Spuren im Schnee. Carlo Andersen

Spuren im Schnee - Carlo Andersen


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selten. Sie halten sich ja meist in den Städten auf, wenn der Schnee auf den Landstraßen hoch liegt. Vor zwei Stunden war übrigens einer hier. Er verschwand eiligst, als er mich erblickte.«

      »Was? Er verschwand?« wiederholte Jan verwundert. »Tun sie das immer?«

      »Nein, in der Regel kommen sie ja, um sich etwas zu essen geben zu lassen oder um einen Batzen zu erbetteln. Manche fragen, ob sie in der Scheune schlafen dürfen; aber das erlaubt Herr Helmer nie. Vagabunden und Bettler sind oft mit dem Feuer unvorsichtig, und viele Höfe sind dadurch schon abgebrannt. Hingegen bekommen sie bei uns immer Essen und etwas Geld.«

      »Dann verstehe ich nicht, warum der Mann, den du erwähntest, davonlief.«

      »Vielleicht rappelte es bei ihm ein wenig«, meinte Carl.

      »Wo hast du ihn denn gesehen?«

      »Hinter der Scheune.«

      »Dort ist doch kein Eingang, oder?«

      »Nein, im allgemeinen kommen die Leute durch das große Tor.«

      »Wie sah der Kerl aus?« erkundigte sich Jan, der plötzlich sehr ernst geworden war. »Konntest du ihn näher betrachten, Carl?«

      »Ja, er war groß und dünn, und er ging gebückt ... die Arme ließ er baumeln wie die Affen im Zoologischen Garten.«

      »War er unrasiert?«

      »Ja, natürlich, das sind sie ja immer ...«

      »Was für Augen hatte er?«

      »Er hatte schwarze, stechende Augen, richtig böse Augen.«

      »Und er trug eine Mütze, nicht wahr?«

      »Stimmt«, nickte Carl überrascht. »Hast du ihn am Ende auch gesehen?«

      »Ja, leider!«

      In kurzen Worten schilderte Jan die Begegnung mit Niels Boelsen, der als Wilderer und Helfershelfer eines Bankräubers im Gefängnis gesessen hatte. Carl lauschte mit halboffenem Munde, und unwillkürlich ballte er die Hände zu Fäusten.

      »Weißt du«, sagte Carl, nachdem Jan geendet hatte, »ich werde den Gedanken nicht los, daß der Kerl hier herumschleicht, um eine Gelegenheit zu erspähen, wie er sich an deinem Onkel rächen könnte. Wenn ich ihn in die Finger bekomme, werde ich Mus aus ihm machen!«

      Jan schüttelte abwehrend den Kopf. »Nein, laß das sein, Carl. Wir haben kein Recht, uns als Richter aufzuspielen. Wenn du ihn wieder triffst, bring ihn lieber zu meinem Onkel, der dann bestimmen mag, was mit ihm geschehen soll. Hoffentlich kommt Niels Boelsen aber nicht wieder her.«

      »Wir sollten uns lieber auf das Schlimmste vorbereiten«, sagte Erling mit bedenklicher Miene. »Vieles scheint darauf hinzudeuten, daß die Weihnachtsferien doch nicht so friedlich verlaufen werden, wie wir gedacht haben, lieber Sherlock Holmes! Solche Gesellen wie Niels Boelsen nehmen die heilige Weihnachtszeit sicher nicht so feierlich.«

      Kurz darauf verabschiedeten sich die beiden Jungen von Carl. Es schneite immer noch, als sie den Kuhstall verließen. Die erhellten Fenster des Gutshauses warfen ihr warmes gelbes Licht über den weißen Platz. Die Schneeflocken glitzerten wie kleine Blitze, wenn sie wirbelnd in den Lichtschein vor den Fenstern gerieten. Das große, breite Haus sah so gemütlich und anheimelnd aus, und Erling mußte plötzlich daran denken, daß hinter den erhellten Fenstern ein schön gedeckter Abendbrottisch wartete, hergerichtet von der unvergleichlichen Mads. Er stieß einen tiefen Seufzer aus, als er ein geradezu schmerzendes Hungergefühl in der Magengegend spürte.

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