George Best. Dietrich Schulze-Marmeling

George Best - Dietrich Schulze-Marmeling


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von Mädchen und jungen Frauen. Zumindest phasenweise beträgt der weibliche Anteil an der Fanpost um die 70 Prozent.

      Sechs Tage nach seinem legendären Auftritt in Lissabon eröffnet Best in Manchesters Vorstadt Sale die Boutique Edwardia. Sein Partner ist der lokale Unternehmer Malcolm Mooney. Die Lage des Ladens ist nicht gerade günstig. Bis zum Stadtzentrum sind es sechs Meilen. Auch die Nachbarschaft ist nicht anziehend: Die Boutique liegt zwischen einem Wettbüro und einer kleinen Druckerei. Trotzdem versammeln sich schon zwei Stunden vor der Eröffnung rund 400 Fans vor dem Laden und hämmern an dessen Schaufenster. Die Mehrheit der Neugierigen sind Schulmädchen, allerdings wird im Edwardia Herrenmode verkauft.

      Weitere Boutiquen folgen, nun im Stadtzentrum von Manchester, in der Nähe von Deansgate und Arndale, wo heute die große Shopping Mall steht. In den neuen Läden gibt es nun auch Damenmoden. Mit seinem Disko-Kumpel Mike Summerbee hat Best einen weiteren Partner im Boot, aber die eigentlichen Geschäfte führt Malcolm Mooney. Best und Summerbee haben damit nichts zu tun: Sie geben nur ihre Namen und tauchen ab und an in den Läden auf. Für die beiden Kicker bieten die Boutiquen vor allem ein weiteres Spielfeld, um junge Damen aufzureißen. Best: „Nach dem Training aß man ein wenig zu Mittag. Anschließend hing man im Laden herum, in Erwartung der Mädchen, die vom College nach Hause gingen. Viele von ihnen mussten am Laden vorbei.“

      Verletzt

      Seit dem 26. März 1966, als United im FA-Cup-Spiel bei Preston North­end spielte (1:1), plagt Best ein Knorpelschaden im Knie. Die Verletzung macht ihm im weiteren Verlauf seiner Karriere immer wieder zu schaffen. Zweieinhalb Wochen später muss United im Europapokal der Landesmeister im ersten Halbfinale bei Partizan Belgrad antreten. Busby möchte auf Best nicht verzichten. Auch Denis Law spielt trotz Problemen an seinem Knie. Im Partizan-Stadion ist Best zwar besser als der Rest seines Teams, aber es ist nicht zu übersehen, dass er gehandicapt spielt. United unterliegt völlig unerwartet mit 0:2.

      Zurück in Manchester plagen Best erneut Schmerzen. Er muss sich einer Operation unterziehen und fällt für die restlichen Wochen der Saison aus. So muss Busby das Rückspiel gegen Partizan ohne ihn bestreiten. Law fehlt ebenfalls. Pat Crerand fliegt vom Platz, und mit einem Mann weniger gelingt United nur ein 1:0-Sieg durch ein Tor von Nobby Stiles. Für Matt Busby ist das Ausscheiden „der größte Tiefpunkt seit dem Unglück von München, und ich erwog, dem Fußball den Rücken zu kehren. Es schien, als habe sich das Schicksal gegen den Klub und mich verschworen.“

      Unmittelbar nach dem Abpfiff ist der Manager so deprimiert, dass er Pat Crerand erzählt: „Wir werden den Europapokal nie gewinnen.“ Denn United verpasst nicht nur den Einzug ins Finale, sondern auch die erneute Qualifikation für den Europapokal: In der Meisterschaft wird die Mannschaft mit zehn Punkten Abstand auf Meister Liverpool nur Vierter. Dabei sind noch heute viele der Meinung, dass Busbys drittes Team nie besser gewesen sei als in der Saison 1965/66.

      Aufgrund seiner Verletzung kommt Best in dieser Spielzeit nur auf 31 Einsätze in der Liga, in denen er neun Tore schießt. In allen Wettbewerben sind es 42 – 13 weniger als bei Crerand, in dieser Saison Uniteds Dauerbrenner.

      Im Sommer 1966 wird England mit den United-Spielern Charlton und Stiles Weltmeister. Beim Finale in Wembley, das England mit 4:2 gegen Deutschland gewinnt, sitzt auch Best auf den Rängen. In Begleitung von Mike Summerbee und David Sadler, die er in seinem nagelneuen weißen Jaguar in die Hauptstadt chauffiert.

      Als Englands Fußballer des Jahres gewählt wird, heißt der Sieger Bobby Charlton, vor allem dank seines Beitrags auf der WM-Bühne, auf der der Nordire Best nicht reüssieren durfte. Charlton glänzte als strategischer Kopf des neuen Weltmeisters und Doppeltorschütze im Halbfinale gegen Portugal (2:1). Best wird bei der Abstimmung Dritter, hinter George Cohen, einem weiteren WM-Helden.

      1. Céili ist ursprünglich ein irischer Begriff für eine Party. Heute versteht man darunter traditionelle irische Tänze und die dazu passende Musik, die mit Fiddle, Flöte, Akkordeon, Klavier, Trommeln, Banjo und manchmal auch Kontrabass erzeugt wird.

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