Catch and Kiss. Jennifer Schreiner

Catch and Kiss - Jennifer Schreiner


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      Jennifer Schreiner

      Catch & Kiss

      Trau dich zu fliehen

      erotische Novelle

       www.Elysion-Books.com

      Jennifer Schreiner wurde 1976 geboren und lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern mittlerweile in Leipzig.

      Seit 2002 ist sie Magister der Philologie.

      Bislang sind über 50 fantastische, erotische und gruselige Kurzgeschichten von ihr in Anthologien und Zeitschriften veröffentlicht und teilweise prämiert (u.a. 3x im Literaturwettbewerb der Bayreuther Festspielnachrichten) worden. Bisher sind drei erotischen Fantasyromane »Zwillingsblut«, »Honigblut« und »Satanskuss« von Schreiner erschienen (Plaisir d’Amour Verlag). In neuem Gewand erschienen die überarbeiteten Versionen der beiden Blut-Romane zusammen mit dem Abschlussband der Trilogie »Venusblut« bei Elysion-Books.

      Für 2015 ist ein erotischer Roman »Fick mich – wenn du kannst«bei Elysion-Books geplant.

      Schreiner ist Mitglied des VS und bei den DeLiA.

      Catch & Kiss ist eine Reihe, an der verschiedene Autor/innen schreiben und die verschiedene Varianten von »der Widerspenstigen Zähmung« aufwirft. Diese Zähmungen variieren von hart zu zart und sind nur bedingt politisch und moralisch korrekt; -)

      Jennifer Schreiner

      Catch

      &

      Kiss

      TRAU DICH ZU FLIEHEN

      eine erotische Novelle

       www.Elysion-Books.com

      ELYSION-BOOKS

      Print; 1. Auflage: Dezember 2015

      eBook; 1. Auflage: Juli 2015

      VOLLSTÄNDIGE AUSGABE

      ORIGINALAUSGABE

      © 2015 BY ELYSION BOOKS GMBH, LEIPZIG

      ALL RIGHTS RESERVED

      UMSCHLAGGESTALTUNG: Ulrike Kleinert

       www.dreamaddiction.de

      FOTO: © Bigstockphoto/ George Mayer und scyther5

      LAYOUT &WERKSATZ: Hanspeter Ludwig

       www.imaginary-world.de

      ISBN (vollständiges Ebook): 978-3-945163-72-6

      ISBN (gedrucktes Buch): 978-3-945163-83-2

       www.Elysion-Books.com

Inhalt

      Kapitel 1: Gefangen

      Der Nachhall des bösen Traumes geisterte noch immer durch meinen Verstand und bescherte mir Kopfschmerzen. Ich war irgendwo gewesen, einer Party oder so und dann war da jemand hinter mir, hatte mich gepackt und nach hinten gezogen. Da war ein übel riechendes Tuch gewesen und plötzliche Dunkelheit. Das Gefühl getragen zu werden, Fahrgeräusche und ein kurzer Schmerz in meinem rechten Oberarm.

      Unwillkürlich griff ich an die Stelle, die jetzt wieder zu schmerzen begonnen hatte, und registrierte, dass mein Mund trocken war und ich immer noch diesen üblen Geruch in der Nase hatte.

      Sekunden später begriff ich, dass etwas nicht stimmte. Komplett und vollkommen. Ich war nicht zu Hause. Nicht in meinem Bett. Und das, was ich für Schlafen gehalten hatte, musste in Wirklichkeit von einem Betäubungsmittel gekommen sein. Verwirrt setzte ich mich auf und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen und die ersten Eindrücke zu ordnen. Ich trug noch das Partykleid und die hohen Schuhe. Selbst der Schmuck war noch da und mein verdammter Oberarm schmerzte, als hätte die Person, zu deren Opfer ich geworden war, mich mit einem stumpfen Löffel schachmatt gesetzt. Ich blinzelte in das plötzlich aufflammende, helle Licht und versuchte zu erkennen, wo ich war. Dann entschied ich, dass es aufgrund einer fehlenden, akuten Bedrohung auf die paar Sekunden auch nicht ankommen würde und bedeckte meine Augen mit den Händen, um ihnen Zeit zu geben, sich an die Helligkeit zu gewöhnen.

