Time of Lust | Band 1 | Gefährliche Liebe | Roman. Megan Parker

Time of Lust | Band 1 | Gefährliche Liebe | Roman - Megan Parker


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passten wir perfekt zusammen. Mit seiner anständigen und braven Art wäre er bestimmt der Traum jeder Schwiegermutter gewesen. Zudem hatte er noch diese eigenwillige Vorstellung von edler Keuschheit, also kein Sex vor der Ehe. Eifersucht war eines seiner wenigen Laster und auch der Hauptgrund, warum er vor meiner Abreise nach Paris mit mir Schluss gemacht hatte. Auf der einen Seite war er so schüchtern und zurückhaltend, dass er sich mir gegenüber nie traute, seine Meinung zu sagen ... gleichzeitig konnte ich deutlich beobachten, wie sehr es ihn verletzte, wenn andere Männer ein Auge auf mich hatten. Meistens war ich diejenige, die in unserer Beziehung sämtliche Entscheidungen traf, obwohl ich vier Jahre jünger war als er. Wie sehr hätte ich mir gewünscht, dass er mir ein Mal sagte, wo es langging, dass er mit der Faust auf den Tisch schlug, wenn er verärgert war und dass er seine Stimme gegen mich erhob, wenn ich im Unrecht war. Ich hätte zu ihm aufsehen und ihn als richtigen Mann respektieren wollen, aber es gelang mir nicht. Teilweise hatte ich ihn sogar schon provoziert ... ohne Erfolg. Er blieb ruhig und sanft, bereit, selbst zurückzustecken für all meine Wünsche und Ideen. Umso mehr überraschte es mich, dass er es schließlich doch übers Herz brachte, unsere Beziehung so abrupt zu beenden und sich von dem Leid mit mir zu befreien. Seine Offenbarung war geradezu mitleidserregend, dennoch konnte ich seine Tränen nicht erwidern. Vermutlich wäre es ohnehin nur eine Frage der Zeit gewesen ...

      Santiago war anders. Er würde mit mir umgehen können, dessen war ich mir ganz sicher. Ich war förmlich besessen von meiner Erinnerung an unsere intime Szene im Flugzeug, von seiner kräftigen Hand in meinem Nacken, wie er mich an den Haaren riss und bewegungsunfähig machte ... als hätte er es nötig gehabt, mir seine Liebe aufzuzwingen. Allein der Gedanke daran ließ mich tiefer atmen und meine schöne Stellung zwischen seinen Beinen erst so richtig genießen.

      Manchmal bedeckte er meine freiliegende Gesichtshälfte mit seiner ganzen Hand ... minutenlang ... Dann streichelte er wieder durch meine Haare. Irgendwann ergriff er meine Handgelenke und hielt sie fest. Ich sah zu ihm auf und bemerkte, wie wundervoll fremd mir sein schönes Gesicht noch war. Mein gedankliches Bild von ihm war in den letzten zwei Wochen doch etwas vom Original abgewichen. Jetzt mochte ich besonders die kleinen Falten um seinen Mund, die jeder Mimik einen intensiveren Ausdruck gaben und sich bei seinem nach unten gezogenen Lächeln tief in die Haut gruben. Ich war fasziniert von seinen schwarzen Haaren, die er genau wie letztes Mal streng nach hinten gekämmt trug, und die gemeinsam mit seinen markanten Augenbrauen die erhabene Strenge in sein Antlitz zauberten. Einzig seine großen dunklen Augen und die langen hübschen Wimpern waren die Verräter in seinem Gesicht, denn sie verwandelten jeden langsamen Augenaufschlag in einen Akt der Verführung ... vermutlich auch gegen seinen Willen.

      Santiago übergab meine Handgelenke an David, der hinter mir saß und sie an meinen Rücken führte. Er hielt sie kurz fest und gab mir damit zu verstehen, dass ich so verharren sollte. Noch immer sah ich zu Santiago auf. Er legte seine warme Handfläche auf mein Gesicht, hielt mir die Augen zu, bedeckte meine Nase, meinen Mund. Er streichelte über meine Kehle, ergriff meinen ganzen Unterkiefer und drückte ihn kräftig. Mit der anderen Hand massierte er gleichzeitig meinen Hinterkopf. Santiago durfte mich überall berühren ... und so lange er wollte ... Aber, obwohl ich mit einem aufreizenden Dekolleté, das bis zu meinem Bauchnabel reichte, halb nackt vor ihm kniete, beschränkte er sich einzig auf mein Gesicht und meine Haare. Es erregte mich so sehr, ihm dabei in die Augen zu sehen, dass sich mein Mund öffnete und ich nur noch schwerfällig atmen konnte. Er spielte mit meinen Lippen, strich gefühlvoll mit seinem Daumen darüber und sie folgten geschmeidig seinen Bewegungen. Zwischen uns herrschte übereinstimmendes Schweigen und ich war so sehr auf ihn fixiert, dass ich Keathan daneben gar nicht wahrnahm. Immer wieder, wenn meine Erregung zu groß wurde, riss er mich an den Haaren in meinem Nacken, sodass ich nur noch den Himmel der Limousine im Blickfeld hatte und mich mit meinen Händen auf Davids Schuhen abstützen musste. Schließlich legte er meinen Kopf wieder in seinen Schoß und für den Rest der Fahrt bedeckte seine Hand mein Gesicht. Einzig sein kleiner Finger verlangte nach Einlass an meinen Lippen ... und genau damit hatte er meine gesamte Aufmerksamkeit für sich gebucht. Meine Erregung empfand ich schon fast als anstrengend ... bis wir endlich den Hafen von Fort Lauderdale erreichten.

