Ihre skrupellosen Partner. Grace Goodwin

Ihre skrupellosen Partner - Grace Goodwin


Скачать книгу
Frauen, hmm?” Sie biss ihre Lippe und wandte sich von uns ab. “Ich bin keine Partnerin, Jungs. Ich wollte nur etwas Spaß mit euch haben.” Sie blickte kurz zu mir, dann zu Blade. “Ihr beide seid ziemlich heiß. Wir können kurz Spaß haben, aber mehr nicht.”

      “Warum?” Seltsam. Sie war sofort auf mich angesprungen und hatte sich mit mir in den Gang verzogen, um etwas Privatsphäre zu haben. Sie hatte sogar zugegeben, dass sie uns beide wollte. Und jetzt hatte sie es sich anders überlegt? Hatte das “für immer” sie abgeschreckt? Ich konnte ihr nichts vormachen. Ich hatte die Absicht, sie zu behalten und diese Tatsache musste sie schleunigst akzeptieren. Sie gehörte mir.

      “Warum? Weil ich keinen Partner will.” Sie funkelte mich an und ich erkannte das Wirrwarr in ihren Augen und den verängstigten Ausdruck, als sie einen Blick zu Blade riskierte. “Oder zwei.”

      Stirnrunzelnd fragte ich mich, warum sie sich mit einer solchen Gegenwehr quälte. Beinahe wäre sie gekommen—vom bloßen Ritt auf meinem Schenkel. Warum hatte sie aufgehört? Warum verweigerte sie sich solch ein Vergnügen? Ich wollte ihr beim Kommen zusehen, wie ihre Augen glasig und unscharf wurden. Ich wollte die Gewissheit spüren, dass ich der Grund war, warum sie die Kontrolle verlor. Sie sollte mir so sehr vertrauen, um diese Kontrolle ab und sich der Intimität hinzugeben. Ich brauchte diesen verborgenen, leidenschaftlichen Teil von ihr.

      “Du hast Angst,” sprach ich und erforschte sie eindringlich. Ich würde sie mit Blade teilen, aber mit keinem anderen. Blade war für mich mehr als ein Bruder und keinem anderen würde ich darin vertrauen, sie zu beschützen. “Hast du Angst vor zwei Liebhabern?”

      “Ähm, nein. Ich—egal. Was früher war, ist nicht wichtig.”

      Jetzt wurde sie knallrot, ihr Hals und Gesicht nahmen einen interessanten, purpurroten Farbton an. Es war ihr peinlich? “Du hattest schon zwei Liebhaber?” fragte ich.

      Sie nickte und mein Lächeln tat fast schon weh. “Gut. Wovor hast du dann Angst?”

      “Wir werden dir nicht weh tun,” bot Blade an und lehnte sich einmal mehr eng an sie heran, sodass seine Lippen über ihre Wange strichen. “Wir werden auf dich aufpassen. Dich beschützen. Dich verehren.”

      Sie schüttelte den Kopf, zuckte unter meinem Griff.

      “Du hast immer noch Angst? Vor uns?” fragte Blade.

      Harper schüttelte den Kopf. “Nein. Nicht vor euch. Eurem Raubtiergebiss. Ihr wollt mich beißen? Ähm …” Sie zerrte an meinem Griff und ich weigerte mich, sie gehenzulassen. Nicht jetzt, wo sie doch herausfinden würde, wie wir sie erobern würden. Es wäre so viel einfacher gewesen, wenn unsere Partnerin auch von Rogue 5 kommen würde, aber nein. Natürlich mussten wir über eine Frau stolpern, die nichts von unseren Bedürfnissen ahnte. Wir würden unsere Partnerin beim Ficken beißen, um sie zu erobern. Sie mit unseren Zähnen am Halsansatz zu markieren. Die bloße Vorstellung war sogar noch beängstigender, da ich und Blade sie gemeinsam erobern würden.

      Nich alle Hyperioner teilten sich eine Partnerin. Es gab diesbezüglich keine Vorgaben. Zum Teufel, auf Rogue 5 gab es überhaupt keine Gesetze. Innerhalb unserer eigenen Regeln konnten wir tun und lassen was wir wollten, solange ebendiese Regeln befolgt wurden.

      Regeln, die ich selbst vorgab.

      Regeln, die ich jetzt brechen wollte. Ihretwegen.

      Blade atmete sie ein und schloss genüsslich die Augen, als er sie in sich aufsog. Er lernte ihren Geruch, genau wie ich zuvor. “Wir werden dich nicht hier beißen. Nicht jetzt. Nicht am Hinterausgang einer Kneipe.”

      “Also hebt ihr euch den Vampirbiss für später auf. Toll, ich fühle mich schon so viel besser. Damit hat sich alles erledigt.

      Ihre Worte strotzten nur so vor Sarkasmus. Und was in Teufels Namen war ein Vampir?

