Passwort zur Seele | Erotischer SM-Roman. Alexandra Gehring
er ihren Kopf, zog ihn tief an seinen Körper.
»Reiß dich jetzt nochmal zusammen. Gib alles!«
Sie konnte den Würgereflex nicht zurückhalten. Er ließ sie kurz abhusten, um sofort weiter zwischen ihre Lippen zu stoßen, immer hektischer, brutaler. Er tobte sich zwischen ihren Lippen aus. Speichel floss unkontrolliert aus ihren Mundwinkeln, er zog ihren Kopf über seinen Schwanz.
»Komm mit deiner versauten Mundvotze! Nimm nur die Eichel, saug dich fest, spiel mit deiner Zunge, hol dir den Saft. Press deinen Lippen zusammen!«
Sie tat es, wusste genau, wie sie es ihm besorgen musste. Seine Adern schwollen an, nochmals ging ihr Kopf über die Länge des Schwanzes vor und zurück, melkte ihn druckvoll.
Mit einem lauten »Jetzt! Nimm alles!« spritzte er ihr tief in ihren Rachen. Sie schluckte alles, blieb bis zum letzten Tropfen über seinem Schwanz. Der junge Mann schaute in ihr verschwitztes, ausgemergeltes Gesicht, sah in gerötete, ins Leere blickende Augen. Er fragte sich, was sie von all dem bewusst mitbekommen hatte.
»Bist schwer in Ordnung, hast meinen Respekt! Ruh dich etwas aus und geh dann duschen! Dein Herr wartet unten an der Bar.«
Melanie saß regungslos auf dem Boden und stützte sich mit ihren Händen ab. Sie wirkte abwesend, schaute ins Leere, war nicht wirklich präsent. Schwer hob sie ihren Kopf, schaute ihn für eine Sekunde an, um ihn gleich wieder zu senken.
»Ist alles klar? Hast du mich verstanden?«
Sie nickte, winkte mit der Hand ab.
Der junge Mann legte ihr den Bademantel um ihre Schultern.
Melanies aufgeputschter Körper sackte für einige Minuten in sich zusammen. Es fiel ihr schwer, sich auf die Liege zu setzen. Dort strich sie sich mehrfach mit der Hand über das Gesicht, nahm ab und zu einen Schluck aus der Wasserflasche. Ihr Kopf lag auf der Brust. Mit geschlossenen Augen, laut atmend, versuchte sie, wieder zu Kräften zu kommen. Mit einer Hand stützte sie sich auf der Liege ab, um aufzustehen. Sie musste auf die Beine, musste unter die Dusche. Würden ihre Beine sie tragen?
»Noch ein paar Minuten«, flüsterte sie dem jungen Mann zu und setzte sich nochmals auf die Kante der Liege.
Allmählich stabilisierte sich ihr Kreislauf. Nach dem heftigen Frösteln durchflutete ihren Körper jetzt eine ungemein angenehme Wärme. Der totale hormonelle Flash ließ sie leise vor sich hin lachen. Sekunden später hatte sie Tränen in den Augen. Emotionen überwältigten sie.
Der junge Mann beobachtete alles schweigend, war fasziniert. Auch er spürte die Intensität dieses Augenblicks.
Erst nach einigen Minuten kehrte sie aus dem virtuellen Traumland zurück.
»Ich lasse dich jetzt allein. Was hast du zu tun?« Er legte beide Hände an ihre Oberarme, schaute in ihre glasigen, geröteten Augen. »Bist du klar?«
Melanie schaute ihn an, nickte ihm zu.
»Sag mir, was du zu tun hast?« Er sprach langsam, betonte jedes Wort, schüttelte sie sanft an ihren Schultern.
»Ich habe jetzt zu duschen!«
RückFahrt
Melanie hatte das Gefühl, alle Mitreisenden beobachteten sie, konnten die Striemen sehen, den Grund ihrer Reise erahnen. Sie legte eine Zeitschrift über ihre Oberschenkel, presste die Beine zusammen. Wäre das Kleid hochgerutscht, wären deutliche Spuren zu erkennen gewesen.
Lange konnte sie nicht ruhig sitzen, beide Pobacken schmerzten, dazu kam ihre innere Unruhe. Noch kämpfte ihr Körper mit der erlebten Reizüberflutung. Sie stand des Öfteren auf, lief durch die Wagen und hielt sich mit einem Getränk im Bordbistro auf.
Was für außergewöhnliche Stunden in ihrem Leben, was für ein verrückter Tag! Richtig angekommen war sie nach dieser heftigen Session noch nicht im Hier und Jetzt. Die Verarbeitung des Erlebten würde noch Stunden dauern, dessen war sie sich sicher. Sie musste sich ununterbrochen zusammenreißen, hatte noch immer ein schwammiges Gefühl sowohl in ihrem Kopf als auch in ihren Beinen. Ihr Mann kam ihr in den Sinn, ihre langsam erwachsen werdende Tochter, ihre Freundinnen, ihre Kolleginnen. Ihr Gewissen meldete sich.