      David half mir hoch, jedoch meine Beine schliefen noch und ich knickte ein. Er gab Edward die Anweisung, mich zu tragen, wofür ich wirklich dankbar war, denn mit meinen High Heels hätte ich mich auf dem Holzsteg verdammt schwer getan. Gleich am ersten Pier, ganz weit draußen, lag Santiagos Yacht. »Seine Kleinste, die nur der Überfahrt dient«, erklärte mir Edward.

      Santiago wollte selbst steuern und ich fand einen Platz zwischen Edward und Marcus. Meine langen gewellten Haare wehten im Fahrtwind und die Luft fühlte sich plötzlich kühler an. Edward legte schützend seinen Arm um mich und spendete mir Wärme. Ich überlegte, ob Santiago möglicherweise eifersüchtig sein würde, aber vertraute schließlich darauf, dass die Jungs wussten, was sie taten. Die Dämmerung brach über uns herein und das Boot glitt ruhig über die flache See. Santiago zündete sich eine Zigarette an und machte es sich im Kapitänssessel bequem ... Genau so hatte ich ihn mir immer vorgestellt ... den Mann meiner Träume.

      Einmal drehte er sich kurz nach mir um und seiner Aufmerksamkeit entging natürlich nicht, dass Edwards Arm noch immer auf meinen nackten Schultern ruhte. In der Sekunde verbitterte sich sein Gesichtsausdruck, seine Augen formten flache Schlitze und ich hatte fast den Eindruck, dass er die Ohren etwas nach hinten zog, als würde er sie anlegen. Es genügte dieser eine Blick und Edward nahm seinen Arm von mir. Mein Herz klopfte, ich wollte doch nichts falsch machen. Edward war sauer und trotzig, er biss sich auf die Lippen, sah demonstrativ zur anderen Seite und seufzte.

      »Steh auf!«, befahl ihm Santiago mit leicht gereizter Stimme, und inhalierte seine Zigarette.

      Edward gehorchte ihm.

      »Wenn du schon etwas tun willst, dann zieh dein Sakko aus, gib es ihr und verzieh dich unter Deck!«

      Ich nahm verängstigt sein Sakko, wickelte mich ein und setzte mich wieder ... einen halben Meter von Marcus entfernt. Santiago machte erneut einen Zug an seiner Zigarette und sah mich verächtlich an. Ich hatte doch gar nichts getan! Wenn mir doch nur einer die Regeln erklärt hätte! Edward durfte vier Tage rund um die Uhr an meinem Leben teilhaben, auf meiner Couch schlafen, mich tragen, aber seinen Arm durfte er offenbar in Santiagos Gegenwart nicht um mich legen ...

       Ivory - Insel deiner Träume

      Nach einer knappen Stunde Bootsfahrt erschien am Horizont ein flacher Palmenhügel. Santiagos Insel. Sie war gar nicht so klein, wie man sich eine Privat-Insel vorstellte. Während wir uns näherten, nahm sie beachtliche Ausmaße an. Sie verfügte über eine traumhafte, gebogene Bucht mit weißem Sandstrand und regelmäßig angeordneten Palmen. Dahinter ragte ein sanfter Hügel mit gemischter Vegetation empor. Santiago drosselte die Geschwindigkeit und streckte seine Hand nach mir aus. Ich stand auf und er nahm mir Edwards Sakko ab. Sein starker Arm schlang sich um meine Taille und berührte dabei die nackte Haut in meinem tiefen vorderen Ausschnitt. Stolz zeigte er mir seine Insel.

      »Das ist Ivory ...«, mit der Zigarette in der anderen Hand machte er eine weitläufige Bewegung, »... die Insel deiner schlimmsten Träume!« Grinsend und erwartungsvoll sah er in mein Gesicht, um sich kurz darauf selbst zu korrigieren: »... schönsten Träume ... wollte ich natürlich sagen!«

      Verlegen lächelte ich ihn an.

      Er küsste mich auf die Wange und flüsterte: »Träume mit dir können nur schön sein, Miss FHM!«

      Ich fühlte mich zutiefst geschmeichelt und fragte mich, ob er wohl auch – oder zumindest nur ansatzweise – so sehr in mich verliebt war, wie ich in ihn. Er drückte mich an sich und ich schmiegte glücklich die Stirn an seinen Hals ...

      Wir steuerten auf den einzigen Steg zu, der unweit der Sandbucht ins Meer ragte. Von dort aus führte ein steiniger, breiter Weg hinauf zu einer riesigen, modernen Villa. Sie war weiß, mit großen hohen Glasfronten, grundsätzlich rechteckig, aber in zwei Stufen versetzt in den Hang hineingebaut. Erdgeschoss und erster Stock bildeten die untere Stufe, darüber thronte ein gläsernes Penthouse.

      Als wir den Steg betraten, nahm mich Santiago zur Seite. »Zeig mir deine Handgelenke!«, forderte er.

      Etwas


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