Der exzellente Butler Parker Staffel 2 – Kriminalroman. Günter Dönges

Der exzellente Butler Parker Staffel 2 – Kriminalroman - Günter Dönges


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Sie denn inzwischen weitergekommen, Mylady?«

      »Wenden Sie sich an Mister Parker«, entschied sie. »Er ist für die Details zuständig.«

      »Man befindet sich ebenfalls noch im Stadium der Ermittlungen, Sir«, gab Parker Auskunft. »Mylady wird Sie rechtzeitig ins Bild setzen, sobald konkrete Anhaltspunkte entdeckt werden sollten.«

      »An diesem Fall werden Sie sich die Zähne ausbeißen«, vermutete der Chief-Superintendent. »Finden sie mal einen raffinierten Einzelgänger! Schier, unmöglich. Konnte Miß Simmons Ihnen weiterhelfen?«

      »Dies, Sir, muß die Zukunft erweisen«, lautete Parkers vage Auskunft.

      »Sie hatte leider kaum mehr zu berichten als die übrigen Frauen, die überfallen wurden«, meinte McWarden achselzuckend. »Sehr ergiebig waren ihre Hinweise gerade nicht.«

      »Miß Simmons gab sich alle erdenkliche Mühe, Sir, aber sie stand und steht wahrscheinlich noch immer unter einem Schock.«

      »Tja, dann will ich nicht länger stören«, sagte McWarden. »Ich habe noch eine Menge zu tun. Diese Kerle aus dem Brunnenschacht müssen noch verhört werden. Und dann die drei Männer aus dem Toyota. Vielleicht ergibt sich da eine brauchbare Spur.«

      »Man sollte für jeden noch so schwachen Hinweis ungemein dankbar sein, Sir.«

      »Schauen Sie bei Gelegenheit doch noch mal vorbei«, meinte Agatha Simpson sanftmütig. »Sie sind stets ein gern gesehener Gast, mein lieber McWarden. Wann sind Sie übrigens geboren?«

      Chief-Superintendent McWarden nannte umgehend sein Geburtsdatum und zog die, Stirn kraus, als Mylady fein dickes Buch vom Couchtisch nahm, darin blätterte und sich schließlich auf eine bestimmte Seite konzentrierte.

      »Man stellt Anforderungen an Sie, die Sie auf keinen Fall erfüllen können«, zitierte Agatha Simpson dann mit erhobener Stimme. »Unternehmen Sie daher nichts, sondern widmen Sie sich Ihrem Hobby und überlassen Sie die Arbeit jenen, die etwas davon verstehen.«

      »Was war denn das,« staunte McWarden.

      »Ihr Tageshoroskop, mein lieber McWarden«, erwiderte die ältere Dame. »Und Sie müssen zugeben, daß es zutreffend ist, was vor allen Dingen den Nachsatz betrifft, nicht wahr?«

      *

      Lem Stiller, der Täter aus der Tiefgarage, machte einen gedrückten Eindruck, als Parker erschien. Der Mann, der die Kühnheit besessen hatte, Mylady in der Tiefgarage zu überfallen, saß in einem Taubenschlag, der einem Freund des Horace Pickett gehörte.

      Lem Stiller hatte keine Möglichkeit gehabt, sich dem Flug der gurrenden Brieftauben anzuschließen. Er trug eine Fußkette, deren Manschette sich um sein linkes Fußgelenk schlang. Das andere Ende der Kette war mit einem Eisenträger der Dachkonstruktion verbunden.

      »Endlich, Mister Parker«, stöhnte er erleichtert. »Das hier bringt mich noch um. Den ganzen Tag dieses verdammte Gurren... Nicht zum Aushalten!«

      »Man scheint das gewünschte Gastrecht, das man Ihnen gewähren sollte, völlig mißverstanden zu haben«, gab Parker zurück und deutete mit der Schirmspitze auf die Fußkette. »Der Augenschein lehrt, daß man Sie ja erstaunlicherweise an Ihrer Bewegungsfreiheit gehindert hat.«

      »Mir soll noch mal einer sagen, daß Tauben friedlich sind«, beschwerte sich Lem Stiller. »Die hacken den ganzen Tag aufeinander ein.«

      »Sie hatten Zeit, sich mit dem Frauenjäger zu befassen?«

      »Wenn ich das rauslasse, kann ich dann abhauen?«

      »In Ihrer Situation sollten Sie keine Bedingungen stellen, Mister Stiller.«

      »Okay, ich hab’ verstanden. Also, ich tippe auf Falconer, Mister Parker. Der läßt die Frauen überfallen. Wissen Sie auch, wieso ich auf den gekommen bin?«

