Ehefrau. Mutter. Sexsüchtig. Erotischer SM-Roman. Starla Bryce

Ehefrau. Mutter. Sexsüchtig. Erotischer SM-Roman - Starla Bryce


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war das graue Plissee hochgezogen.

      »Ich schreibe gerade mit Gunnar über das Herbstfest. Wir sind uns noch nicht einig, aus welcher Brauerei das Bier kommen soll.« Clemens, der vor dem Schreibtisch saß, deutete auf das vor ihm liegende Handy. Er trug noch immer seinen Anzug. Sogleich spürte Monika einen Schwall Gereiztheit in sich aufsteigen. Würde sich Clemens mal so einbringen, wenn es um die Planung der Familienfeste ging! Clemens war Oberleutnant im Schützenverein und erklärte sich gerne bereit, das eine oder andere Fest mit auszurichten. Monika beschloss, nicht darauf zu reagieren. Sie wollte keine Diskussion anzetteln, sondern ihrem Mann wieder näherkommen. Monika trat an Clemens heran und legte ihre Arme um seine Schultern. »Wollen wir nicht heute etwas früher ins Bett gehen? Ich hole uns ein Gläschen Sekt aus dem Kühlschrank und wir entspannen uns so richtig schön? Ich könnte mir das kurze rote Nachthemd anziehen, das du immer so hübsch fandst…« Monika schloss die Augen und atmete Clemens´ Geruch ein. Er trug das Parfum, das sie ihm vergangenes Weihnachten geschenkt hatte. Es roch männlich und so verführerisch. Als wollte sein Träger damit paarungswillige Weibchen anlocken.

      »Lass uns das morgen machen, Schatz. Ich muss mich gleich noch um den DAX kümmern.«

      Es ging wieder mal um seine Aktien. Na klar. Irgendetwas war immer wichtiger als ihre Beziehung zueinander. Aber wenn schon nicht der heutige Abend, so sollte wenigstens das Wochenende ihnen gehören.

      »Ich möchte gerne, dass wir an diesem Wochenende etwas als Familie unternehmen. Wie wäre es, wenn wir am Samstag einen gemeinsamen Ausflug machen? Constantin würde sich bestimmt freuen, wenn er das Känguru im Zoo ansehen darf. Am Abend könnten wir uns Zeit für uns nehmen. Nur wir beide… Und am Sonntag hätte ich gerne ein bisschen Zeit für mich. Etwa zwei Stunden.« Monika bemühte sich, ihre Stimme fest klingen zu lassen, doch das Gesagte klang eher wie eine Frage. Clemens hatte sie währenddessen von seinem Schreibtisch aus beobachtet – nicht ohne hin und wieder auf sein Handy zu schauen. Nun ergriff er das Wort: »Dieses Wochenende ist schlecht. Samstag findet ein Treffen im Vereinsheim statt.«

      Monika nickte. »Und du kannst nicht mal ein paar Stunden opfern, damit wir als Familie wieder etwas mehr zusammenfinden?«

      »Was soll das denn heißen?«

      »Schau uns doch an: Wir leben nebeneinander her! Du hast bloß noch deine Arbeit und den Schützenverein im Kopf!« Monika hatte sich vorgenommen, Clemens keine melodramatische Szene zu machen. Doch ihre Emotionen ließen sich plötzlich nicht mehr zurückhalten. Am liebsten hätte sie Clemens geschüttelt und ihm entgegengeschrien: »Ich bin kurz davor, etwas richtig Dummes zu tun! Pass auf und halt mich davon ab!«

      »Mein Job ist nicht ohne, da werde ich ja wohl noch ein bisschen Zeit für mein Hobby aufbringen dürfen!« Clemens erhob sich, er trat auf Monika zu und fuhr ihr mit der Hand durchs Haar.

      Es sollte liebevoll wirken, aber für Monika fühlte es sich in diesem Moment so an, als sei sie ein kleines, naives Mädchen. »Es ist doch alles gut, mein Schatz. Schau dich um!« Clemens machte eine ausladende Handbewegung. »Du hast alles, was sich eine Frau nur wünschen kann.«

      »Ja, nach außen hin… Aber um glücklich zu sein, braucht es mehr. Mir fehlt Nähe, Clemens. Und ab und zu auch mal Zeit für mich.«

      »Willst du, dass wir eine Haushaltshilfe einstellen? Ist es das, worauf du hinaus willst? Das sollte kein Problem sein.«

      »Nein, das will ich nicht! Ich will, dass du dich etwas mehr einbringst! Dass wir wieder zusammenwachsen, als Paar und als Familie.«

      »Du solltest dich nicht so aufregen, das ist nicht gut für deinen Blutdruck. Nicht, dass du eines Tages auch solche Probleme hast wie dein Vater!«

      Monika schüttelte den Kopf. Tränen wollten sich den Weg aus ihren Augenwinkeln bahnen, doch sie schaffte es noch rechtzeitig, sie abzuwenden. »Verstehst du mich wirklich nicht? Ich will die Beziehung von früher wiederhaben. Wo stehen wir gerade, Clemens? Ich kann machen, was ich will: Du steigst überhaupt nicht mehr auf meine Angebote ein, wenn ich mit dir schlafen möchte!«

