313 kurzgefasste Vorschriften. Basilius der Große
8. Wie hat man sich gegen einen aufrichtig Büßenden zu erweisen. 9. Wie gegen einen unbußfertigen Sünder. 10. Mit wie großer Furcht und wie vielen Thränen soll eine durch viele Sünden unglückliche Seele von den Sünden ablassen. 11. Wie man die Sünde hassen soll. 12. Wie die Seele sich überzeugen könne, Gott habe ihr die Sünden vergeben. 13. Ob der nach der Taufe in viele Sünden Gefallene an seinem Heile verzweifeln müsse, oder ob er nach dem Maße seiner Buße auf Gottes Güte hoffen dürfe. 14. Nach welchen Früchten ist die wahre Buße zu beurtheilen. 15. Was heißt: „Wie oft soll ich meinem Bruder verzeihen? u. s. w.“1 16. Warum wird die Seele oft von selbst zerknirscht, und warum kann sie oft nicht einmal mit Gewalt dazu gebracht werden. 17. Ist Jemand, der ans Essen denkt, sich dann aber darüber tadelt, der Ängstlichkeit anzuklagen. 18. Ist einem Sünder nach längerer Bußübung in der Brüderschaft ein Amt anzuvertrauen und welches. 19. Soll man auf Jemanden, der im Verdachte einer Sünde ist, Acht haben, damit die Sünde an den Tag komme. 20. Soll ein Sünder die Gesellschaft Andersgläubiger sowohl als auch derer, die einen schlechten Lebenswandel führen, vermeiden. 21. Woher die Zerstreuung und die eiteln Gedanken entstehen, und wie ihnen zu begegnen. 22. Woher die unreinen Träume in der Nacht. 23. Welche Reden als unnütze verurtheilt werden. 24. Was ist Lästerung. 25. Was Verleumdung. 26. Was verdient, wer einen Bruder verleumdet, oder den Verleumder anhört. 27. Wie sollen wir uns zu dem stellen, der den Vorgesetzten verleumdet. 28. Von Solchen, die kühn und ausgelassen antworten. 29. Wie man sich vom Zorne enthalten könne. 30. Wie die böse Begierlichkeit auszurotten ist. 31. Ob es überhaupt nicht erlaubt ist, zu lachen. 32. Woher die unzeitige und übermäßige Schlafsucht und wie zu vertreiben. 33. Woran erkennt man den Gefallsüchtigen. 34. Wie ist der Fehler der Gefallsucht zu vermeiden. 35. Woran erkennt man den Stolzen und wie wird er geheilt. 36. Ob man Ehre suchen darf. 37. Auf welche Weise kann der Träge in Erfüllung der Gebote Eifer erlangen. 38. Über einen Bruder, der sich einem gegebenen Auftrage widersetzt, ihn später aber freiwillig ausführt. 39. Über Einen, der murrend gehorcht. 40. Wie der zu bessern, der seinen Bruder betrübt. 41. Wenn Jener sich nicht entschuldigen will. 42. Wie, wenn sich der Beleidiger entschuldigt, der Beleidigte sich nicht versöhnen will. 43. Wie man auf Den hören soll, der zum Gebete weckt. 44. Welche Strafe verdient, wer zum Gebete aufgeweckt mürrisch oder zornig wird. 45. Wer den Willen des Herrn kennen zu lernen vernachläßigt, verdient nicht weniger Strafe als wer ihn kennt und nicht thut. 46. Ist Der, welcher den Anderen nicht von der Sünde abhält, der Sünde schuldig. 47. Soll man einem Sünder gegenüber schweigen. 48. In wiefern ist die Habsucht verdammlich. 49. Wann ist man hoffärtig. 50. Wer die kostbaren Kleider mit einfachen vertauscht, aber will, daß diese, sei es Mantel oder Schuh, ihm gut stehen, ob der sündige, oder an welcher Krankheit er leide. 51. Was heißt Taugenichts. 