Taugenixen. Isabel Rohner

Taugenixen - Isabel Rohner


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Frauen wie Passmann, Kebekus, Fischer, Baydar, Hill, eine US-Präsidentin und eine EU-Kommissionschefin

      Hedwig Dohm, ohne sie geht’s nicht

      Wichtige Requisiten:

      Financial Times

      Brigitte, EditionF, Emma

      ein grünes Gummikrokodil

      Quark

      Kerzenleuchter

      Sonnenbrillen

      ein rosa Jogging-Anzug

      Kochlöffel und Kochtopf

      ein langes scharfes Messer

      ein Seidentuch

      ein Turban

      Handschuhe

      eine Balkonbrüstung

      weiße Farbe

      jede Menge unglaublich kompliziert aussehende Apparaturen mit blinkenden Knöpfen

      Zu essen gibt’s:

      Kürbissuppe oder Avocadosalat

      Pasta mit frischem Thunfisch oder Schweinenackensteak mit Bratkartoffeln und jungen Speck-Bohnen

      Crema Catalana oder Nusstorte

      Müsli

      Käsebrote

      Mettbrötchen

      Marmeladenbrötchen

      Oliven

      Getrunken wird:

      Cola

      Bier

      Rotwein

      Weißwein

      Kaffee

      und viel zu viel Martini

      Die Protagonistinnen werden eingekleidet von:

      C&A

      »Schlaf sexy« – die Nachtmode für die Dame

      »Schlaf männlich« – die Nachtmode für den Herrn

      Guido Maria Kretschmer

      Hermès

      Leinenmode »King Hamlet«

      Mit freundlicheR Unterstützung vom:

      Pflanzengroßmarkt

      Vichi

      Rossmann

      Prolog

      Die Dunkelheit breitete sich wie ein Samttuch über den Klippenweg. Die Nachtluft war lau. Nur eine leichte Brise wehte über die Anhöhe. Von weit unten donnerte die Brandung. Wellen schlugen in regelmäßigen Abständen gegen die Felsen.

      Der Schatten unter der alten Pinie stand reglos da und wartete. Warten war schon immer eine seiner Stärken gewesen. Zeit spielte keine Rolle. Früher oder später würde sein Opfer kommen. Wie immer. Auf eine Zigarette am Meer. Oder auf einen schnellen Fick. Je nachdem. Ob der Rekord heute fiel? Fünf Minuten hatte es gestern gedauert, der Schatten hatte auf die Uhr gesehen. Dann war erst der eine wieder im Dunkeln verschwunden und nach weiteren zwei Minuten der andere. Geredet hatte keiner der beiden. Sie hatten sich aufeinander gestürzt wie junge Hunde, der Schatten hatte es genau beobachtet.

      Das passte zu ihm! Aber was sollte es. Bald hätte dieser Mistkerl keine Gelegenheit mehr dazu. Denn schon sehr bald würde dieser Mann sterben. Vielleicht schon heute. Er hatte schon viel zu lang gelebt.

      Der Schatten unter dem Baum zog ein Messer aus der Manteltasche und fuhr fast zärtlich mit dem Finger über die Klinge. Er konnte förmlich spüren, wie es sich anfühlen würde, wenn er ihm damit die Kehle durchschnitt. Konnte die weit aufgerissenen Augen sehen, die ihn im Moment seines Todes ansehen würden, mit diesem Blick, wie ihn Hühner haben, bevor man ihnen den Hals umdreht. In diesem Moment, wo selbst einem so primitiven Geschöpf klar wird, dass es keine Chance mehr hat. Das Blut würde aus der Halsschlagader rinnen wie Wasser. Sein Herz würde ihn in den Tod pumpen. Der Schatten freute sich schon lange auf diesen Moment, er konnte es kaum erwarten, horchte gespannt auf jedes Geräusch.

      Schritte näherten sich. Entspannte, lockere Schritte.

      Er ahnte also wirklich nichts. Er fühlte sich sicher. Nun war es nur noch eine Frage der Zeit. Auf das Timing kam es an, auf nichts anderes.

