Bist du ein Löwe?. Paul Trein
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Bienen sind bekannt für ihren Fleiß. Und Fleiß ist etwas, was die Menschen zu den positiven Eigenschaften zählen, darum werden Bienen geschätzt, nicht zuletzt weil der Mensch ihnen den Honig zum eignen Verzehr abnimmt. Er braucht nicht die Bienen selbst zu essen, sondern nimmt ihnen einfach den Honig weg, den die kleinen Tiere herstellen.
Bienen arbeiten im Akkord, sie sind nach einem festen Plan aktiv, entwickeln ein System innerhalb ihrer Tätigkeit und scheinen ständig beschäftigt zu sein. Sie sind emsig und erwecken den Eindruck, nicht zu ruhen oder gar Ruhepausen einzulegen. Von einem Urlaub ganz zu schweigen. Sie sind zur Arbeit geboren, ein Arbeitervolk ohnegleichen.
Sie bilden wohlorganisierte Staaten, die an Perfektion alles, was die Menschen bisher geschaffen haben, in den Schatten stellen. Das ist aber auch ein strittiger Punkt, da gerade diese bewunderte Perfektion eines Bienenstaates die Menschen eher zu erschrecken scheint. Denn alles läuft automatisch nach einem Plan, die meisten Staatsangehörigen sind jedoch reine Arbeiter, die zu schuften haben und keine besonderen Freiheiten genießen, während über allem eine Königin thront, nach der sich alles richtet und der unbedingt zu gehorchen ist. Es handelt sich wohlgemerkt um ein Matriarchat.
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Das Aussehen einer Biene kann man bei Menschen wohl nicht finden, doch ihr ähnliches Verhalten ist nicht selten anzutreffen. Diese Menschen sind ruhelos, unstet und immer aktiv. Das zeigt sich in ihrem Sprechen und in ihrer Bewegung, die auch etwas Kantiges an sich haben, also wenig harmonisch und zierlich, sondern nervös und eher ungeradlinig wirken. Sie sind zappelig und können zudem überreizt wirken.
Aber auch das Positive der Bienen ist bei solchen Menschen vorhanden, denn sie neigen durch ihre Bereitschaft zu ständiger Aktivität dazu, viel zu unternehmen, und zeigen sich darin ebenso bereit, für andere aufopferungswillig Dinge zu besorgen und zu tun, wofür diese eher zu träge wären. Sie gehen viel zu Fuß (im Gegensatz zu den Bienen, die ja fliegen können), haben einen schnellen Schritt und erledigen an einem Tag eine ganze Menge.
In Gesellschaft mit anderen sind die Menschen mit Bienencharakter redselig und bewegen sich dabei auffallend, können aber recht nette Partner in einer Konversation sein. Obwohl sie sehr aktiv sind, neigen sie aber nicht zu Aggression und Gewalt, sondern bleiben eher gleichmäßig und konstant innerhalb dieser Ruhelosigkeit.
Eulen (Strigiformes)
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Die Betrachtung einer Eule weckt beim Menschen heitere Gedanken, denn der aufmerksame Blick dieser Vögel scheint irgendwie übertrieben zu sein. Während der ganze Körper eine gewisse Einheit zeigt, sind die Augen der Eulen auffallend groß, als würde das Tier Wert darauf legen, etwas genauer anschauen zu wollen. Anders als beim Adler ist nicht der Flug der Eulen besonders interessant, sondern eben dieses gespannte Schauen und vor allem auch der Ruf des Vogels. Daher scheint im Deutschen auch ihr Name seinen Ursprung zu haben, also ein etwas heulendes Geräusch, wobei ebenso die gebräuchliche Bezeichnung als Kauz mit einem kurzen typischen Ruf der Eule zusammenzuhängen scheint. Desgleichen stammt die Bezeichnung Uhu für die große Eulenart vom Balzruf des Vogels, so wie der Gattungsname „Bubo“ auf den charakteristischen Ruf zurückzuführen ist.
