Zeitgeist im Management – Erfolgreich den Wandel gestalten. Roman Köppel
angelegt, das tägliche Verfolgen des Aktienkurses kann in volatilen Zeiten ein extremer Stressfaktor sein. Ebenso der Baustellenlärm am Wohnort oder der Dichtestress im Großraumbüro, der Leistungsdruck im Job, die permanente Erreichbarkeit via Mobile oder der unterschwellige Druck, jederzeit Geschäfts-E-Mails umgehend beantworten zu müssen.
Lassen Sie einmal Ihren ganzen Tag vor Ihrem geistigen Auge durchlaufen. Wie viele Male pro Tag hören Sie Ihre innere Stimme, die Ihnen sagt: „Ich muss noch …, mach das noch …, ich sollte noch …“? Warum machen Sie sich den Druck? Oft zwängen wir uns selber in ein Korsett von Verpflichtungen, die gar nicht nötig wären und auch nicht von unserem Umfeld verlangt, geschweige denn geschätzt werden.
Ich habe in mehreren Unternehmen Kollegen erlebt, die sich komplett für die Firma verausgabt haben. Der Job stand über allem, Familie und Freunde waren zweitrangig. Bei einigen war ein zerrüttetes Familienleben das erste Resultat. Als Konsequenz steigerten sich diese Mitarbeiter noch stärker in ihre Arbeit. Die Firma und das Arbeitsumfeld gewöhnen sich sehr schnell an diesen Arbeitseifer. Es wird zur Normalität, dass der Kollege auch in der Freizeit am Projekt oder an der Präsentation arbeitet und Vollgas gibt. Das erste und zweite Mal wird dieser Effort noch geschätzt, danach wird es zur puren Normalität. Man erwartet es einfach, was wiederum bedeutet, es wird nicht mehr geschätzt oder honoriert. Oft ist sogar das Gegenteil zu beobachten, das Umfeld fordert unverdrossen noch zusätzlichen Einsatz. Wer in diesem Spannungsfeld nicht selber die Notbremse zieht oder signalisiert, dass er im roten Bereich dreht, steht kurz vor dem Zusammenbruch. Burn-outs habe ich leider zu oft in meinem Arbeitsumfeld wahrgenommen.
Schauen Sie ganz bewusst, dass Sie sich selber es wert sind, auf Ihre Gesundheit zu achten. Stärken Sie nachhaltig Ihre psychische und körperliche Gesundheit.
Leben Sie Ihr Privatleben?
Geben Sie Ihrem Privatleben den nötigen Raum zur Entfaltung. Nicht alles muss sofort durch Sie gemacht werden, lernen Sie zu delegieren. Nehmen Sie sich genügend Zeit für Pausen. Gut erholt, arbeiten Sie konzentrierter und effektiver.
Wer ist schon perfekt?
Nobody is perfect! Und das sollten Sie sich auch zu Herzen nehmen. An den letzten Details bis zur Perfektion herumzufeilen ist oft anstrengend und zeitaufwendig. Und Hand aufs Herz, oft lohnt sich der zusätzliche Aufwand nicht, man sieht kaum den Unter-
schied.
Gestehen Sie sich selber ein, dass Sie sich nicht immer auf maximale Leistung trimmen. Selbst der leistungsstärkste Sportwagen hätte schnell einen Getriebeschaden, wenn er permanent hochtourig mit Höchstgeschwindigkeit unterwegs wäre.
Fokussieren
Ob im Privatleben oder bei der Arbeit, lernen Sie ganz bewusst Nein zu sagen. Sie sind Ihr eigener Chef, Sie können Ihre Ressourcen und Ihre Kräfte am besten einschätzen. Sie müssen nicht „Everybody’s darling“ sein, der das Gefühl hat, jedem jeden Wunsch von der Lippe zu lesen. Ihr Umfeld gewöhnt sich sehr schnell daran und wird es nicht wertschätzen. Lernen Sie Nein zu sagen, und genießen Sie die Zeit, die sie dadurch gewinnen.
Erholen Sie sich!
Bauen Sie im Alltag Ihre eigenen Erholungsinseln ein. Das können kleine Rituale sein, wie ein kurzer Sparziergang in der Mittagspause, vor dem Arbeitsbeginn was Süßes beim Bäcker genießen oder regelmäßige Sportaktivitäten. Wichtig: Zelebrieren Sie diese Momente. Freuen Sie sich mit sich selber, dass Sie sich diese Augenblicke ermöglichen und genießen können. Lassen Sie sich diese wertvollen Momente nicht nehmen. Diese Erholungszeit gehört ganz und alleine Ihnen – und nur Ihnen!
Freuen Sie sich!
Machen Sie bewusst, was Ihnen Spaß und Freude bereitet. Hören Sie ihre Lieblingsmusik, plaudern Sie mit Freunden, gehen Sie wieder mal aus, genießen Sie Ihr Lieblingsessen, frönen Sie Ihren Hobbys. Freuen Sie sich an kleinen Dingen, und Sie werden sehen, dass Ihr Alltag voll von Überraschungen und Glücksmomenten ist. Sie müssen nur bereit sein, diese Momente wahrzunehmen. Gehen Sie mit offenen Augen und offenem Herzen durchs Leben.
Überzeugen Sie!