      Durch die Zweige der Pinie war er nun deutlich zu sehen. Er blieb auf der Anhöhe stehen. Für einen kurzen Moment flackerte sein Gesicht auf, als er sich eine Zigarette anzündete und einen langen Zug nahm.

      Offensichtlich wartete er heute auf niemanden. Sonst hätte er sich bereits sein Sakko ausgezogen. Das hatte er bisher immer getan. Menschen waren Gewohnheitswesen. Und dieser Mann hasste Knitterfalten.

      Der Schatten umklammerte den Griff des Messers fester. Wenn der Kerl heute auf niemanden wartete, dann wäre es soweit: Dann war heute die Nacht der Nächte.

      Langsam und vorsichtig löste er sich von seinem Platz im Schutz der Pinie. Jedes Knacken würde ihn verraten. Behutsam setzte er einen Fuß vor den anderen. Die Anhöhe war jetzt nur noch wenige Schritte entfernt. Nur noch wenige Meter.

      Der Mann stand fast in Reichweite, den Blick auf das nachtblaue Meer unter den Klippen gerichtet, blies er Rauchringe in Richtung Wasser.

      Der Schatten näherte sich und hob das Messer. Das Mondlicht ließ die Klinge kurz aufblitzen, doch der Mann an der Klippe sah nicht, was in seinem Rücken geschah. Der Schatten holte aus. Dann hörte er Schritte.

      Jemand kam auf die Anhöhe. Schnell ließ die Gestalt das Messer sinken und huschte genauso schnell wieder zu den Bäumen. Der Mann auf der Klippe war reglos geblieben. Er hatte sich nicht einmal umgedreht. Er hatte nichts bemerkt. Erst jetzt, als der zweite sich näherte und ihn mit einem kehligen »Hallo Fremder« begrüßte, fuhr er herum und zog eilig sein Sakko aus. »Endlich«, raunte er. Dann stürzten sich die beiden aufeinander und warfen sich ins Gras. Der Schatten konnte nichts mehr erkennen. Hörte nur das Stöhnen, Atmen und Keuchen.

      Nach etwas mehr als fünf Minuten verließ erst der eine und nur wenige Augenblicke darauf der andere den Platz über den Klippen.

      Ich kann warten, dachte die Gestalt im Schatten der Pinie. Es ist nur eine Frage der Zeit.

      Die Klippe der Vergessenen

      Die Taxitür wurde abrupt aufgestoßen, und füllige weiße Beine in Shorts und Riemchensandalen schwangen sich aus dem Auto. Der Rest des Körpers brauchte ein bisschen länger, bis auch er sich aus dem Fahrzeug hieven konnte, das auf einem Parkplatz oberhalb der Steilküste von Bermeo stand.

      »Ein Bild für die Götter«, grinste Linn Kegel, als sie Bettina Heidenreich beim Aussteigen zusah. Diese hielt sich mit einer Hand an der Autotür, mit der anderen am Dach fest und holte noch einmal Schwung.

      »Ja ja, für die Götter! Die Göttinnen können wohl gerade nicht.« Nun hob sie auch das Hinterteil aus dem Wagen.

      »Schade, dass ich meine Kamera nicht dabei habe.«

      »Ja, wirklich schade«, erwiderte Bettina pikiert und versuchte vergeblich, Ordnung in die Hexenhaare zu bringen. »Als ob ein Urlaub mit Kamera für mich ein Urlaub wäre! Es reicht, wenn andere mein barockes Elend sehen müssen. Ich muss das nicht auch noch. Mir reicht schon, dich vor der Nase zu haben. Die Idee, dass man nicht nur in die Höhe, sondern auch in die Breite wachsen kann, kam dir wohl nie?«

      »Du übertreibst mal wieder hemmungslos«, versuchte Linn sie zu beschwichtigen, während der spanische Taxifahrer ihre Koffer und Taschen auf den Asphalt stellte.

      »Du hast gut reden. Wenn du jetzt auch noch Mehr Stolz, ihr Frauen sagst«, knurrte Bettina, »fahre ich direkt wieder zurück. Mir muss niemand sagen, dass diese Fettberge hier normal sind. Das sind sie nicht.«

      »Na,


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