Andererseits ... was für ein Erlebnis, was für eine konsequente Session! Mit der Hand fuhr sie durch ihre Haare.
»Ist der Platz noch frei?« Ein älterer Mann riss sie aus ihren Gedanken.
Melanie nickte kurz. Ihre Titten, ihr Arsch, ihr Rücken ... alles zog und schmerzte bei jeder Bewegung.
Wieder lief sie den Gang des Zuges auf und ab, um sich weiter zu entspannen, um ihren Kreislauf stabil zu halten. Melanie spürte die durchdringenden Blicke der Männer. Klar sah man ihre dunklen Ringe unter den Augen, ihr nicht perfekt geschminktes Gesicht. Deutlich drückten die gepeinigten Nippel ihrer Titten gegen den Stoff des BHs. Sollten sie doch ... Das Spiel gefiel ihr. Trotzig nahm sie den Augenkontakt an und schlenderte langsam zurück zu ihrem Sitzplatz. Dann fiel ihr ihre Verantwortung wieder ein. Sie war die stellvertretende Chefredakteurin eine der meistgelesenen Frauenzeitschriften Deutschlands ... und sie war verheiratet!
Während einem abschließenden kurzen Drink an der Studiobar, hatte Lars ihr gesagt, dass er stolz auf sie wäre. Sie hatte ein warmes, wohlwollendes Gefühl gespürt, eine undefinierbare, ungewohnte Art der Zuneigung empfunden.
Dennoch gab es kein Wort über ein mögliches weiteres Treffen. Wieder so ein Spiel mit ihrer Psyche. Sie musste zugeben, dass sie das schon etwas irritierte.
Bis zuletzt hoffte sie auf einen Hinweis. Nichts. Nicht, dass sie zu diesem Zeitpunkt ein weiteres Treffen wünschte, ob sie das überhaupt wollte, dessen war sie sich nicht sicher. Darum ging es ihr nicht. Sie wollte einfach eine Bestätigung, einen Hinweis von ihm.
Auf der Fahrt zum Bahnhof hatte er sich, wie schon bei ihrer Ankunft, sehr kontrolliert und zurückhaltend verhalten. Einige freundliche Worte, mehr nicht.
Sie hatte es zu akzeptieren.
Immerhin verabschiedete er sich mit einem Kuss auf beide Wangen sowie einer kurzen Umarmung.
Melanies Kopf brummte, es fiel ihr weiterhin unendlich schwer, ihre Gedanken in der Realität zu halten.
Sie schloss die Augen, atmete tief durch, sah ihn vor sich, hörte das Klatschen der Peitsche, spürte die Schläge, hörte seine Stimme, war in ihre Gedanken versunken. Wie hatte sich ihr Leben verändert! War das alles pure Unvernunft? Mit einigem Abstand, bei klarem Verstand, wollte sie eine Entscheidung treffen, wie es mit ihrem Leben weitergehen sollte. Noch immer war sie aufgedreht, überdreht, gleichzeitig tief erschöpft und müde.
»Ist mit Ihnen alles in Ordnung?«
Eine ältere, ihr gegenübersitzende Dame holte sie ins Hier und Jetzt zurück.
»Alles gut. Danke für Ihre Nachfrage. Ich war nur gerade in Gedanken versunken.«
Die Dame lächelte sie freundlich an, um sich dann wieder der Lösung ihres Kreuzworträtsels zuzuwenden.
Schemenhaft flog die Landschaft an ihnen vorbei. Langsam wurde ihr bewusst ... das Abenteuer ging weiter. Ihr Körper war voller Striemen. Die nächste Zeit durfte sie keine Fehler machen, sie hatte zu funktionieren, sowohl privat, als auch im Job.
Ihr Handy vibrierte. Es war eine WhatsApp ihres Mannes.
Er schrieb nur selten, liebte es eher, zu telefonieren.
Sie tippte auf das Symbol und fiel aus allen Wolken, denn dort stand: »Ich hoffe, du hattest viel Spaß ...«
Sie spürte, wie ihr Blut in Wallung geriet, sie einen hochroten Kopf bekam. Ihr Puls klopfte. Krampfhaft versuchte sie, ihre Gedanken zu ordnen, sich nichts anmerken zu lassen. Sie rieb sich mit einer Hand über ihre Stirn, spürte einen Druck im Kopf.
Wie war das möglich? Sollten Lars und ihr Mann ... Intuitiv schloss sie das aus. Hatte er sie beschatten lassen?
Melanie konnte es nicht glauben. Jetzt hatte sie doch zu hoch gepokert.