Parallele Universen. Daniel Meurois

Parallele Universen - Daniel Meurois


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es wohl eines der grundlegendsten Gesetze des Universums ist.

      Entscheidende Fragen

      Ausgehend von diesen Überlegungen, möchte ich euch nahelegen, einmal über die folgenden Fragen nachzudenken:

      •Könnte nicht gerade das menschliche Bewusstsein das erhabenste ‘technische Instrument’ überhaupt sein, nämlich ein Werkzeug, das unzählige ‘Schwingungsfrequenzen des Lebens’ aufeinander abstimmen kann?

      •Um noch einen Schritt weiterzugehen: Warum sollte das menschliche Bewusstsein nicht in der Lage sein, die ‘Sendungen’ – nicht nur seines, sondern all seiner – Leben selbst zu generieren?

      •Könnten nicht Veränderungen der Schwingungsfrequenz oder Wellenüberlagerungen eine Erklärung für das Weiterleben der Seele nach dem Tode des physischen Körpers … und vieler anderer Berührungspunkte mit dem Ungreifbaren sein?

      Man könnte eine lange Liste von Phänomenen erstellen, die nicht einzuordnen sind, doch ganz gleich wie lang die Liste ist … und zu welchen Annahmen und Fragen sie Anlass gibt, auf jeden Fall sollte sie dazu führen, unsere Haltung gegenüber den möglichen Manifestationen des Lebens gründlich zu überdenken.

      Diese Übung ist nicht etwa ein Schritt ins Irrationale, sie bewirkt gerade eine erweiterte Wahrnehmung des ‘Rationalen’.

      Ein erster Vorstoß

      Um gleich aus der Abstraktion herauszukommen und nicht nur ‘allgemein’ zu sprechen, möchte ich euch zwei wahre Geschichten erzählen. Ich war darin Handelnder und Zeuge zugleich.

      Die Erste liegt schon viele Jahre zurück. Ich war damals höchsten sechzehn oder siebzehn Jahre alt.

      Im Rahmen sonntäglicher Familienausflüge verbrachte ich oft ganze Nachmittage in einem Dorf in der Picardie, das inmitten einer hügeligen Landschaft im Grünen lag.

      Ein paar urwüchsige Gehöfte gruppierten sich um eine fünf- oder sechshundert Jahre alte Kirche und eine halb verfallene Mühle herum, die mindestens ebenso alt war. Es war keine Wind-, sondern eine Wassermühle. Was von dem Gebäude übrig war, lag am Ufer eines kleinen Baches, den man ohne Schwierigkeiten durchwaten konnte. Ich war fasziniert von diesem poetischen Ort. Die alten Balken und moosigen Mauern der Mühle berührten meine jugendliche Seele tief. Wenn es nur möglich war, machte ich mich alleine dorthin auf – und sei es nur für ein paar Augenblicke. Von einem solchen Moment möchte ich nun erzählen … Der Wasserstand war an jenem Tag nicht sehr hoch und so entschloss ich mich, meine Schuhe auszuziehen, um endlich einmal den Bach zu durchqueren und am anderen Ufer auf dem Pfad umherzugehen, der etwa zwanzig Meter weiter unter Bäumen durchführte. Kaum hatte ich, ohne mich umzuwenden, die Hälfte der Strecke durch den Bach zurückgelegt, als mich plötzlich eine seltsame Klangerscheinung überkam – oder genauer gesagt, war es eher das Fehlen des Klanges. Ich nahm das Plätschern des Baches nicht mehr wahr und auch nicht den Wind in den Bäumen. Nicht einmal das Vogelgezwitscher oder die Schreie der paar Kinder, die unweit von mir herumplanschten, drangen noch zu mir durch.

      Ich machte ein paar Schritte in diese seltsame Abwesenheit einer Klangkulisse hinein, ohne zu begreifen, was eigentlich geschah. Unfähig stehen zu bleiben, starrte ich auf meine Waden, die sich langsam den Weg durch das fließende Wasser bahnten. Plötzlich hörte ich wieder etwas und blickte endlich auch auf. Doch was ich vor mir sah, versetzte mir einen Schock. Meine Füße waren noch immer im Wasser, doch die Umgebung hatte sich völlig verändert. Es war nicht mehr das gegenüberliegende Ufer jenseits der Wasserfurt. Es war auf einmal ein ganz anderer Fluss. Er war ziemlich breit. Das Ufer war mit Binsen und einer Art Wasserhyazinthen bewachsen. Außerdem waren menschliche Gestalten zu sehen, die gerade Schalen aus geflochtenem Schilf, in denen je eine kleine Flamme brannte, aufs Wasser setzten, um sie vom Fluss forttragen zu lassen. Ich weiß noch genau, welche Gefühle die Schönheit dieser Szene und der intensive Duft, den sie verströme, in mir auslösten. Ich setzte meinen Weg fort. Auch daran erinnere ich mich gut. Während ich immer tiefer in die Kulisse eindrang, fiel mir plötzlich auf, wie seltsam die Wesen aussahen, auf die ich mich zubewegte. Einige von ihnen blickten mich an … Ihre Gesichter waren lang und bleich. Alle sahen außergewöhnlich jung aus und hatten weder eindeutig weibliche noch männliche Züge. Sie waren von hoher, graziler Gestalt und wirkten dadurch sehr elegant. Auch die Kleidung versetzte mich in Erstaunen. Die meisten Gewänder waren zartgelb und leicht, wie ganz weiche, durchschimmernde Seide. Wenn ich heute daran zurückdenke, so möchte ich sie am ehesten mit Irisblättern vergleichen. Eines der Wesen deutete, als es mich sah, mit dem Finger auf mich und äußerte etwas, voller Erstaunen … wohl ein paar Worte, die ich nicht verstand. Sie klangen in meinen Ohren überstürzt und sehr hell.

