Den Cyborgs ausgeliefert. Grace Goodwin

Den Cyborgs ausgeliefert - Grace Goodwin


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Gefährten waren, war es vielleicht gar nicht so übel, vom Planeten geschickt zu werden.

      Nein. Nein! Ich musste meinen Namen reinwaschen, hatte mein Leben hier auf der Erde. Ich wollte eine Wahl, und das hier fühlte sich nicht danach an.

      Aber das war das Gefängnis auch nicht. Das war auch nicht meine Wahl.

      „Wir werden das besprechen, wenn wir wieder im Transportzentrum sind.“ Es war der Dunkle, der sprach. Nur er. Der andere, der Goldene namens Ryston, stand stoisch neben ihm. Obwohl er anscheinend nicht der Anführer war, zweifelte ich nicht daran, dass er für sich gesehen eine genügend dominante Ausstrahlung hatte.

      „Transportzentrum?“ Ich war Wissenschaftlerin. Ich hatte zwei Doktortitel, und doch blieb mir nichts anderes übrig, als simple Fragen zu stellen.

      „Dein Leben ist in Gefahr, und wir werden nicht zulassen, dass deine naiven Vorstellungen von Gerechtigkeit dich das Leben kosten. Wir nehmen dich zu deinem eigenen Schutz mit.“

      Da lachte ich. „Das ist nobel von euch, aber ihr vergesst da etwas.“ Ich deutete auf die Gitterstäbe, die zwischen uns standen. „Ich bin eine Gefangene hier. Sie werden euch mich nicht so einfach mitnehmen lassen.“

      „Du denkst, dass ionisierter Stahl uns von dir fernhalten kann?“

      „Also, ja schon“, entgegnete ich.

      Der dunkle, Maxim, trat ans Gitter heran, nahm in jede Hand einen Stab und grinste mich an, während er sie auseinander bog als wären sie nicht stabiler als Alufolie.

      Ich stolperte rückwärts, stieß gegen die Metallkante des Betts und sank zu Boden.

      Als der andere, sein Sekundär, sich seinen Bemühungen anschloss, waren die Balken in Sekunden auseinander gebogen wie in einem Superman-Film.

      Wenn ich Zeit gehabt hätte, darüber nachzudenken, hätte ich diese Aktion als mega-scharf empfunden. Aber der eigenartige Klang des sich biegenden Stahls war nicht das Einzige, was ich hören konnte. Der Summer am Ende des Blocks signalisierte, dass das Eingangstor zum Zellenblock geöffnet wurde. Noch ein Geräusch, das ich zuvor noch nicht gehört hatte, aber eindeutig ein Alarm, ertönte gellend. Ich zuckte bei dem Lärm zusammen, war aber von den Männern völlig gebannt.

      Maxim trat durch die Öffnung, die sie geschaffen hatten, gefolgt von Ryston. Die Zelle war so schon klein genug, aber mit ihnen hier drin war es, als stünde ich in einem Fingerhut. Ich wich ängstlich in die Ecke zurück. Es war eine Sache, sexy Fantasien über sie zu haben, aber es war etwas Anderes, wenn sie in eine Gefängniszelle einbrachen, um mich zu entführen und auf einen anderen Planeten zu bringen.

      „Fürchte uns nicht. Fürchte uns niemals“, sagte Maxim und packte mich am Arm. Sein Griff war sanft, und doch zog er mich mit Leichtigkeit an sich heran, bis ich auf der Matratze stand.

      „Kontakt hergestellt. Transport einleiten“, sagte Ryston, während panisches Stapfen von Stiefeln auf Beton auf die Zelle zueilte. Er sprach in ein kleines Gerät an seinem Handgelenk. Das Letzte, woran ich dachte, bevor ein Summen den Raum erfüllte, sich die Härchen auf meinen Armen wieder aufstellten und die Rufe der Wärter über den schrillen Alarm hinweg zu hören waren, war, dass ich zwei Männern aus Raumschiff Enterprise zugeordnet worden war.

       Captain Ryston Rayall

      Diese Erdenfrau war unsere Braut? Es war mir schwer gefallen, mich zu bewegen, als wir ihre Gefängniszelle gefunden hatten. Ich hatte Maxim gefragt, woher wir wissen würden, welche Frau in diesem Zellenblock zu uns gehörte. Ich hatte rasch sechs Zellen gezählt, als wir hereintransportiert worden waren. Es wäre leichter gewesen, direkt in die Zelle unserer Gefährtin zu transportieren, aber Aufseherin Egara hatte nicht gewusst, in welcher Zelle unsere Frau saß. Also waren wir, anstatt an die falsche Stelle transportiert zu werden, den Gang entlang gelaufen und hatten sie mit reinem Bauchgefühl gefunden.

