Fürstenkrone Box 14 – Adelsroman. Marisa Frank

Fürstenkrone Box 14 – Adelsroman - Marisa Frank


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Leben, dass sie sich als Hausfrau betätigte. Sie hoffte, Hubertus würde nicht merken, dass sie nicht einmal verstand, eine Salatsauce anzurühren.

      Das Mittagsmahl war köstlich. Hubertus fand noch ein Stück französischen Käse. Dazu gab es Rotwein.

      Im Schneidersitz saßen sie sich auf dem Rasen gegenüber.

      »Na, du kleine Räuberbraut«, sagte Hubertus lächelnd und blickte auf die geflickte Hose, die Diana trug.

      Nach dem Essen lagen sie wieder in der Sonne.

      Als Dianas Kleidung trocken geworden war, sagte sie, dass sie nun nach Hause zurückkehren müsse. Ihren Wunsch, in die Stadt zu fahren, hatte sie ganz vergessen.

      »Du kommst doch wieder?«, fragte Hubertus.

      Sie neigte den Kopf.

      »Ich weiß es nicht. Frage mich nicht.«

      »Aber Diana, das kann doch nicht dein Ernst sein. Sag mir, wo du wohnst. Ich besuche dich. Und wenn du am Ende der Welt wohnen würdest, könnte mich das nicht abhalten.«

      Diana legte erschrocken eine Hand auf die von Hubertus. »Du darfst mich nie suchen, Hubertus. Ich komme zu dir zurück, wenn ich kann.«

      Hubertus küsste sie leidenschaftlich und voller Angst. Er wollte Diana niemals wieder verlieren. Dieser eine Tag mit ihr hatte sein Leben für immer verändert.

      »Komm, Hubertus«, sagte das Mädchen leise.

      Hand in Hand gingen sie durch den Garten zum Auto zurück. Sie sprachen wenig während der Fahrt.

      Als sie von einem Hügel aus Schloss und Dorf Buchenhain erkennen konnten, bat Diana Hubertus anzuhalten.

      »Ich muss allein weitergehen, Hubertus. Du darfst mich heute nichts fragen.«

      Sein Gesicht, seine hellen Augen zeigten die Traurigkeit, die er empfand.

      »Ich komme wieder, Hubertus.« Diana küsste ihn zum letzten Mal, dann sprang sie aus dem Wagen und lief über einen schmalen Waldweg den Hügel hinab.

      Hubertus blickte ihr nach, bis er sie nicht mehr erkennen konnte.

      *

      Mit weit ausholendem Schritt ging Fürst Arnim von Buchenhain in der Bibliothek auf und ab. Die Hände hielt er auf dem Rücken verschränkt.

      Am Fenster der Bibliothek stand Fürst Friedrich von Großborn. Eine steile Falte war zwischen den farblosen Augenbrauen des jungen Fürsten zu erkennen.

      »Wenn Diana in einer Stunde nicht zurückgekehrt ist, bin ich dafür, die Kriminalpolizei zu benachrichtigen«, sagte er mehr verärgert als verängstigt.

      Dianas Vater blieb abrupt stehen.

      »Ich kann das Verhalten meiner Tochter nicht billigen. Sicherlich, sie hat auf ihrem Sekretär eine Nachricht hinterlassen, aus der hervorgeht, dass sie einen Tag lang ›frei‹ sein wolle. Frei, als ob sie hier eine Gefangene wäre.«

      »Sie haben recht, Fürst, ich stimme Ihnen ganz und gar zu, dass wir in spätestens einer Stunde die Kriminalpolizei benachrichtigen müssen. Was kann einem so unerfahrenen jungen Mädchen alles zustoßen.«

      »Nein, nein, ich kann das Verhalten nicht billigen und werde ein sehr ernstes Wort mit meiner Tochter sprechen.«

      Friedrich von Großborn strich sich sein schütteres Haar zurück. Die Winkel seines schmalen Mundes zogen sich kaum merklich herab.

      »Sie müssen Nachsicht üben, Fürst. Schließlich kann es nicht ohne Folgen geblieben sein, dass Diana ohne Mutter aufwachsen musste.«

      Die Erwähnung seiner verstorbenen Frau fügte dem Fürsten einen kurzen stichartigen Schmerz im Herzen zu. Dianas Mutter, eine geborene Fürstin Amalia von Caragiola, Nachkommin eines der edelsten Geschlechter Italiens, war die einzige Liebe seines Lebens geblieben.

