Natürlich gesund. Dr. Deva Khalsa
einen Hund für Krankheiten zu prädisponieren und alle Organe zu belasten. Natürlich steht fest, dass es den meisten Hunden mit jeder Art hausgemachten Futters besser geht als mit industriellem Futter schlechter Qualität. Nach allem, was wir im Allgemeinen über Fertigfutter wissen, ist dies leicht einzusehen. Aber die Zusammensetzung der Nährstoffe im Futter eines Hundes muss ausgewogen sein, um seine Gesundheit zu unterstützen, und auch Getreide und Gemüse enthalten.
Wir wissen, dass Wildhunde und ihre Vetter, die Wölfe, sich zu einem großen Teil von rohem Fleisch ernähren. Aber es macht dennoch nur einen Teil ihrer Ernährung aus. Jagt und frisst ein Fleischfresser (etwa ein Wolf oder Kojote) einen Pflanzenfresser (wie einen Hirsch oder eine Antilope), so nimmt er mit dessen Magen und Darm ein wunderbares Sortiment an Gemüse und Getreide auf, die bereits passend für seinen Stoffwechsel vorverdaut sind. Ihr Hund frisst Gras, weil ihm nichts anderes zur Verfügung steht, während seine wilden Verwandten eine Vielzahl an Grünpflanzen verspeisen, wenn sie Lust auf etwas Chlorophyll haben.
Weil wir wissen, dass die Ahnen unserer Hunde Wildhunde und Wölfe sind, nehmen wir an, dass sie sich in erster Linie zu Karnivoren entwickelt haben, die hauptsächlich vom Fleisch ihrer Beute leben. Wir vergessen, dass auch die Frühmenschen eine ähnliche Entwicklung vom Jäger und Sammler durchgemacht haben. In langen Wintern stand ihnen nur sehr proteinreiche Nahrung aus der Jagd zur Verfügung. Aber Sie selbst haben sich genetisch weit von beispielsweise einem Neandertaler entfernt und unsere Hunde haben eine noch größere genetische Distanz zu ihren frühen Vorfahren, weil ihre individuelle Lebenszeit kürzer und die Generationenfolge daher größer ist als bei uns. Es liegen viel mehr Generationen zwischen Ihrem Westie und einem Wolf als zwischen Ihnen und einem Neandertaler. Sie mögen nicht nur Gemüse und gekochtes Getreide, Sie brauchen es auch, um moderne Zivilisationskrankheiten zu vermeiden. Dies gilt auch für Ihren Hund.
Protein: Nicht mehr das perfekte Lebensmittel
Das Wort Protein stammt vom griechischen proteios ab und bedeutet „hauptsächlich“. In den Kinderschuhen der Ernährungswissenschaft wurde Protein mit tierischen Erzeugnissen gleichgesetzt. Dieser Glaube blieb über mehr als hundert Jahre der Stand der Dinge: Die Reichen aßen Fleisch und die Unterklassen Getreide. Viel tierisches Protein muss also gut sein, oder? Die Antwort lautet nein!
Fakt ist, dass zuviel Protein nachweislich die Häufigkeit von Krebs, Diabetes, hohem Cholesterin und Bluthochdruck steigert, und all dies ist mit dem Verzehr von reichlich tierischem Protein verbunden. Seien Sie sich darüber im Klaren, dass nicht nur Rindfleisch, Huhn, Fisch, Eier und Milchprodukte Protein enthalten. Nehmen Sie bei Ihrem nächsten Einkauf im Supermarkt auch einige Lebensmittel mit, die nur Gemüse oder Getreide enthalten. Sehen Sie sich auf den Etiketten den Proteingehalt an. Getreide, Gemüse, Nüsse und Samen enthalten relevante Mengen an Protein.
Der Anteil an tierischem Protein muss in Ihrem Hundefutter nicht so hoch sein, wie man Sie gerne glauben lässt. Ich sage nicht, dass Ihr Hund Vegetarier werden soll, obwohl ich auch einige Hunde kennengelernt haben, denen es als Vegetarier prima geht. Ich sage nur, dass Sie viele Wahlmöglichkeiten haben und dass die meisten von uns darauf konditioniert wurden, zuviel tierisches Protein im Hundefutter zu bevorzugen.
Pflanzenproteine liefern alle Bausteine, die Ihr Hund braucht, um die benötigten Aminosäuren zu bilden. Es ist relativ simpel, Mahlzeiten für Hunde aus Getreide, Gemüse, Hülsenfrüchten, Nüssen und Obst zuzubereiten. Außerdem gibt es in vielen guten Tierfuttergeschäften vegetarisches Trockenfutter. Sie sind vielleicht überrascht, aber eine Tasse gekochter Spinat enthält 5 Gramm Protein, eine Tasse Sonnenblumenkerne aber 32 Gramm. Eine mittelgroße gebackene Kartoffel hat ungefähr 5 Gramm Protein. Ein Ei enthält 6 Gramm Protein und 85 Gramm Rinderhack 20 Gramm. Es reicht zu sagen, dass viele verschiedene Proteinquellen verfügbar sind. Denken Sie auch daran, dass das Protein in vielen Hundefuttern aus tierischen Quellen stammt, die mit Hormonen, Arzneimitteln und Toxinen kontaminiert sind.