      Ich musste einen Traum im Traum haben! Verwirrt sah ich mich um, aber der erste Eindruck verschlimmerte sich lediglich. Mein Bett oder besser gesagt das Teil auf dem ich lag und das eventuell ein Bett sein sollte, war aus Plexiglas und hart. Es gab auch eine Toilette aus Plexiglas und ich befand mich in einem winzigen Raum der ebenfalls durchsichtig war. Vermutlich nicht aus Plexglas, sondern aus irgendetwas sehr stabilem. Ich blinzelte, aber der Eindruck blieb. Ich stand auf und wie auf Kommando gingen auch Lichter außerhalb meines Raumes an. Und offenbarten mehr Räume aus Glas. Räume, die ebenfalls Menschen enthielten. Menschen und Menschen und Menschen.

      Ich setzte mich wieder, weil meine Beine mich auf einmal nicht mehr tragen wollten und ich blinzelte wieder. Irgendwann musste ich doch aufwachen!

      Jemand trat hinter meiner Glaswand in mein Gesichtsfeld. Erst jetzt erkannte ich, dass es nicht nur aneinandergereihte Glaswaben gab, sondern auch Treppen und Stahltrassen auf denen Personen standen. Bewaffnete Personen, ganz in schwarz gekleidet, mit weißen Masken.

      Das konnte nur ein Alptraum sein! Aber normalerweise waren doch für so etwas Alien zuständig und keine Maskenwesen und … ich sah mich abermals um und entdeckte, dass sogar das Toilettenpapier nur durch das Glas hindurch zugänglich war. Ebenso ein Handtuch. Durch eine Klappe, wie man sie von Tankstellen her kannte – wenn man abends tanken und bezahlen wollte. Es erinnerte mich an den Film »Das Schweigen der Lämmer« nur in noch gruseliger. Und am allergruseligsten war, dass ich mich auf der falschen Seite des Glases befand. Auf der von Hannibal.

      Ich atmete tief durch, aber Glas und die Inneneinrichtung blieben, was sie waren: unheimlich.

      Wie von selbst wanderte mein Blick durch meine Zelle und ich entdeckte ein kugelförmiges Gerät an der Decke und einen Duschkopf. Das Gerät befand sich in der Mitte, der Duschkopf in der Ecke, die vom Rest durch die Toilette ein wenig abgetrennt war.

      Das kann nicht sein, das kann nicht sein … im Takt meiner Gedanken schüttelte ich den Kopf, ohne das ich es verhindern konnte. Wenn man mich entführte, dann doch nicht, um mich … ja, um was eigentlich? Mich in so etwas einzusperren? Was war denn so was? Und wer waren die anderen Eingesperrten? Und die Wärter?

      Ich sah noch einmal hin und stellte fest, dass sie tatsächlich alle ungefähr dieselbe Größe und Statur hatten und man nicht einmal ihre Haarfarbe erkennen konnte. Das war mehr als gruselig, es war Absicht.

      Gerade als ich tief durchatmete und versucht war, mich selbst zu kneifen, um herauszufinden, ob ich nicht vielleicht doch immer noch schlief und einfach schlecht träumte, setzten sich die Wachen in Bewegung. Und ihr Ziel war klar: Ich.

      Kurz war ich versucht aufzustehen und mich in der hintersten Ecke des Raumes zu platzieren, aber ich wusste, dass mein Kreislauf noch nicht mitspielen würde. Mal abgesehen davon, gab es hier weder eine Möglichkeit mich zu verstecken noch eine zu fliehen – und beides lag mir auch nicht sonderlich. Folglich blieb ich sitzen und versuchte nur mir einzuprägen, welche Wache woher gekommen war, ob sie kommunizierten und wie die Tür zu meinem Raum funktionierte. Leider war das die nächste schlechte Nachricht, denn keine der Wachen tat irgendetwas, die Schiebetür glitt einfach so zur Seite, wurde also von einem anderen Ort gesteuert und ließ sich vermutlich nicht manuell oder mit direktem Zugriff öffnen. Eine ähnlich schlechte Nachricht betraf die Wachen.


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