonie kommen. Diejenigen von uns, die dazu verdammt waren, hier zu leben, waren ausgestoßen, im Exil. Zurückgelassen für ein Leben in Einsamkeit. Keine Gefährtin, keine Familie. Nichts als die Erinnerungen an den Kampf und die Folter unter dem Hive. Nichts als karge, zerklüftete Landschaft und ein Herz, das dazupasste.
Aber jetzt? Die Lust hallte noch nach. Mein Schwanz pulsierte, bereit dazu, wieder zu ficken. Ich hatte sie gefickt. Ich hatte sie gespürt, gehört. War mit ihr gewandert.
Ich packte meine Hand, rieb den Daumen über das Mal, das nun heiß pulsierte. Es war zum ersten Mal erwacht.
Aber wie?
Everianische Gefährten teilten Träume, wenn ihre geprägten Gefährten in der Nähe waren. Ich war alt, zu alt, um noch Hoffnung zu haben, meine geprägte Gefährtin zu finden. Es war schon auf Everis schwer; nicht alle geprägten Gefährten fanden einander. Aber hier, auf der Kolonie? Unmöglich. Es gab keine Frauen hier außer den wenigen, die über das Bräuteprogramm zugewiesen worden waren. Die wenigen, die Koalitionskriegerinnen gewesen und den Gräueltaten des Hive entronnen waren, waren auf Basis 6 untergebracht, auf der anderen Seite des Planeten. Und sie waren bereits lange genug hier, dass mein Mal längst erwacht wäre, wenn eine von ihnen für mich bestimmt gewesen wäre. Nein, sie waren nicht für mich.
Aber Lindsey war es.
Ich schwang die Beine über den Bettrand und ließ meine feuchte Haut von der Luft trocknen. Ich fuhr mir mit der Hand durchs Haar, schöpfte tiefe Atemzüge, um mein Herz zu beruhigen, aber nichts wollte meine rasenden Gedanken zur Ruhe bringen.
Meine Gefährtin war hier. Auf der Kolonie. Sie musste sich innerhalb des Nahebereiches befinden, damit mein Mal erwachen und wir Träume teilen konnten. Sie war nahe. Irgendwo. Nahe genug, damit ich ihr im Traum begegnen und wissen konnte, dass sie perfekt war. Ich wollte sie und mein Schwanz ebenso.
Ich packte ihn am Ansatz, streichelte ihn, glitt mit dem Daumen über die Unterseite der Spitze. Ich musste noch einmal kommen. Meine Lust auf sie war zu groß. Ich wusste nichts über sie, nur, wie sie aussah, wie sie sich anfühlte wenn ich tief in ihr vergraben war, wie sie klang, wenn sie kam.
Verdammt, ich würde kommen, und das nur nach wenigen Stößen. Wenn ich mich an den Traum nicht erinnern könnte, würde ich fast denken, dass mit mir etwas nicht stimmte. Verhielten sich andere Everianer auch so, wenn sie ihre Gefährtin fanden? Kamen sie auch so heftig und unwillkürlich? Nicht nur einmal, sondern zweimal?
Scheiße. Ich spritzte heiß über meine ganze Hand und biss die Zähne zusammen bei der scharfen Lust. Mein Atem stockte. Noch einmal. Ich wischte mir den Samen ab. Noch einmal.
Ich stand auf und blickte auf meinen Schwanz hinunter.
Immer noch hart. Immer noch verdammt gierig nach ihrer Pussy. Die Ader an der Seite pulsierte, die Spitze meines Schwanzes war beinahe lila, zornig darüber, dass er nicht gesättigt werden konnte.
Ein Piepen war über die Kommunikator-Einheit zu hören. Ich wischte mir mit der Hand übers Gesicht, spürte das Kratzen meiner Bartstoppeln. Ich ging zum Tisch und hob mein Handgelenks-Gerät auf.
„Jäger Kjel“, sagte ich mit mürrischer Stimme. Kacke. War das die Auswirkung des Traumes?
„Kjel. Wir haben eine Sicherheitswarnung.“
Es war Gouverneur Rone. Zum Glück war ihm mein ruppiger Ton entweder nicht aufgefallen, oder er erwähnte ihn nicht. Er verwendete nicht gerne viele Worte, wenn es weniger auch taten. Darin waren wir uns ähnlich, und das war womöglich der Grund dafür, dass ich den Prillon-Krieger so sehr schätzte. Er hätte mich nicht wegen einer Kleinigkeit gerufen, also musste das hier eine ernsthafte Angelegenheit sein.
Die übliche scharfe Achtsamkeit, die mich erfüllte, sobald ich einen solchen Anruf bekam, besonders wenn meine Jagdkünste gefragt waren, kämpfte gegen die Nachwirkungen meines Traumes an, aber konnte nicht die Überhand gewinnen. Nein, das Mal war zu mächtig. Ich stand nackt und mit hartem Schwanz da, meine Not pochte mir immer noch durch die Adern und ich hatte Mühe, im Lustnebel, der meinen Geist verhüllte, zu denken,—ihr Nebel.
Der Gouverneur unserer Basis hatte den Jäger gerufen, der ich war. Das war mein Wert auf diesem Planeten. Aber mein Bedürfnis? Die intensive Verlockung, die das Mal nun für mich darstellte? Das war für eine gänzlich andere Jagd. Ich musste sie finden, meine geprägte Gefährtin, wo zur Hölle auch immer sie sich befand, auf diesem Planeten oder auf einem anderen.
Und was war das in ihrem Traum für ein seltsamer Raum gewesen? Das kleine Kind in dem seltsamen Bett mit Metallgittern? Die ältere Frau, die zusammengesackt in einem Sessel schlief? War das ihr Zuhause? War das der Ort, an dem ich sie finden würde? Lindsey.
„Jäger Kjel“, wiederholte Gouverneur Rone und durchbrach meine Gedanken. Mein Mal brannte, erinnerte mich an meine Prioritäten. Sie zu finden war nun meine persönliche Mission, aber ich arbeitete auch für den Gouverneur und für jeden Krieger, der hier mit mir auf diesem Planeten festsaß. Der Hive hatte hier in den letzten paar Wochen Unruhe gestiftet, unseren Zufluchtsort infiltriert—oder unser Gefängnis—je nachdem, wie man die Sache sah. Der Hive hatte die Kolonie in einen gefährlichen, unsicheren Ort verwandelt. Die vorsichtigen Blicke, die die Krieger hier einander zuwarfen, die Angst, die sie zu verbergen versuchten—Angst davor, dass der Hive erneut die Kontrolle über ihren Geist, ihren Körper erlangen würde—dieser Gedanke ließ auch mich erzittern. Ich war dazu geboren, nichts zu fürchten, aber selbst ich konnte das Beben nicht leugnen, das mich beim Gedanken daran schüttelte, erneut gefangen genommen zu werden.
Gefoltert.
Manipuliert.