Kritik im Büro oder Vorwürfe im privaten Umfeld nagen schnell am Selbstwertgefühl. Lassen Sie sich nicht davon runterziehen. Motivieren Sie sich an Ihrem Erfolg. Sie fragen sich, welche Erfolge? Probieren Sie zu Hause Ihren Tag zu reflektieren. Beginnen Sie all die kleinen und großen Momente aufzuzählen, die Ihnen richtig gut gelungen sind. Ein erfolgreiches Kundengespräch, eine gute Idee oder positive Feedbacks, die Sie erhalten haben.
Nehmen Sie sich ganz bewusst die Zeit, um Ihre Erfolgsmomente zusammenzutragen. Sie werden überrascht sein, was Ihnen alles gelungen ist. Das steigert Ihr Selbstwertgefühl im Nu. Sie werden selbstsicherer und können automatisch mit Druck und Kritik besser umgehen.
Bleiben Sie im Gleichgewicht
Der tägliche Stress, unregelmäßige Essenszeiten, Geschäftsessen und Firmenanlässe gepaart mit Bewegungsmangel sind die leidigen Nebenwirkungen eines intensiven Manageralltags. Dass dabei die Gesundheit oft etwas zu kurz kommt, ist ganz normal. Für eine kurze Zeit ist eine solche Übergangsphase verkraftbar. Lässt man sich gehen und akzeptiert die Situation, fühlt man sich schnell erschöpft.
Möchten Sie, dass Sie Ihr Umfeld auch noch in gehobenem Alter als dynamisch wahrnimmt, kann ich nur empfehlen sich fit zu halten und die Ernährungs- und Trinkgewohnheiten entsprechend anzupassen. Um langfristig flexibel und agil auf die veränderten Anforderungen reagieren zu können, müssen Sie robust sein!
Eine ausgewogene Ernährung
Steigern Sie Ihre Lebensqualität durch die passende Ernährung. Es geht dabei nicht darum, auf etwas zu verzichten. Die Weisheit liegt immer im „Maßhalten“. Die große Gefahr liegt in den täglichen Ritualen. Der morgendliche Latte Macchiato, die Süßigkeit nach dem Kaffee, die Pausenzigarette, das Feierabendbier, die Snacks vor dem TV. Diese Rituale umzustellen oder mit neuen Inhalten zu befüllen ist der größte und wichtigste Schritt.
Bleiben Sie bei der Ernährungsumstellung realistisch! Niemand ist ausnahmslos konsequent. Mit absolutem Zwang oder rigorosem Verzicht setzen Sie sich selber enorm unter Druck. Das nimmt Ihnen schnell die Freude und den Mumm. Erlauben Sie sich ab und zu eine kleine Ausnahme. Muten Sie sich selber nur zu, was Sie als realistisch einschätzen.
Ersetzen Sie Softdrinks durch Wasser. Achten Sie darauf, dass Sie während des ganzen Tages regelmäßig Wasser trinken. Ein ausgeglichener Wasserhaushalt ist zentral für unsere Leistungsfähigkeit. Fehlt es Ihnen an Flüssigkeit, reagiert Ihr Körper mit Durstgefühl, Schwächeanzeichen und Kopfschmerzen. Als Folge vermindert sich Ihre Leistungsfähigkeit. Die unzureichende Flüssigkeitsaufnahme ist dabei die Hauptgefahr. Trinken Sie regelmäßig, damit Sie jederzeit Ihre maximale Leistung abrufen können.
Reduzieren Sie Ihren Zuckerverbrauch. Industrieller Zucker ist die Hauptursache für Übergewicht und Typ-2-Diabetes. Sollten Sie dem Heißhunger auf Süßes verfallen, beißen Sie in einen Apfel oder eine Birne. Die enthaltene Fruktose kompensiert Ihren Wunsch nach Süßem.
Schonen Sie Ihre Verdauung. Leicht verdauliche Mahlzeiten möglichst in kleinen Portionen über den ganzen Tag verteilt, machen Ihnen Ihr Leben doppelt angenehm. Zum einen braucht der Körper beim Verdauen weniger Energie, Sie sind nach dem Essen topfit und nicht müde. Indem Sie die Mahlzeiten über den ganzen Tag verteilen, kommt bei Ihnen nie ein eigentliches Hungergefühl auf, Sie sind permanent mit genügend Energie versorgt.
Reduzieren Sie Ihren Alkoholkonsum auf ein Minimum. Ein Bier, ein Glas Wein oder ein kleiner Grappa, alles in sich sind kleine Kalorienbomben. Zusätzlich löst der Konsum von Spirituosen einen Heißhunger aus, der wiederum mit zusätzlichen Kalorien gestillt wird. Der Alkohol wird durch Ihre Leber abgebaut. Mit einem reduzierten Konsum schonen Sie Ihre Leber.
Alles eine Frage des Maßes. Passen Sie Ihre Kalorienaufnahme Ihrem Alltag an. Möchten Sie Ihr Gewicht reduzieren, haben Sie grundsätzlich zwei Stellschrauben: Bewegung und Ernährung. Je mehr Sie sich bewegen, desto mehr können Sie essen. Zum Abnehmen ist aber eine negative Energiebilanz nötig. Sie müssen mehr Energie verbrennen, als sie zu