      Sie hatte seine Liebe nicht erwidert und in die Ehe nur gezwungenermaßen eingewilligt, weil ihr Vater sie ihr befohlen hatte. Denn die Caragiolas waren seit mehreren Generationen verarmt, und der Fürst hatte gehofft, seiner Tochter einen Dienst zu erweisen, wenn er sie standesgemäß verheiratete.

      Zwei Jahre nach ihrer Hochzeit – Diana war gerade neun Monate alt gewesen – war Fürstin Amalia gestorben. Niemand wusste zu sagen, was ihren Tod herbeigeführt hatte. Es war wohl einfach Heimweh und unerfüllt gebliebene Sehnsucht nach Liebe gewesen.

      »Meine Tochter hat die beste Erziehung genossen, die ein junges Mädchen haben kann«, entgegnete der Fürst nach längerem Zögern ein wenig frostig.

      Sein Gast stimmte sogleich übereifrig zu.

      »Da stimme ich völlig mit Ihnen überein, Fürst. Aber niemand weiß zu sagen, was in den Köpfen unerfahrener junger Mädchen vor sich gehen mag. Sie können den romantischsten und verstiegensten Vorstellungen erliegen. Es ist notwendig, dass sie weiterhin sicher geführt werden. Sie kennen die Neigungen, die ich für Ihre Tochter hege, Fürst.«

      Dianas Vater blieb vor Friedrich von Großborn stehen. Er maß ihn mit starrem Blick.

      Der junge Fürst besaß alles, was seine Klasse auszeichnete. Er hatte die beste Erziehung genossen, und obwohl die Großborns sehr reich waren, hatte Friedrich ein juristisches Studium abgeschlossen und mit Auszeichnung bestanden.

      Sein Äußeres war sehr ansprechend, wie Fürst Buchenhain empfand. Er war groß und schlank gewachsen und besaß sogar eine gewisse Eleganz.

      Gewiss, Humor und Esprit waren nicht gerade seine Stärken, dafür hielt Fürst Buchenhain ihn jedoch absolut für vertrauenswürdig. Mit seinen dreißig Jahren hatte Friedrich von Großborn genügend Lebenserfahrung gewonnen, um zu wissen, was er wollte. Auch das sprach für ihn.

      »Ja, ich meine, wir sollten nicht mehr lange warten und die Hochzeit bald bekanntgeben, Fürst«, sagte Dianas Vater langsam.

      Die schmalen Lippen Friedrich von Großborns verzogen sich zu einem Lächeln.

      »Das ist ganz in meinem Sinn, Fürst. Und ich versichere Ihnen, dass Diana ähnlichen Launen oder Anwandlungen wie heute nicht mehr nachgeben wird.«

      In diesem Augenblick klopfte jemand an die Tür.

      »Bitte!«, rief Fürst Buchenhain.

      Sein Sekretär trat ein und meldete, dass die Prinzessin gerade zurückgekehrt sei. Sie habe sich in ihr Zimmer begeben.

      »Richten Sie meiner Tochter bitte aus, dass sie unverzüglich in die Bibliothek kommen soll. Fürst Großborn und ich erwarten sie hier.«

      Der Sekretär verneigte sich leicht und ging fort, um den Auftrag auszuführen.

      Fürst von Buchenhain hatte seine Wanderung durch die Bibliothek wieder aufgenommen. Je länger es dauerte, bis Diana seinem Wunsch oder seinem Befehl nachkam, desto zorniger wurde er. Er war es gewohnt, dass seine Untergebenen und auch seine Tochter seine Anordnungen immer sofort erfüllten.

      Endlich trat Diana ein.

      Ihr Vater verhielt den Schritt, über Friedrich von Großborns Gesicht glitt unwillkürlich ein Lächeln.

      Er glaubte, Diana noch nie so schön gesehen zu haben. Etwas Strahlendes ging von ihr aus, das den jungen Fürsten ganz in ihren Bann zog.

      Sie trug ein enganliegendes weißes Kleid, das bis zu ihren Waden reichte. Um ihre Taille schlang sich ein roter Gürtel mit einer goldenen Schnalle.

      Ihre schwarzen Locken hatte Diana zurückgebürstet, so dass die ganze Feinheit ihres schmalen, edlen Gesichts voll zum Ausdruck kam.

      »Auf diesen Augenblick habe ich einen ganzen Tag gewartet, Diana«, begrüßte Fürst von Buchenhain seine Tochter.

      »Zürnen Sie bitte nicht mit ihr, Fürst«, mischte sich Friedrich von Großborn ein.

      Lächelnd ging er auf Diana zu, neigte sich über ihre feingliedrige Hand, um sie zu küssen.

      »Auch


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