Die nächtliche Aktivität der Eulen und freilich auch ihr typisches Aussehen mit den ungewöhnlich großen, auffallenden Augen führten dazu, dass man diese Vögel in vielen Märchen als Begleiter von Hexen und Zauberern findet. Sie können Unglücksboten sein, doch auch durchaus Überbringer guter Nachrichten und Glücksbringer überhaupt. Große Ehre kommt der Eule in ihrer Betrachtung als Vogel der Weisheit zu. Sie ist das Begleittier der Göttin Athene. Darum gab es von jeher zahlreiche Statuen und Bilder von Eulen im alten Athen, was dazu führte, dass man überflüssige Handlungen mit dem Satz „Eulen nach Athen tragen“ kennzeichnete. Die Eule ist bis heute ein griechisches Symbol, man braucht nur auf eine Eineuromünze aus Griechenland zu schauen.
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Eulenartige Menschen fallen durch ihren aufmerksamen Blick und die großen Augen auf, wie es nicht anders zu erwarten ist. Sie schauen groß in die Gegend hinein und scheinen alles sehr genau unter die Lupe zu nehmen und zu beobachten. Besonders schon bei jungen Mädchen sind Eulenaugen zu finden, und auch gewisse Brillen mit etwas dickeren Fassungen, die sie tragen, begünstigen dieses sonderbare Aussehen. Sie können gesprächig sein, sie sind durchaus freundlich und höflich und zeigen mitunter eine gewisse Distanz zu anderen Menschen, ohne ihre Freundlichkeit und vor allem ihre ausgesprochene Aufmerksamkeit aufzugeben.
Fische (Pisces)
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Fische leben im Wasser, also in einem anderen Element als der Mensch. Darum sind ein naher Kontakt und ein Austausch mit ihnen von vornherein schwierig. Die Vorstellungen, die man gemeinhin von Fischen hat, sind naturgemäß etwas trüb. Sehr große Fische, die wie im Fall der Wale gar keine Fische sind, sondern Säugetiere, beeindrucken den Menschen durch ihre gigantische Größe, andere wie im Fall der Haie durch ihre Gefährlichkeit und Gefräßigkeit, denn diese essen Fische und andere größere Meerestiere und sollen gerne auch Menschen auf ihre Lieblingsspeisekarte setzen. Doch kleine Fische finden das Interesse der Menschen ebenso, besonders wenn sie farbig sind. Bunte Fische in tropischen Gewässern werden bewundert, auch die Bewegung der kleinen Fische, oft in riesigen Schwärmen, wird bestaunt, doch all dies geschieht selten direkt im Lebenselement der Tiere, sondern durch Filme, die Taucher gemacht haben.
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Vom Verhalten her kann man bei Menschen höchstens eine gewisse Kühle erkennen, die an Fische erinnert und im positiven Fall sogar interessant und mysteriös sein kann. Mysteriös, weil sie eine andere Welt oder mindestens andere Geschichten zu verbergen scheint. Doch ist diese Kühle meist ein Zeichen mangelnder menschlicher Wärme und Beteiligung an Gefühlen anderer. Ansonsten gibt es auch eine Charaktereigenschaft, die mit der Glätte der Fische zu tun hat, die sich dafür verantwortlich zeigt, dass alles an ihnen abrutscht. Der Mensch ist dann „aalglatt“, also glitschig und schlüpfrig wie die langen Aale, d. h. ausweichend, auch hinhaltend und vage und irgendwie gleichgültig anderen Zeitgenossen gegenüber. Ihre bösen Taten scheinen sie durch dieses allzu glatte Verhalten verheimlichen zu wollen.
Doch gewisse äußere Merkmale des Gesichts zeigen oft Ähnlichkeit mit Fischen. Große, beobachtende Augen wollen mitunter an Fischaugen erinnern. Sie sind sehr präsent innerhalb eines sonst eher leblosen Gesichts. Vor allem aber der Mund kann sehr charakteristisch sein, nämlich ausgeprägt und deutlich gewölbt. Beim Sprechen kommt ein solcher Mund richtig zur Geltung, er scheint sich sogar noch auszubreiten.
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