DÄMONENJÄGER (Southern Watch). Robert J. Crane

DÄMONENJÄGER (Southern Watch) - Robert J. Crane


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Lächeln auf. Das ihm schon beim Abschluss vieler Deals geholfen hatte. »Ich mag die Energie, die du hier einbringst. Du hast wirklich Persönlichkeit.« Hollywood trat einen Schritt näher heran und legte seinen Arm um die Schulter des Farmers. Die Hände des Mannes wurden von einem der Dämonen festgehalten, und es sah so aus, als hätten sie vor lauter Enthusiasmus die Schulter des alten Mannes ausgekugelt. Was zumindest für Hollywood okay war. »Ich wette, du hast versucht, gegen diese Jungs anzukämpfen?«, sagte er und deutete auf seine neuen Mitarbeiter.

      »Verdammt richtig« presste der Farmer zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Er sah so aus, als würde er Hollywood gleich anspucken.

      »Er wollte sein Gewehr holen«, sagte einer der Niederen, ein dunkelhaariger Kerl mit Schnauzbart, der ein Metallica-T-Shirt trug. »Die Aktion hat ihn fast seinen Arm gekostet.«

      »Ein Gewehr würde bei diesen Jungs nicht viel ausrichten«, sagte Hollywood und verstärkte den Griff um die Schulter des Farmers. »Aber ich bewundere deinen Kampfgeist.« Er grinste und das Lächeln wurde noch breiter. »Wirklich, das mache ich. Ich bewundere das so sehr … dass ich dich opfern werde.«

      »Wie bitte?«, fragte der Farmer mit einem ungläubigen Unterton. Der Mann stank nach Kuhscheiße.

      Hollywood löste seinen Arm von der Schulter und der Gestank folgte ihm. Er war in der Luft, überall um sie herum, und Hollywood wusste – wusste definitiv – dass der Gestank jetzt auch in seinem Anzug war, so als wollte er in seine Poren eindringen. Er schüttelte ungläubig den Kopf, bevor er sich in den Griff bekam, seine Maske wieder herstellte – dank seiner Schauspielkunst – und erneut sein einnehmendes Lächeln aufsetzte. »Nun …«, er deutete auf die Kuh, die mitten auf die Wiese spaziert war, »… hat die Kuh auch einen Namen, oder sind sie für dich alle nur gedankenlose Kreaturen?«

      »Sie heißt Creampuff«, antwortete der Farmer nach einer kurzen Pause, in der er die um ihn herumstehenden Männer ansah.

      »Echt?«, fragte Hollywood. »Creampuff? Hasst du die Kuh, oder was?« Seine neuen Mitarbeiter brachen in Gelächter aus, gerade als der Farmer etwas sagen wollte. »Ist nicht wichtig, du brauchst nicht zu antworten. Uhrzeit?«, fragte Hollywood den Ärmellosen.

      »Äh …«, der Mann trug keine Uhr, aber er schaffte es, das Buch in einer Hand zu halten und sein Handy herauszuholen. Der Bildschirm wurde hell und beleuchtete sein hageres Gesicht. »11:59.«

      »Sehr gut!« Hollywood klatschte in die Hände. »Dann sollten wir jetzt loslegen, oder?« Er wollte sich die Zähne putzen und eine Dusche nehmen – am liebsten mit Blut, aber Wasser würde es zur Not auch tun – um diesen Gestank wieder loszuwerden. Aber man musste eben gewisse Opfer bringen, wenn man große Kraft erlangen wollte, ein Mittler sein wollte, um GROSSE DINGE zu bewirken.

      Und er war wie geschaffen dafür, GROSSE DINGE zu bewirken. Eigentlich sogar die größten.

      »Normalerweise würde ich einige von euch darum bitten, als Background in Latein zu singen«, sagte er, während er zu dem Ärmellosen hinüberging, »aber das auch nur, weil ich das so von diesen Ritualen her gewohnt bin, nicht etwa, weil es notwendig ist. Was wirklich zählt, sind die Schlüsselkomponenten.« Er deutete mit den Daumen auf sich. »Das Gefäß«, er zeigte auf das Buch, »die Worte«, und schließlich deutete er auf den Farmer, der die ganze Szene mit einem Gesichtsausdruck betrachtete, als würde er Hollywood jeden Moment ins Gesicht spucken wollen, was keinem etwas bringen würde, am allerwenigsten dem Farmer selbst, »und zum Schluss noch das Opfer.« Er machte eine winzige Pause. »Oder aber die Opfer, falls notwendig.«

      Er wartete einen Moment und überlegte dann, worauf er eigentlich wartete. Auf Zustimmung? Ha! Doch nicht von diesen Hinterwäldlern. Niemals. Sie standen so tief unter ihm, dass sie das nicht einmal bemerkten. Er zuckte leicht mit den Achseln, eigentlich nur für sich selbst und so, dass nur er es bemerkte, dann ließ er alle anderen links liegen und wandte sich dem Buch zu, das ihm eine der Schmeißfliegen, die er angeheuert hatte, entgegenstreckte.