      Und nun stand sie vor uns. Mit großen Augen und eindeutig zu ihren Gefährten hingezogen, so wie sie auch auf uns eine Wirkung hatte. Aber sie fürchtete sich gleichzeitig vor uns. Ihre Augen wurden groß und ihr Puls raste, was an ihrem Hals zu sehen war. Der dünne orange Stoff, den sie trug, verhüllte ihren süßen, femininen Duft nicht, und auch nicht den unverkennbaren Geruch ihrer Erregung.

      Die Gitterstäbe zwischen uns, die Menschen, die sie von uns fernhalten wollten, der sture Stolz, an den sich unsere Gefährtin wie an einen Schild klammerte. Nichts davon durfte sich uns in den Weg stellen.

      Anscheinend empfand Maxim ebenso, denn er legte die Hände um die Stangen und zerrte. Ich kam ihm sofort zu Hilfe, begierig darauf, zu unserer Frau zu gelangen. Die Stangen hatten unserer verstärkten Cyborg-Kraft nichts entgegenzusetzen. Zur Abwechslung waren die Hive-Implantate in unserem Körper zu etwas gut. Prillon-Krieger waren für ihre Kraft bekannt, aber mit Hive-Verstärkern in jeder wichtigen Muskelgruppe waren wir Monster, stärker noch als ein Atlan-Krieger im Biest-Modus.

      Ihre zitternden Hände waren das Einzige, was mich dazu bewegte, ein Knurren zurückzuhalten, als wir ihre Zelle betraten. Ich konnte sie geradezu in der Luft schmecken. Der warme Duft ihrer Haut und ihrer nassen Pussy ließen meinen Schwanz stramm stehen.

      Meins. Meins. Meins. Ich hatte nie gedacht, so stark auf eine Frau zu reagieren.

      Es war, als hätte jemand in meinen Brustkorb gefasst und zugedrückt. Ich war schon gefoltert worden, meine prillonischen Körperteile wurden mit Hive-Technologie ersetzt. Ich war gegen meinen Willen festgehalten worden, und ich konnte es nicht ertragen, meine Gefährtin als Gefangene zu sehen. Ich kannte Schmerz, kannte meinen Körper, aber ich hatte noch niemals so empfunden. Es war, als wäre ein Teil von mir, ein Teil meines Körpers, von dem ich nicht einmal wusste, dass er mir gefehlt hatte, gefunden worden.

      Ich war endlich ganz. Es spielte keine Rolle, dass ich ein optisches Implantat oder Zell-Verstärker in allen Muskelgruppen hatte. Endlich hatte ich Frieden gefunden. Keine Gitterstäbe konnten uns von etwas abhalten, was uns gehörte. Rachel Pierce gehörte mir. Ja, ich würde sie mit Maxim teilen, und ich war froh darüber, einen so starken und noblen Krieger an meiner Seite zu haben, um gemeinsam für sie zu sorgen. Es war mir eine Ehre, zu seinem Sekundär ernannt worden zu sein. Aber als ich auf Rachel blickte, mit ihrem glänzenden braunen Haar und ihrer weichen weißen Haut, ihrem hübschen Gesicht und ihren vollen Lippen, ihrem Körper, der so kurvenreich und weich und perfekt zu ficken war, da war ich nicht an technischen Details interessiert.

      Mein einziges Interesse war es, sie hier aus dieser beschissenen Gefängnis-Uniform rauszubekommen und sie mit meinem Schwanz zu füllen. Sie würde verwöhnt und umsorgt werden. Ich würde sie baden und verköstigen, sie beschützen und alle ihre Geheimnisse erfahren. Sie gehörte mir.

      Meine Reaktion erschreckte mich. Und ich war nicht der Krieger, dem sie zugewiesen worden war. Ich konnte mir nur ansatzweise vorstellen, wie viel tiefer Maxim auf sie reagierte. Und so nahm ich meine Stelle als sein Sekundär ein und ließ ihn nach ihr greifen.

      Wenn er so unter ihrer Nähe litt wie ich, dann würde er wohl am liebsten aus der Haut fahren, um sie zu berühren, Kontakt herzustellen. Maxim griff nach ihr, während ich mich zwischen ihm und dem Korridor positionierte—und den menschlichen Wärtern, die ich auf unsere Position zulaufen hören konnte. Es war verdammt noch mal an der Zeit, von hier zu verschwinden.

      „Fürchte uns nicht. Fürchte uns niemals.“ Maxims Tonfall hatte ich noch nie zuvor gehört. Ich hatte ihn schon Kommandos auf dem Schlachtfeld bellen hören, in Besprechungen auf der Basis über Politik streiten, und vor Wut und Schmerz brüllen, als er gefoltert wurde. Ich hatte ihn lachen hören und andere Soldaten necken.

      Ich hatte ihn allerdings noch nie mit so offener Sehnsucht flüstern hören.

      Heilige Götter. Ich litt fürchterlich unter meinem Verlangen nach ihr. Maxim? Ich wusste nicht, wie er die Beherrschung behielt, wie er dem Drang widerstand, sich seine kleine Frau über die Schulter zu werfen und ihr die Wahl zu entziehen.

      Erleichterung


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