Römische Tagebücher. Alois C. Hudal

Römische Tagebücher - Alois C. Hudal


Скачать книгу
von Deutschland oder Österreich. Durch die Verbindung mit der Sektion Emigrazione in der Konsistorialkongregation würde das ganze Institut auch seine kanonistische Sicherstellung und Förderung durch den Heiligen Stuhl erhalten, wie auch die italienische Auslandsseelsorge in reichem Maße dieses Wohlwollen empfindet. Die Ernennung der Seelsorger sollte am vorteilhaftesten durch die Konsistorialkongregation erfolgen, was die kirchenrechtliche Stellung dieser Seelsorger bedeutend stärken würde. Sollte dies nicht zu erreichen sein, dann wäre der Superior dieser religiösen Vereinigung zuständig im Einvernehmen mit den beiden genannten Bischöfen und dem Bonifatiuswerk.

      Dieses Institut könnte provisorisch mit der Anima oder dem Campo Santo Teutonico verbunden werden, bis in Rom ein geeignetes Haus aus dem Erlös der in Banz verkauften Liegenschaften gekauft werden kann. Sobald sich die Verhältnisse ein wenig bessern, dürfte auf Vermittlung des Heiligen Stuhles eine solche Transaktion bei den alliierten Behörden angeregt werden können.

      Die von Bischof Geyer gegründete Gesellschaft von Auslandsseelsorgern müßte neue Satzungen erhalten oder wenigstens eine gewisse Umformung im Sinne einer freien religiösen Vereinigung von Weltpriestern des Istituto secolare (can. 685 ff.), die sich durch ein Votum simplex für eine bestimmte Reihe von Jahren zur Arbeit in der Auslandsseelsorge verpflichten. Die Satzungen der Scalabrini dürften manche Anregungen geben, die aber dem deutschen Wesen entsprechend abgeändert werden müßten. Während des Romaufenthaltes müßte diesen Priestern oder Theologen ein genaues Studienprogramm vorgeschrieben werden, wobei der Besuch der Propagandahochschule besonders zu empfehlen wäre mit Rücksicht auf die dem Missionscharakter angepaßten Vorlesungen aus Pastoral.

      Die Auslandsseelsorge für die Katholiken deutscher Sprache hat in den nächsten Jahrzehnten gewaltige Schwierigkeiten zu überwinden, um das Zerstreute zu sammeln und verlorene Seelen zurückzugewinnen, nachdem jahrelang die Kirche die einzig mögliche Organisation für die Deutschen im Ausland sein wird. Sie hat aber auch eine andere wertvolle Aufgabe, durch Klugheit, wahrhaft apostolische Gesinnung und großen Seeleneifer mitzuwirken, um das harte Urteil des Auslandes über die sogenannte durch nichts zu beweisende „Kollektivschuld aller Deutschen“ ohne Unterschied zu mildern. Das apostolische Breve des Jahres 1961 hat manche Fragen geordnet, nicht alle glücklich.

      Nach dem Anschluß Österreichs im März 1938 nahm das Berliner Auswärtige Amt die einzig richtige Stellung durch die mir vom Vatikanbotschafter von Bergen übermittelte Erklärung ein, „daß die Anima trotz ihres nationaldeutschen Charakters eine rein kirchliche Stiftung werden soll, ohne Einmengung politischer oder diplomatischer Stellen“ — diese Auffassung entsprach meiner wiederholt geäußerten Stellungnahme in dieser delikaten Frage, die durch den Untergang der Habsburgermonarchie wie ein Bleigewicht über dieser altehrwürdigen Stiftung lastete.

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного


Скачать книгу