      Die Worte, die er als Nächstes sprechen würde, waren wahrscheinlich absolut verwirrend für den Farmer und seine Frau und auch keiner seiner vier Mitarbeiter würde etwas davon verstehen, aber noch mal, wen kümmerte das? Ihn nicht. Er verstand jedes Wort dieser Sprache, weil sie die Erste gewesen war, die er gelernt hatte. Dabei war sie seit tausenden von Jahren nicht mehr gesprochen worden. Also zumindest nicht als Umgangssprache.

       »Vecede en shi, vecede en barten, urgan ves pui, urgan ves porsace.«

      In Gedanken übersetzte er automatisch: »Ich rufe dich herbei aus den unterirdischen Reichen, oh du Mächtiger, damit du zu mir kommst und meinen Körper als den deinen annimmst. Ich rufe dich aus den dunkleren Regionen herauf, zur Oberfläche dieses Felsens namens Erde, rufe dich aus den Tiefen herbei, um eins mit mir zu werden, um mit mir dein dunkles Ziel zu teilen, dafür opfere ich in deinem Namen diesen Sterblichen.«

      Mit diesen Worten überbrückte er die Distanz zwischen sich und dem Farmer innerhalb eines Augenblicks, so schnell, wie ihn seine Füße tragen konnten, und nahm die Kehle des Mannes in seine Hände. Dann drückte er zu, für ihn nur ein winziges bisschen, aber kräftig genug, dass die Haut des Farmers aufplatzte und die Adern unter der Oberfläche explodierten. Eine Blutfontäne spritzte heraus, ihm direkt ins Gesicht. Das hätte eigentlich eine Erleichterung gegenüber dem Kuhscheißegestank sein müssen, aber das war es leider nicht. Es schien so, als ob alles an diesem verfluchten Ort damit verseucht war. Er sprach den Namen Ygrusibas aus, als er die Kehle des Farmers aufriss und anschließend wartete, wartete, während das Blut auf seine Hände, sein Gesicht und seinen Anzug sprudelte. Der Farmer machte gurgelnd seinen letzten Atemzug und er ließ ihn auf den matschigen, grasbewachsenen Boden direkt vor seine Jungs fallen. Hollywoods Jungs. Er mochte den Namen, den sie ihm gegeben hatten, er passte zu allem, mit dem er sich seit den letzten mehr als fünfzig Jahren identifiziert hatte. Es war ein gutes Image. Hollywood holte tief Luft und wartete.

      Er wartete und wartete, doch die Erde fing nicht zu beben an und die Berge um ihn herum zerbarsten nicht in feurigen Sturzfluten. Der Boden brach nicht auf und spie das ganze Feuer und die Kälte der Hölle auf die Erde. Der Gestank von Kuhscheiße erfüllte weiterhin die Luft und die Dinge blieben genau so, wie sie immer gewesen waren. Er hatte nicht wirklich erwartet, dass irgendetwas davon passieren würde, aber es wäre schon verdammt toll gewesen. Irgendein Zeichen wäre toll gewesen. Stattdessen gab es nur kalte, nackte Stille. Und den Gestank von Kuhscheiße.

      »Fuck«, fluchte Hollywood.

      »Hast du … vielleicht irgendwas falsch gelesen?«, fragte der Ärmellose.

      Hollywood warf dem Kerl einen Blick zu, der ihm zeigen sollte, dass sein Name in Kürze in Eierloser geändert werden würde, was die einzig passende Reaktion war. Hollywood ging zu ihm zurück, hielt das Ritual noch einmal ab – NOCH EINMAL – und zwar laut, sprach die Wörter, mit der gleichen Betonung, mit dem gleichen Rhythmus – dieselben verfickten Worte, die er seit tausenden von Jahren verwendet hatte, schließlich wusste er, wie sie verdammt noch mal auszusprechen waren. Wie kam dieser dämliche, verfickte Hillbilly-Abschaum auf die Idee, ihn infrage zu stellen. Er zermalmte die Kehle der Farmersfrau und stellte sicher, dass sie auf ihn blutete, denn das Blut des Opfers war der Schlüssel dafür, dass Ygrusibas erschien, und so war es immer schon gewesen. Er wartete wieder, diesmal erst eine Minute, dann zwei.

      »Fuck«, fluchte er erneut im Stillen. »Fuck, Scheiße, fuck!« Dieses Mal hatte keiner seiner Jungs etwas gesagt. Für dumme Hinterwäldler lernten sie wirklich verdammt schnell. »Hol dein Handy raus«, sagte er zu dem Ärmellosen und ließ es ihn über das Buch halten. Er las die Worte noch einmal laut vor, diesmal ohne Vertrauen in sein Gedächtnis und das trübe Licht. Es waren die gleichen Worte, exakt die gleichen, die es immer gewesen waren. Genau das, was er vorgelesen hatte. Er fluchte erneut. