Geschwängert vom Partner: ihr heimliches Baby. Grace Goodwin

Geschwängert vom Partner: ihr heimliches Baby - Grace Goodwin


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erwärmten sich leicht und ich lehnte mich entspannt in den Untersuchungsstuhl zurück. Ich kam mir vor wie beim Zahnarzt, würde das aber nicht erwähnen. Und ich bekam auch keine Füllung, sondern ich bekam einen Mann. Einen Partner. Ein Leben.

      “Okay.” Von diesem Planeten hatte ich rein gar nichts gehört und es war mir egal. Überall musste es besser sein als auf der Erde, denn wenn meine Eltern und Curtis sich mir zuwandten, kritisierten sie jede Einzelheit und schrieben mir vor, was ich zu tun hatte, was ich anziehen sollte, mit wem ich verkehrte.

      Ein paar Mal hatte ich wie ein großes Mädchen rebelliert, aber das hatte nie funktioniert. Wohin auch immer ich flüchtete erwartete mich ein neues Internat oder ein Erste-Klasse-Ticket nach Hause. Gerade letztes Jahr war ich auf einer Kreuzfahrt in Alaska und wurde in Juneau von einem Lakaien meines Vaters aufgegabelt, um mich wieder nach Hause zu holen. Es war nur eine verfluchte Kreuzfahrt, aber das war nicht gestattet.

      Der einzige Ausweg bestand darin, den Planeten zu verlassen, einen Weg einzuschlagen, von dem sie mich nicht mehr abbringen konnten. Ich blickte auf meine linke Hand, auf den überdimensionierten Diamantring, der immer noch auf meinem Finger saß. Als ich aufblickte, wurde ich von der Aufseherin Egara beobachtet. “Können sie ihn abnehmen?”

      Meine Hände waren gefesselt, also sah es nicht gerade danach aus. Aber ich würde nicht mit einem Alien verpartnert ins Weltall fliegen und dabei Curtis Verlobungsring am Finger tragen. Der Ring war riesig und umwerfend und ich wollte ihn nicht. Ich wollte meinen auserwählten Mann aus dem All. “Können sie mir helfen? Ich komme nicht ran.”

      Sie nickte und trat an meine Seite. Sie legte ihr Tablet neben meinem Knie ab und begann, mir vorsichtig den Ring abzustreifen. Als er ab war, verspürte ich ein überschäumendes, ausgelassenes Gefühl von Freiheit. Würde ich es wirklich tun, alles und jeden hinter mir lassen?

      Ja. Ja, das tat ich. Ich zappelte mit den Fingern und seufzte. “Danke sehr.”

      Sie hielt den Ring und zog eine Augenbraue hoch. “Was soll ich damit anstellen?”

      “Ist mir egal. Verkaufen sie ihn. Behalten sie das Geld. Verschenken sie ihn. Werfen sie ihn weg. Was immer sie wollen.”

      “Also gut.” Sie ließ den Ring in ihre Tasche gleiten und ich fürchtete, dass sie ihn tatsächlich wegschmeißen würde.

      “Er ist mehr als dreißigtausend Dollar wert. Verlangen sie keinen Cent weniger.”

      Kopfnickens griff sie wieder nach dem Tablet. Der Ring schien sie nicht zu beeindrucken und dafür war sie mir umso sympathischer. Sie sah so aus, als würde sie Liebe über Besitztümer stellen, genau wie ich. Der Ring bedeutete mir nichts, denn ich bedeutete meinem Verlobten nichts. Ich lehnte mich wieder in den Stuhl zurück.

      “Für die Aufzeichnungen, Miss Montgomery, sind sie gegenwärtig oder waren sie je verheiratet?”

      “Nein.” Dieselben Fragen waren mir bereits zuvor gestellt worden, aber ich wusste, dass das hier das letzte Mal sein würde. Ich hatte jetzt einen Partner. Ein Match. Einen Mann, der angeblich perfekt zu meinem psychologischen Profil passte. Die Gewissheit, dass mein Partner einzig auf mich wartete, ließ die Fragen so viel wichtiger erscheinen.

      “Haben sie leibliche Nachkommen?”

      “Zum Teufel, nein.” Und vor dem heutigen Tag wollte ich auch nie Kinder. Curtis hatte mir nie Lust gegeben, eins zu bekommen und meine eigene Kindheit hatte mich zu sehr verletzt. Sollte ich je ein Baby bekommen, dann müsste ich einen Kurs für neue Mütter besuchen oder so etwas in der Art. Ich müsste all das machen, was meine Mutter nie für mich getan hat, wie Lieder und Spiele für kleine Kinder lernen. Das ABC-Lied. Ich kannte das ABC-Lied.

      Gab es auf Trion überhaupt ein Alphabet? Plötzlich konnte ich es kaum erwarten, es herauszufinden. Ich nahm an, dass es dort eigene Kinderlieder gab. Ich würde sie sofort lernen und meinem Baby vorsingen. Vielleicht schon vor seiner Geburt. Sie konnten da drinnen bereits hören, oder? Vielleicht würde ich ihm Lieder auf Englisch und auf Trionisch vorsingen.

      Wow. Ich wollte ein Baby. Das war etwas ganz Neues. Hatten sie mir beim Testvorgang etwa irgendetwas verabreicht, um meine Eierstöcke aufzuwecken?

      “Natalie?”

      Blinzelnd blickte ich zur Aufseherin Egara hoch. “Ja.”

      “Ich weiß wie schwer es ist, aber bitte folgen sie mir. Wir sind fast fertig. Willigen sie dem Ergebnis des Auswahlprotokolls ein?”

      “Ja.” Oh ja, verdammt, Gara willigte ein. Ich lachte. Konnte nicht anders. Ein Gefühl der Euphorie strömte durch mich hindurch, heiß und aufgeregt. Ich war … glücklich. Ausnahmsweise durfte ich aufgeregt sein und das hatte ich nur mir selbst zu verdanken. “Entschuldigung, ich bin irgendwie aufgeregt.”

      Die Aufseherin tätschelte meine Schulter und lief dann ans andere Ende des Raumes, ihre enganliegende, graue Uniform erinnerte mich an diesen sexy Alien-Charakter bei Star Trek mit dem Namen Seven of Nine. Curtis hatte immer erwähnt, wie sexy die einfältige, blonde Schauspielerin in ihrem glitzernden, super-engen, silbernen Raumanzug aussah. In der Fernsehsendung spielte sie einen Cyborg. Wie konnte eine Frau, die halb Maschine war sexy sein? Ich kapierte es nicht, aber Curtis fing jedes Mal zu geifern an, wenn sie auf dem Bildschirm auftauchte, selbst wenn ich direkt neben ihm auf der Couch saß.

      Nun, jetzt war ich diejenige, die zuletzt lachte. Curtis würde auf der Erde festsitzen und seine Escorts bezahlen, damit sie ihm den Schwanz lutschten, während er achtzig Stunden die Woche wie ein Roboter in der Bank hockte. Ich war diejenige, der jetzt ein sexy Abenteuer im Weltall bevorstand.

      Gott, ich hoffte nur, mein Partner auf Trion würde heiß sein. Glühend heiß. Lass-meinen-Schlüpfer-nass-werden-heiß, genau, wie im Traum.

      Ein gleißend blaues Licht erleuchtete in der Wand zu meiner Linken und der Stuhl bewegte sich zur Seite.

      Überrascht blickte ich zur Aufseherin Egara hoch, die mir zulächelte. “Entspannen sie sich. Alle Planeten stellen andere Anforderungen an ihre Bräute. Alle Modifikationen für Trion werden während ihrer Abfertigung vorgenommen. Sie werden auf Trion aufwachen. Sie sind dann nicht länger eine Bürgerin der Erde. Ihr neuer Partner wird sie erwarten.”

      Ich lehnte mich zurück und war für was auch immer mich erwartete bereit. Tatsächlich versuchte ich einfach nur, mich nicht zu übergeben.

      Ich verließ mein Zuhause. Für immer. Ich hatte das Handbuch gelesen. Ich wusste, was mir bevorstand und ich wusste, dass es kein Zurück geben würde. Aber es waren zwei verschiedene Sachen, sich etwas vorzustellen und es dann tatsächlich auch durchzuziehen.

      Ich schreckte zurück, als eine gigantische Nadel auf mich zukam. Als sie hinter meinem Ohr einstach, in der Nähe meiner Schläfe, versuchte ich den Schmerz zu ignorieren, während die Aufseherin mir erklärte, dass sie mir Neuroprozessoren implantierten, damit ich die Sprache auf Trion lernen würde.

      Spitze.

      Der Stuhl senkte mich in ein warmes, blaues Wasserbad und ich fühlte mich sofort viel entspannter. Mir wurde klar, dass sie mir eine Droge verabreichten und es war mir egal. Wenigstens würde ich diesen schicken Krankenhauskittel nicht mit meinen Cookies vollkotzen.

      “Ihre Abfertigung beginnt in drei … zwei … eins.” Aufseherin Egara winkte mir zaghaft zu, als die Wand hinter mir wieder zuging.

      Und dann … war ich weg.

      Kapitel 2

       Regierungsrat Roark, Außenposten Zwei, Südlicher Kontinent, Planet Trion

      “Herr Regierungsrat!”

      Ich drehte mich um und blickte erwartungsvoll zwischen die beiden Zelte, bis der Eigentümer der tiefen Stimme auftauchte. Die zwei Sonnen bewirkten, dass es tagsüber heiß und gleißend hell war und ich hatte nicht die richtigen Anziehsachen


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