52. Wer ruhmsüchtig und wer gefallsüchtig sei. 3. Was ist Befleckung des Fleisches und was Befleckung des Geistes; wie können wir uns davon reinigen, oder worin besteht die Heiligkeit, und wie erlangt man sie. 54. Was ist Eigenliebe, und wie erkennt sich der Eigenliebige. 55. Welcher Unterschied ist zwischen Erbitterung, Muth, Zorn und Grimm. 56. Wer ist hochmüthig, anmaßend, stolz, wer eitel und aufgeblasen. 57. Ob Jemand, der einen unverbesserlichen Fehler hat, besser zu entlassen sei. 58. Ob nur der vorsätzlich Lügende oder auch der aus Unwissenheit die Unwahrheit Sagende gerichtet wird. 59. Ob auch der als Lügner gerichtet werde, der Etwas zu thun Willens war und nicht that. 60. Über Denjenigen, der voreilig Etwas zu thun beschlossen hat, was Gott nicht gefällt. 61. Kann Jemand nicht arbeiten und will auch die Psalmen nicht lernen, was ist mit Dem zu machen. 62. Was hat Der gethan, der verurtheilt wird wie Derjenige, der das Talent verbarg. 63. Was, die wie Jene gerichtet werden, welche über die Letzten murrten. 64. Was heißt Ärgerniß geben, und wie kann man sich davor hüten. 65. Wie bewahrt man Wahrheit in Ungerechtigkeit. 66. Was ist Wetteifer und was Wettstreit. 67. Was ist Unreinigkeit und was Weichlichkeit. 68. Was hat der Zorn und was der gerechte Unwille Eigenthümliches. 69. Über Den, der nicht weniger ißt als die Übrigen, auch keinen schwachen Körper hat und doch über Unvermögen zur Arbeit klagt. 70. Was ist mit Dem zu machen, der seine Kleider und Schuhe mißbraucht. 71. Einige sehen mehr auf gute als auf viele Speise, Andere wollen lieber viele als gute Speisen; wie sind Beide zu behandeln. 72. Über Den, der sich bei Tische ungebührlich benimmt und zu gierig ißt. 73. Über Den, der nicht in der Absicht zu bessern, sondern um sich zu rächen, den Fehlenden straft. 74. Über Diejenigen, welche die Brüderschaft verlassen und ein einsames Leben führen. 75. Ob man den Satan den Urheber aller Sünden sowohl der in Gedanken, Worten als Werken nennen dürfe. 76. Ob man eines Nutzens wegen lügen dürfe. 77. Was ist Arglist, was Bösartigkeit. 78. Wer sind Erfinder des Bösen. 79. Wer sich beständig anklagt, gegen seinen Bruder hart zu sein, wie ist Der zu bessern. 80. Woher kommt es, daß unserm Geiste gute Gedanken und Gott gefällige Sorgen fehlen. 81. Ob die Gewissenhaften ebenso wie die Gleichgiltigen zu bestrafen seien. 82. Ob eine ältere Frau, hat sie dieselbe Sünde wie eine junge begangen, derselben Strafe unterliege. 83. Wie ist Der zu behandeln, der in Vielem recht thut, sich aber in Einem verfehlt. 84. Über Den, der einen unruhigen und verkehrten Charakter hat. 85. Ob man in der Brüderschaft Eigenthum haben dürfe. 86. Was ist mit Dem zu machen, der sagt: „Ich nehme weder Etwas von meinen Brüdern, noch gebe ich ihnen, sondern bin mit dem Wenigen zufrieden, was ich habe. 87. Kann Jemand dem Gesetze entsprechend sein altes Kleid verschenken, wem er will. 88. Was ist zeitliche Sorge. 89. Da geschrieben steht: „Das Lösegeld für das Leben des Mannes ist sein Reichthum“;2 da wir aber keines besitzen, was haben wir da zu thun. 90. Ob man ein Nachtkleid aus Haaren oder einem anderen Stoffe haben darf. 91. Wird ein Bruder, der nichts Eigenes hat, von einem Nackten um seinen Rock gebeten, was soll er thun. 92. Da der Herr die Güter zu verkaufen befiehlt, in welcher Gesinnung soll Das geschehen. 