Georgiens Herz. Группа авторов

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die prahlend steh’n;

      zieh dich aus und komm in mir,

      ich ergieße mich über dir, und das ist warm und schön …

      Ob ich jetzt schmutzig bin?!

      Ist doch kein Problem! Schmutzig ist selbst der Jordan,

      getauft wirst du in mir,

      sauber sind wir beide aber nicht immer dann.

      Du gehst nach Haus, trocknest dich ab,

      verteilst die Nachtcreme auf dem Gesicht,

      dann setzt du dich leise ans Fenster,

      strickst Strümpfe mir bei Kerzenlicht …

      Vor dir haben viele schon gut gestrickt,

      der Asche und dem Ruß ist das alles gleich,

      aber, meine Liebe,

      Odysseus kehrt nicht mehr zurück nach Haus in sein Reich.

      Ich bin hier, hier bin ich,

      ich hänge im Dach wie das verführerische Netz der Spinnen,

      nur bin ich darin gefangen wie eine Fliege …

      jemand anderes will dich mit Briefen gewinnen …

      Ich aber bin eingesperrt …

      draußen sind die Menschen … aber diese viel zu dicke Mauer

      begrenzt mit unbeschreiblich undurchlässiger Strenge

      meinen winzigen Hof und ich lauer’

      dahinter, wohn nicht mitten im Dorf,

      bin eine Fliege am Fensterglas, gefällt

      liege ich am Rande des Dorfes so da, wie ein Baum auf dem Feld.

      Es ist mir egal,

      trampelte mich auch alles Vieh der Welt kaltherzig nieder,

      stand ich doch in der nächsten Minute wie Unkraut bei Fuß wieder …

      Jetzt aber bin ich in Not,

      ich muss die kalte Fruchtlosigkeit dieses Netzes zerstören,

      schau, die Liebe nährt sich an mir, wie die Spinne,

      sie will auf mich nicht hören,

      was will die Spinne, Blut oder Fleisch,

      oder vielleicht den Schaum der hohlen Träume?

      Es regnet.

      Wie entkomme ich ihr,

      an ihren Beinen mit tausend Fäden festgebunden …

      Penelope,

      ich sitze mit meiner Traurigkeit an der Tafel der Erinnerung,

      hab dich nicht gefunden,

      ich bin das Spinnennetz und …

      die zur selben Zeit in diesem Netz gefangene Fliege …

      Tariel Chanturia

       Das Lob

      Die Liebe! Eine einseitige?

      Das ist die echte Liebe!

      Du hast keinen Rivalen,

      das ist deine Liebe …

      Eine einseitige Liebe

      ist mehr als die Liebe!

      Was wären mein

      Leben und mein Dasein –

      wenn ich nicht jene Nächte

      der Qual durchwachte …

      Sie ist so groß – man wundert sich, dass

      sie in ein Herz passt!

      Übrigens, ihre Treue

      ist anderen überlegen!

      Sie ist zweimal größer

      als die Liebe dieser beiden! –

      Es lohnt sich nicht, sie zu benennen,

      weder Nestani noch Medea …

      Glücklich ist derjenige, der

      in diesem Sinne ein Sonntagskind ist!

      Wer einseitig liebt,

      oder wer einseitig geliebt wird …

      Diana Anphimiadi

       Die Medusa-Gorgona

      Als ich dir sagte, es passiere nichts,

      habe ich gelogen.

      Es passiert, es passiert jeden Tag,

      Brücken, Aussichten …

      Da ich mich von der Liebe habe erobern lassen,

      streite ich, für manche – geköpft,

      für die anderen – ein Spiegel – beim Hinsehen

      versteinert man,

      erstarrt.

      Als ich dir sagte, es passiere nichts,

      habe ich es einfach vergessen. Seit diesem Tag

      trägt jeder Reiter, jeder Fußgänger

      meinen Namen

      – den Namen einer Geköpften –

      als Schild mit sich herum …

      Wenn mir jemand Steine zuwirft,

      kommt die Antwort mit den Steinen …

      Als ich dir sagte, es passiere nichts, habe ich dich angelogen.

      Es passiert nicht Nichts, ich atme, ich existiere,

      das Herz

      ist ein erstickender Tumor in meiner Brust, an meinem Busen,

      ich schnitt die Melodien aus,

      die bösartigen Eigenschaften der Musik, Metastasen,

      die die Stimmen der verlorenen Tage mitnahmen,

      das Herz – ist ein Warzenkrautstrauch,

      der verwelkt.

      Wehe, es würde sich lohnen,

      nachts hängt der Kopf an einem Härchen

      an meinem Hals, morgens brennt die frisch verheilte Wunde

      dann von Neuem …

      Eka Bakradze

       Das Plötzliche

      Ganz plötzlich springt mir das Herz entzwei,

      denn es gibt gar keine Spuren mehr davon,

      worüber ich mich vor einer Minute freute,

      wo vor einer Minute der Vogel sang,

      malt dieser Ast jetzt

      seinen eigenen Schatten

      auf den Boden …

      Zaza Koshkadze

       Die Straßen

      In den Straßen,

      den Adern der Stadt,

      bewegen sich die Menschen wie Blut.

      Du aber bist so traurig,

      als hättest du vom Frühling Abschied genommen.

      Die auf die Trassen gezeichneten weißen


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