      »Sie werden es meiner Wenigkeit bestimmt umgehend sagen.«

      »In den Garagen, die er kontrolliert, sind die meisten Frauen überfallen worden. Wilmings und ich haben das längst gescheckt. Wo steckt Wilmings eigentlich?«

      »Er befindet sich in einer Lage, die der Ihren ähnlich ist.«

      »Steckt der auch in ’nem Taubenschlag?«

      »Mister Wilmings befindet sich in der Nähe eines Hühnerstalles«, entgegnete der Butler höflich. »Auch er beschwerte sich allerdings über die monotonen Geräusche eierlegender Glucken, wie er meiner Wenigkeit vor etwa zehn Minuten anvertraute.«

      »Warum soll’s dem besser gehen als mir.« Lem Stiller grinste schadenfroh. »Schnappen Sie sich diesen Falconer. Dann haben Sie den Frauenjäger.«

      »Welchen Gewinn sollte Mister Falconer sich von diesen Überfällen versprechen, Mister Stiller? Dies gilt auch für Mister Casnell, falls Sie auch ihn in diesem Zusammenhang noch erwähnen sollten. Männer wie Mister Falconer und Mister Casnell sind an Geld interessiert. Denken Sie daran, aus welchen Gründen auch Sie die bedauernswerten Damen überfielen? Sie wollten in erster Linie Schmuck und Bargeld erbeuten.«

      »Falconer auch. Und auch sein Konkurrent Casnell.«

      »Aber keineswegs in den sogenannten Frauenfallen, für deren Schutz die beiden Herren sich monatliche Gebühren bezahlen ließen. Mister Stiller, Sie sollten meiner Wenigkeit mit konkreteren Hinweisen dienen.«

      »Ich hab’ sonst nichts auf Lager, Mister Parker, wirklich nicht.«

      »Sie kennen Mister Hogan?«

      »Die graue Eminenz?« Stiller nickte.

      »Wie man hört, haben Sie hin und wieder für ihn gearbeitet, Mister Stiller«, bluffte der Butler, »oder für einen von Mister Hogans Kunden.«

      »Hat Wilmings das gesagt?« Spannung war in Stillers Stimme.

      »Mister Wilmings war sehr auskunftsfreudig«, erwiderte der Butler.

      »Na ja, kann schon sein, daß Hogan mich manchmal vermietet hat.«

      »An wen und zu welchen Zwecken?« Parker konnte sehr kurz und präzise fragen, wenn er spürte, daß seine Gegenüber sich in Erzählerlaune befanden.

      »Mal ’ne Beschattung, mal ’ne kleine Auskunft einholen und so. Mehr war da nie drin.«

      »Sie sollten vor Wochen bestimmte Frauen observieren, wie meine Wenigkeit erfuhr«, tippte der Butler an.

      »Mehr aber auch wirklich nicht«, räumte Lem Stiller ein. »Das waren ganz harmlose Sachen. Ich hab’ die Frauen nicht angerührt, sonst hätt’ ich Ärger mit Hogan bekommen.«

      »Wie lauteten die diversen Aufträge, was die Damen betraf?«

      »Na ja, ich sollte rausfinden, wo die arbeiten, was die sind und wo sie wohnen. Dann wollte Hogan wissen, welche Wagen die Frauen fahren, wann sie Dienstschluß hatten und so. Warum er das alles wissen wollte, weiß ich nicht. Hogan stellt man keine Fragen.«

      »Waren die diversen Beobachtungen der Auslöser für die privaten Überfälle?«

      »Auf die hat Wilmings mich, gebracht. Ich selbst wär’ niemals auf die Idee gekommen. Das können Sie mir glauben.«

      »Sie haben sich seinerzeit genaue Notizen gemacht, nicht wahr?« Parker wußte inzwischen, daß er auf der richtigen Spur war.

      »Und die hab’ ich Hogan gegeben«, behauptete Lem Stiller.

      »Während Sie die Durchschläge für sich aufbewahrten und abzweigten, Mister Stiller.«

      »Was war denn schon dabei?« Stiller zuckte die Achseln.

      »Die Durchschläge könnten für Sie die Freiheit bedeuten, Mister Stiller.«

      »Wollen Sie die etwa haben?«

      »Auch so könnte man es ausdrücken, Mister Stiller.«

      »Wieviel lassen Sie denn dafür springen, Mister Parker?« Lem Stiller sah ihn mit einem


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