Erben. Eva Madelung

Erben - Eva Madelung


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      Eva Madelung

       ERBEN

      Roman

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      1. eBook-Ausgabe 2020

      © 2020 Europa Verlag AG Zürich

      Umschlaggestaltung: Hauptmann & Kompanie Werbeagentur, Zürich,

      unter Verwendung eines Fotos von

      © KEYSTONE-SDA/PHOTOPRESS-ARCHIV/Walter Studer

      Redaktion: Franz Leipold

      Layout & Satz: BuchHaus Robert Gigler

      Gesetzt aus der Minion Pro

      Konvertierung: Bookwire

      ePub-ISBN: 978-3-95890-327-2

      Das eBook einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und

      Verarbeitung in elektronischen Systemen. Der Nutzer verpflichtet sich, die Urheberrechte anzuerkennen und einzuhalten.

      Alle Rechte vorbehalten.

       www.europa-verlag.com

       INHALT

       Prolog

       Die Grundschule

       Der Tod des Vaters

       Die Beerdigung

       Das Testament

       Die Freundin

       Abitur und Übernahme des Erbes

       Die Eltern

       Die zweite Beerdigung

       Das Essen mit den Freunden

       In meiner Wohnung

       Der Entschluss

       Das fremde Land

       Mortaza

       Gretel erzählt

       Reise nach Nikkō

       Reise nach Kyoto

       Urs über Schuldgefühle

       Mali

       Ankunft auf dem afrikanischen Kontinent

       Unter Betrügern

       Eine neue Heimat?

       Motorrad-Abenteuer

       Wieder in Deutschland

       Zurück in Mali

       Die Konferenz

       Trennung

       Die zweite Hochzeit

       Wiedersehen mit Urs

       PROLOG

      Wenn ich heute auf mein nun schon über siebzig Jahre währendes Leben zurückschaue, stelle ich fest, dass der überraschende und viel zu frühe Tod meines Vaters die erste einschneidende Erfahrung gewesen ist. Plötzlich hatte ich niemanden mehr, der mir hilfreich zur Seite stand und den ich um Rat fragen konnte. Zum Beispiel, wie ich mit dem erheblichen Vermögen umgehen sollte, das er, der erfolgreiche Börsenmakler, meinem Bruder Phillip und mir hinterlassen hatte. Wie wir zusammen an seinem Grab standen, ahnten wir noch nicht, was auf uns zukommen würde. Mir wurde das erst klar, wie ich als Volljährige den mir zustehenden Teil seines in harter Arbeit erworbenen Vermögens übernahm. Mein Vater hatte sich aus armen Verhältnissen emporgearbeitet und war als reicher Mann relativ jung bei einem Autounfall ums Leben gekommen.

      So lange er lebte, hatte ich mich nicht für seine Arbeit interessiert; daher hatte ich auch keine Ahnung, wie man in seinem Beruf so viel Geld verdienen konnte. Dass er einiges besaß, schloss ich aus dem Umstand, dass Phillip und ich in dieses teure Internat gingen, in dem wir nur mit Kindern reicher Leute zusammen waren. Mir war das ganz recht, zumal wir durch die Scheidung unserer Eltern kein Zuhause mehr hatten.

       DIE GRUNDSCHULE

      Ich wurde 1960 in Frankfurt am Main geboren. Bei meinem Eintritt in die Schule fiel mir zum ersten Mal auf, dass bei mir etwas anders war als bei den anderen Kindern, und ich begann zu ahnen, dass das mit dem Reichtum meines Vaters zusammenhing. Meine Schule lag auf der Grenze zwischen einem Viertel, in dem Wohlhabende wohnten, und einem Arbeiterviertel, und so trafen sich hier, naturgemäß, Kinder aus beiden Schichten. Die Schule war ein riesiges, ziegelrotes Gebäude. Ich musste von unserem in einem großen, parkartigen Garten gelegenen Haus die Straße entlanglaufen, dann rechts abbiegen und erreichte in ungefähr zwanzig Minuten den Haupteingang der Schule. Über ein paar Stufen ging es dann ins Erdgeschoss des Gebäudes. Mein Klassenzimmer lag im zweiten Stock, und von den Fenstern aus hatte man einen weiten Blick über die Stadt.

      Ich erinnere mich recht deutlich an meinen ersten Schultag, an dem ich in Begleitung meiner Mutter, die Schultüte im Arm, dieses Gebäude zum ersten Mal betrat. Wir wurden namentlich aufgerufen und in unser zukünftiges Klassenzimmer gewiesen. Dort bemerkte ich, dass sich sowohl Mütter als auch Kinder teilweise kannten. Meine Mutter und ich standen alleine und etwas verloren herum. Kurze Zeit später stellte sich uns eine Frau Stauder als unsere Klassenlehrerin vor. Sie verabschiedete die Mütter freundlich und forderte uns Kinder auf,


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