In den letzten Jahren werden wir vermehrt darauf hingewiesen, dass eine gute Ernährung unsere Gesundheit verbessert, uns widerstandsfähiger gegenüber Krankheiten macht und Krebs verhindert. Werfen Sie beim nächsten Mal im Supermarkt einen Blick auf die Zeitschriften in der Nähe der Kassen. Die Topthemen populärer Magazine berichten davon, wie ein höherer Verzehr von Gemüse, Obst und Getreide zu einer besseren Gesundheit beiträgt. Die Schlagzeilen über Ernährung bei Krebs empfehlen regelmäßig gelbe, rote, orange und grüne Gemüse und Obst.
Die Gefahren einer proteinreichen Ernährung
Die Besitzer von Hunden großer Rassen werden davor gewarnt, ihren Welpen zu viel Protein zu geben. Sie glauben irrtümlicherweise, der Grund hierfür sei, dass die Welpen bei proteinreicher Nahrung zu schnell wachsen würden und es als Folge des schnellen Wachstums zu Knochenanomalien käme. Tatsächlich werden solche Störungen nicht nur durch ein beschleunigtes Wachstum verursacht, sondern auch infolge einer Ansäuerung durch zu viel Fleischprotein. Die Azidität der Körperflüssigkeiten führt zu einer Kalziumverarmung der Knochen und schwächt sie dadurch.
Sie können den Basengehalt des Hundefutters erhöhen, indem Sie grünes und gelbes Gemüse füttern. Gekochte Bohnen und Milchprodukte als Proteinquelle, gemischt mit Getreide und Gemüse, reduzieren die Proteingabe durch Fleisch und Geflügel. Auch Cranberry-Pulver (aus dem Bioladen oder online) erhöht den Basengrad des Körpers; Cranberry säuert den Urin (der aus dem Körper ausgeschieden wird) an. Die Zugabe von Probiotika zum Futter kann ebenfalls dazu beitragen, einen alkalischeren pH-Wert zu erhalten.
Krankheit beginnt und endet in der Zelle
Es ist wichtig zu verinnerlichen, dass der moderne Hund nicht mehr wie seine Vorfahren und Artverwandten in einer unberührten Umwelt lebt. Heute sind sowohl die Nahrung als auch die Umwelt von Mensch und Hund gleichermaßen mit Toxinen belastet, die unsere Gesundheit bedrohen. Einer von zwei Hunden erkrankt an Krebs. Allergien sind häufig. Chronischer Durchfall kommt regelmäßig vor. Organe versagen zu früh. Der moderne Hund braucht eine richtig ausbalancierte Ernährung und zusätzliche Nährstoffe, um den korrekten pH-Wert zu fördern und dem für einen gesunden Organismus benötigten Bedarf seiner Zellen nachzukommen.
Ein wichtiger Fakt über Krankheit ist, dass sie sich nicht in einem Augenblick entwickelt. Wenn bei einem Hund beispielsweise Krebs diagnostiziert wird, ist dieser nicht innerhalb eines Tages, Monats oder sogar Jahres entstanden. Er hat sich allmählich über einen langen Zeitraum gebildet. Hunde (und Menschen) können über Monate oder sogar Jahre vollkommen gesund erscheinen, bevor eine Krankheit ein kritisches Stadium erreicht. Unter Umständen befindet sich zum Zeitpunkt der Diagnose der Körper schon in einer ernsten Krise.
Warum entdecken wir Krankheiten nicht eher? Das liegt daran, dass sie auf einer zellulären, mikroskopischen Ebene entstehen. Seit dem Aufkommen molekularer und DNA-Studien ist sich die Forschung heute absolut sicher, dass sich die Ereignisse auf der zellulären Ebene schließlich im gesamten Organismus widerspiegeln. Eine Zelle wird krank und steckt die nächste Zelle an. Dies wiederholt sich immer und immer wieder im gesunden Körper. Aber wenn sich die Zellschädigungen häufen und die Zellen nicht über die notwendigen Nährstoffe für die Reparatur verfügen, sterben sie entweder ab oder verlieren ihre ursprüngliche Funktionsfähigkeit.
Was sagt uns ein grasfressender Hund?
Um uns die Ernährungsbedürfnisse eines Hundes besser vorstellen zu können, schauen wir uns zunächst an, was sein Cousin ersten Grades, der Kojote, frisst. Einige sagen, Fleisch sei alles, was ein Fleischfresser braucht, aber in der Wildnis wird die komplette Beute verzehrt. Dies beinhaltet den Darm und den Magen der Beute, die mit vorverdautem Gemüse und Getreide gefüllt sind. Das Fressen von Leber, Nieren und Herz ist für den Jäger wichtig, weil diese Organe qualitativ hochwertige, leicht verdauliche Nährstoffe liefern. Wildhunde und Kojoten kauen in der Wildnis auch auf pflanzlichem Material herum. Sie wissen von Natur aus, welche Pflanzen gesund und verdaulich sind. Obwohl man sie nicht grasen sieht, fressen sie gelegentlich gesundes Grün in Ergänzung zum Verschlingen eines Pflanzenfressers. Der Wolf ist tatsächlich ein Allesfresser und frisst Getreide, Pflanzen und Protein.
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