      “Vor der Eroberung musst du dich nicht fürchten. Bis wir unsere Reißzähne in dein Fleisch bohren, wirst du darum betteln,” Blade flüsterte in ihr Haar und sie erschauderte, Augen geschlossen, und der Ruck fuhr durch ihren gesamten Körper und in meinen. Ja. Sie wollte uns. Brauchte uns. Brauchte das hier.

      Sie wurde wütend. “Wenn meine Zeit bei der MedRec vorbei ist, gehe ich zur Erde zurück. Ihr beide irrt euch gewaltig mit diesem Gelaber von Verpartnerung und Gebeiße.”

      “Du fürchtest nicht unsere Zähne,” sagte ich. “Du fürchtest dich selbst.”

      Sie riss die Augen auf und blickte mir in die Augen. Ja, ich erkannte den Anflug von Verletzlichkeit in ihrem Blick, die Verwunderung darüber, dass ich die geheime Wahrheit aufgespürt hatte. Sie versteckte sie gut, hatte ihre Ängste auf unsere Fangzähne gelenkt, um ihre wahre Furcht zu verschleiern. Sie mochte zwar unseren Biss fürchten, aber mehr noch fürchtete sie ihre Gefühle für uns.

      “Hast du Angst zu kommen?” fragte Blade.

      Als sie die Augen rollte, wusste ich, dass er nicht mal annähernd richtig lag.

      “Sie hat Angst … unseretwegen zu kommen.” Sie schloss die Augen und seufzte. Ja, meine Worte kamen der Wahrheit schon näher. “Du machst dir Sorgen, weil du zu sehr abgehst? Dass du uns zu sehr willst? Dass du nicht mehr aufhören kannst?”

      Sie lachte verhalten. “Na schön. Vampirzähne beiseite. Aber wie kann ein Alien, den ich eben erst in einer Bar getroffen habe, mich nur dermaßen antörnen? Und sein Kumpel auch noch? Das macht mir ein bisschen Angst, ja. Ich kenne euch überhaupt nicht. Das Ganze ist also kompletter Wahnsinn.”

      “Du kennst uns nicht … noch nicht.”

      Sie verlagerte die Hüften. “Ich weiß. Es ist—”

      Blade strich mit dem Finger an ihrem Arm entlang. “Heftig?”

      Sie nickte, ihr Hinterkopf rieb gegen die Wand. “Ihr seid zu zweit. Ich, ähm … dachte, ich wollte einen Quickie, etwas Spaß haben und alles andere für eine Weile vergessen, bis ich wieder ausrücken muss, aber das hier? Ihr Jungs seid … krass.”

      Jetzt musste ich lächeln und war mehr als zufrieden, dass sie diese … Verbindung zwischen uns so schnell und deutlich spürte. Ich blickte kurz zu Blade, Worte waren überflüssig. Er konnte es auch spüren.

      “Du musst kommen,” sagte ich zu ihr, denn ich erkannte das Verlangen, die Sehnsucht in jeder zarten Kurve, jedem Atemzug.

      Sie nickte.

      “Wir werden dich nicht hier ficken. Ein Bett wäre besser. Und Privatsphäre.”

      “Und du nackt,” fügte Blade hinzu. Seine Augen erkundeten sie, wie auch seine Hand, er machte sich mit ihr vertraut.

      “Das auch,” sprach ich. “Aber du hast es nötig, also lass es zu, dass deine Partner dir Erleichterung verschaffen.”

      “Ihr seid nicht meine Partner,” konterte sie und widersetzte sich erneut.

      Ich seufzte innerlich. Sie stammte nicht von Hyperion oder von Rogue 5 auf den äußeren Monden. Sie kam von der Erde. Während Katie ein Mal auf ihrem Körper trug, das auf ihre Everianischen Vorfahren verwies, so schien Harper ein reiner Erdling zu sein und hatte folglich kein instinktives Verständis dafür, was es bedeutete einen Partner zu haben. Oder zwei. Weiter auf der Partnerfrage herumzukauen würde uns jetzt nicht weiterbringen. Es wäre nicht klug von mir, besonders da ich ihr Gesicht sehen wollte, wenn sie ihre Erleichterung fand. Wir würden ihr erstmal das geben, was sie brauchte und uns später mit dem Partner-Problem befassen. Und mit dem Biss. Ohne Zweifel würde sie noch einmal nachhaken, aber wenn sie hier im Flur schon dermaßen abging, dann würde sie nach der Eroberung durch uns überhaupt keine Vorbehalte mehr haben. Sie würde nämlich vor Verlangen den Verstand verlieren.

      “Du wirst kommen,” sprach ich mit tiefer Stimme, sodass es nach Befehl und nicht nach Frage klang. Sie würde mir gehorchen, selbst in dieser Sache.

      Ihre Augen waren bis jetzt ein bisschen unruhig und zu sehr auf unsere Handlungen fokussiert. Sie wurde panisch. Nach diesen drei Worten aber


Скачать книгу