      Clemens´ Blick verdunkelte sich. »Willst du auf meinen… meinen Ausrutscher anspielen? Das Thema ist erledigt! Ich habe dir gesagt, wenn es dich auffrisst, musst du dir jemanden suchen, mit dem du… diese Sache verarbeiten kannst. Ich will jedenfalls nichts mehr davon hören. Es tut mir leid, das habe ich dir gesagt. Mehr kannst du nicht erwarten.«

      »Mehr kann ich nicht erwarten?« Monikas Stimme klang heiser. »Na, dann schlaf gut!« Ohne ein weiteres Wort trat Monika aus dem Arbeitszimmer, schloss die Tür hinter sich und verkroch sich ins Gästezimmer. Wie sollte sie damit umgehen? Sie fühlte sich wie eine kläglich gescheiterte Heldin in einem Kitschroman. Doch wo würde ihr Happy End warten? Clemens hatte sich so sehr verändert, dass er sie nicht einmal ansatzweise verstand.

      Monika legte sich seitlich aufs Bett hin und verschränkte die Arme vor ihrem Oberkörper. Ihre Augen schlossen sich und Monika spürte die Tränen, die sie bis eben tapfer zurückgehalten hatte. Sollte das wirklich alles gewesen sein? Hatte ihr Leben nichts Aufregendes mehr zu bieten?

      Mit langsamen Schritten ging Monika zum Badezimmer. Das Gespräch mit Clemens war so gar nicht nach ihren Vorstellungen verlaufen. Er schien den Ernst der Lage nicht zu begreifen. Monika ließ sich warmes Wasser in die Eckbadewanne einlaufen und gab ein wenig von der Pfingstrosenessenz ins dampfende Nass. Nach diesem Tag wollte sie sich einfach nur noch entspannen. Während das Wasser in die Wanne lief, zog Monika sich aus. Die helle Deckenbeleuchtung sorgte dafür, dass der große Spiegel an der Wand jedes Detail ihres Körpers zeigte. Die Dehnungsstreifen an den Oberschenkeln und um den Bauchnabel herum waren noch nicht da gewesen, als Clemens und sie noch regelmäßig Sex gehabt hatten. Damals hatte er sie mit seiner Lust überfallen, wie ein wildes Tier. Die zwei Geburten ihrer Kinder waren nicht spurlos an Monikas Körper vorbeigegangen. Ja, früher war sie schlank gewesen und wies nun ein paar Kilos zu viel auf. Ob er sie noch immer attraktiv fand? Monika öffnete ihre hochgesteckten Haare. Der Pony war bereits seit geraumer Zeit rausgewachsen. Der letzte Friseurbesuch war einige Monate her. Was ging Clemens durch den Kopf, wenn er sie anschaute? Wenn Monika ihren Mann ansah, fühlte es sich häufig an, als säße ihr ein Fremder gegenüber, der bloß optisch Ähnlichkeit zu ihrem Ehemann besaß. War eine Affäre wirklich der letzte Ausweg, um sich ein Stück vom Glück der Jugendjahre zurückzuholen?

      Monika stieg in die Wanne und seufzte auf, als das warme Wasser ihren Körper empfing. Allmählich entspannte sich ihr Körper. Die Müdigkeit, die sie tagsüber wie ein Profi zu verdrängen wusste, machte sich in ihr breit. Monika sehnte sich nach ihrer weichen Bettdecke. Doch die Mutter in ihr belächelte diese Idee. Da waren noch die Gastgeschenke, die sie für Mariellas Kindergeburtstagsfeier am kommenden Mittwoch sortieren und in Tüten packen musste… Superhelden-Masken, Bleistifte mit Spiderman-Motiv, temporäre Tattoos und Wonder-Woman-Lollies. Den heutigen Kindern brauchte man nicht mehr mit Topfschlagen oder Blinde Kuh zu kommen. Heute brauchte jeder Kindergeburtstag ein Motto, jede Menge Action und Geschenke selbst für die, die gar nicht Geburtstag hatten. Dieses Mal hatte sich Monikas Tochter für das Motto Superhelden entschieden. Monika kam ihrem Wunsch nach, weil sie nicht wollte, dass Mariella zur Außenseiterin wurde.

      Wenn es wirklich Superhelden gäbe…

      Monika stellte sich vor, wie sie, in ein knappes Kostüm gehüllt und mit einigen Kilos weniger, mit vollem Karacho aus dem Dachbodenfenster flog und den grauen Alltag hinter sich ließ. Und sie wünschte sich, dass sie es schaffte, die Beziehung zu Clemens endlich wieder zu beleben – auch ohne Superkräfte zu haben.

       6. Obsession

      Das Obsession am Stadtrand war bei Google offiziell als Stripclub gelistet. Doch war es viel mehr: Disco für alle Tanzwütigen, Bar für die, die Sehnsucht nach Alkohol hatten, Treffpunkt für Affären, BDSM-Spieleparadies und der Himmel für Orgien-Freunde. Für alle, die sich kulinarisch verwöhnen wollten, gab es das riesige Buffet mit wöchentlich wechselnden Menüs im Speisesaal. Besonders die Fischplatte sowie BBQ-Spareribs mit Country Potatoes waren schnell aufgefuttert. Im Wellness-Bereich, der aus drei Whirlpools und einer großen Sauna bestand, gab es stets eine riesige Früchteplatte. Ananas, Erdbeeren, Melonenstücke und Orangen. Frank


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