93. Hat Jemand sich seiner Güter entledigt und kein Eigenthum zu haben gelobt, in welcher Gesinnung muß er die zum Leben nothwendigen Dinge wie Kleidung und Nahrung gebrauchen. 94. Über Den, der die Steuern nicht entrichtet hat und zur Brüderschaft kommt. 95. Ob es gut ist, daß die Neueintretenden gleich Aussprüche der heiligen Schrift lernen. 96. Ob man Jedem, der will, erlauben soll, die Schrift zu lernen oder zu lesen. 97. Ob der aufzunehmen ist, der nur einige Zeit bleiben will. 98. Welche Gesinnung soll den Vorgesetzten bei seinen Befehlen und Verordnungen leiten. 99. In welcher Gemüthsverfassung soll der Strafende strafen. 100. Wie sollen wir Die abfertigen, die von draussen kommen und betteln. 101. Über Den, der die Güterverwaltung hat und die Bittsteller. 102. Über Den, der aus irgend einem Grunde aus der Brüderschaft tritt. 103. Da es wohl vorkommt, daß auch ein Älterer strauchelt, ob dieser auch zurechtgewiesen werden muß. 104. Was ist zu beobachten, wenn den Brüdern die Besorgung der Geschäfte anvertraut wird. 105. Ob die Eintretenden sofort Handwerke lernen sollen. 106. Welcher Strafen soll man sich in der Brüderschaft bedienen. 107. Über Den, der in die Brüderschaft einzutreten wünscht. 108. Ob der Vorsteher in Abwesenheit der Vorsteherin mit einer Schwester Das besprechen dürfe, was zur Erbauung im Glauben dient. 109. Ob der Vorsteher mit der Vorsteherin oft und lange reden dürfe. 110. Ob, wenn eine Schwester dem Ältesten beichtet, auch die Älteste dabei sein müsse. 111. Wenn der Älteste ohne Wissen der Ältesten den Schwestern Etwas zu thun befiehlt, ob dann die Älteste mit Recht zürne. 112. Ob der Vorsteher Einen, der in den Gott wohlgefälligen Stand eintreten will, ohne Zustimmung der Brüder aufnehmen könne. 113. Ob Derjenige, dem die Sorge für die Seelen anvertraut ist, den Ausspruch beobachten könne: „Wenn ihr euch nicht bekehrt und wie die Kinder werdet.“3 114. Müssen wir Jedem, der befiehlt, und in Allem, was befohlen wird, gehorchen. 115. Wie man einander gehorsam sein solle. 116. Wie weit sich der Gehorsam erstrecken müsse. 117. Wer mit Dem, was ihm täglich befohlen wird, nicht zufrieden ist, sondern ein Handwerk zu lernen wünscht, was Der für eine Krankheit hat, und ob man ihn dulden solle. 118. Wer sonst eifrig ist, aber nicht thut, was ihm befohlen wird, sondern was er selbst will, welchen Lohn Der hat. 119. Ob Jeder die ihm angewiesene Arbeit ablehnen und sich eine andere erbitten darf. 120. Ob man ohne Auftrag des Vorstehers ausgehen dürfe. 121. Ob man schwerere Arbeiten ablehnen dürfe. 122. Wenn Jemand zur Strafe den Segen nicht empfängt und in Folge dessen nicht essen will, ob Der zu dulden sei. 123. Wenn Jemand sich darüber betrübt, daß ihm Das nicht zu thun gestattet wird, was er nicht gehörig kann, ob man Den dulden solle. 124. Ob Einer, der mit Ketzern und Heiden zusammentrifft, mit ihnen essen oder sie grüssen dürfe. 125. Ob Dem das Geschäft zu belassen, dem es übertragen ist, der aber ohne Auftrag gegen den Befehl handelt. 126. Wie überwindet man die Lust an wohlschmeckenden Speisen. 127. Einige sagen, es sei für den Menschen unmöglich, nicht in Zorn zu gerathen. 128. Ist Jemandem