Crossatlantic Patchwork 1. Darius Tech
lächelte ihn an, aber Reggie starrte weiterhin auf den Boden. Er wirkte zerbrechlich, und das gefiel ihm überhaupt nicht. Sein Gefährte sollte stolz und stark sein wie die Raubkatze, die er in sich trug. »Klingt einsam.«
»Ja. Das ist es.«
Stephan zog ihn in eine tröstende Umarmung, und Reggie ließ es glücklicherweise zu. Dieser lehnte seinen Kopf an seine Schulter. Sie saßen schweigend da.
Nach einer Weile räusperte sich Reggie. »Du hast gestern etwas gesagt, was mich überrascht hat«, wechselte er das Thema. »Adoptivvater? Bist du nicht bei deiner Herde aufgewachsen oder so etwas?«
Herde? Stephan schmunzelte innerlich. »Nein.« Er zuckte gelassen mit den Schultern. »Meine leiblichen Eltern starben bei einem Autounfall, als ich noch sehr klein war. Ich saß mit im Auto, aber ich erinnere mich nicht an diesen Tag.« Er lächelte. »Meine Adoptivfamilie ist großartig, sie weiß, was ich bin, und hat mich immer unterstützt. Ich liebe sie wie meine leiblichen Eltern. Sie haben nach meiner Adoption noch zwei Kinder bekommen, daher habe ich einen Bruder und eine Schwester. Da sie beide deutlich jünger sind, haben sie sich meistens gegen mich verschworen. Aber am Ende waren es doch immer wir gegen den Rest der Welt.«
Und oft auch mit Jürgen, dachte er an einen Freund erinnert, der ihm so fremd geworden war.
»Und nur zur Information: Es heißt auch bei Beutetierwandlern Rudel.«
»Oh.« Reggie errötete.
Er lachte. »Schon gut, das konntest du ja nicht wissen.«
Dem einzigen Pferdewandler, dem Stephan je begegnet war, war sein Betreuer gewesen, den der Rat nach seiner ersten Verwandlung und auf Enzos Nachfrage hin geschickt hatte. Der Mann hatte nach wenigen Tagen das Weite gesucht, weil er nach eigenen Angaben nicht der Richtige wäre, um sich um einen Feuerhufer zu kümmern. Eine Erklärung, was es damit auf sich hatte, hatte er nicht bekommen. Für Stephan war das Blödsinn, er war einfach nur etwas zu dominant für einen Pferdewandler.
»Wie alt warst du, als deine Eltern starben?«
»Fünf.«
»Scheiße.« Reggie sah ihn mitfühlend an. »Ich habe wenigstens noch meinen Dad …«
»Was ist mit deiner Mutter?«
»Sie ist mit einem Hubschrauber abgestürzt, da war ich zwölf. Meine Eltern waren keine Gefährten, sie haben sich einfach nur geliebt. Mein Dad wollte ihr nicht die Chance nehmen, ihren wahren Gefährten zu finden, aber ich glaube nicht, dass sie das überhaupt wollte.« Reggie schluckte hart. »Sie starb, als sie anderen das Leben retten wollte. Sie war Notärztin. Sie wollten eine Bergung in den Blue Mountains durchführen. Ein paar Wanderer, die sich über- und das Wetter unterschätzt hatten. Dabei stürzte sie selbst ab.«
»Oh Mann, das ist scheiße. Tut mir echt leid, Redge.« Stephan drückte ihn fester an sich und Reggie nahm die Geste dankbar an. Eltern sollten nicht so früh sterben. »Sie war eine Heldin.«
»Ja, das war sie. Für mich wird sie das immer sein.«
Wieder saßen sie eine Weile schweigend da, bis sie vom Trubel der Studenten in der Cafete abgelenkt wurden, die sich augenscheinlich wieder zu ihren Kursen begaben.
»Sieht so aus, als müssten wir den Rest des Tages hungrig in unseren Kursen sitzen«, meinte Stephan schmunzelnd.
»Offenbar.«
»Was hältst du davon, wenn ich heute Abend für uns koche? Um sieben bei mir? Ich kann ganz passabel kochen, also keine Vergiftungsgefahr. Was meinst du, Gefährte?«
Sekundenlang herrschte angespanntes Schweigen, während Stephan darauf wartete, wie Reggie auf diese Enthüllung reagierte.
»Du weißt …?«
»Ich schätze, exakt so lange wie du. Aber ich weiß, dass das alles kompliziert ist. Schritt für Schritt, Kittycat, okay?«
»Okay, Bronco.«
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