      Ich glaube, allmählich wurde mir klar, dass ich hier nichts verloren hatte. Wahrscheinlich war ich ohne es zu bemerken auf einem Filmset aufgekreuzt. Jedenfalls war ich überzeugt, zu stören. Also drehte ich mich lieber am Absatz um. Ich wollte gehen, bevor man mich dazu auffordern musste. So blickte ich wieder ins Wasser und hielt Ausschau nach den Steinen am Grund, um nicht zu stolpern. Kaum hatte ich ein paar Schritte gemacht, nahm ich auch schon wieder das merkwürdige Fehlen aller Klänge wahr, das ich wenige Augenblicke zuvor erlebt hatte. Erneut drang nicht der leiseste Laut in mich ein. Allerdings hatte ich gar keine Zeit, mir Sorgen zu machen, schließlich musste ich mich erst einmal orientieren und blickte mich nach meinem Ausgangspunkt um.

      Und wirklich lag alsbald, gesäumt von ein paar kleinen, verstreuten Felsen, wieder die Wasserfurt vor mir, von der aus ich aufgebrochen war. Nur … nur die spielenden Kinder waren verschwunden und der Abend zog schon herauf. Allein ein Hund löschte am Bach seinen Durst. Ich blickte mich sogleich um … doch da war wieder nur die vertraute Kulisse … die Wasserfurt und die Ruine der alten Mühle.

      Ich konnte es nicht fassen … Was war nur geschehen? Rasch zog ich meine Schuhe an und ging schnell zu meiner Familie, die bestimmt schon auf mich wartete und sich Sorgen machte. Damals war ich noch ein recht schweigsamer, verschlossener Jugendlicher, erzählte also kein Sterbenswörtchen von meinem Erlebnis. Ich sagte einfach, ich sei auf der anderen Seite der Furt spazieren gegangen und hätte gar nicht bemerkt, wie die Zeit vergeht … Das war die offizielle Version. In Wahrheit aber, war ich in tiefster Seele erschüttert. Ich schlief kaum noch und brauchte Tage, um meine Gedanken zu ordnen. Doch schließlich wuchs Gras über die Sache. Ich verdrängte dieses merkwürdige Abenteuer … war aber zugleich überzeugt, dass ich mir nicht nur etwas eingebildet, sondern tatsächlich etwas Unerklärliches erlebt hatte.

      Von 'Paralleluniversen' und der Überlagerung von Wellen

      Es dauerte Jahre, bis ich endlich so weit war, vernünftig analysieren zu können, was mir vermutlich widerfahren war. Aller Wahrscheinlichkeit nach war ich kurz in ein benachbartes Universum geraten … Nur in welches? Wer könnte das jemals sagen? Es ist auch nicht so wichtig. Entscheidend ist zunächst einmal das Phänomen selbst.

      Dank der vielen unterschiedlichen Erfahrungen, die ich seitdem gemacht habe, konnte ich meine Gedanken inzwischen ordnen und mich von allen Vorurteilen frei machen. Ich habe oft darüber nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich damals wohl von einer Wellenlänge – der unserer Welt – zu einer anderen, von deren Existenz wir nichts ahnen, hinübergeglitten war …

      Und so begann ich ganz spontan, den Begriff ‘Paralleluniversum’ zu verwenden, wie so viele andere auch. Wenn ich jedoch recht darüber nachdenke, erscheint er mir nicht recht angemessen. Zwei parallele Geraden oder Ebenen schneiden sich bekanntlich nie. Sie können zwar ganz dicht nebeneinander herlaufen, werden sich aber niemals treffen.

      Wenn man davon ausgeht, dass dennoch zu Recht von etwas Parallelem die Rede ist, muss es meiner Ansicht nach zwischen den parallelen Linien oder Ebenen eine Schleuse geben – also so etwas wie eine ‘Türe’ oder einen anderen Weg der Kommunikation.

      Diese Schleuse könnte ähnlich funktionieren wie ein ‘schwarzes Loch’, das alles ansaugt,


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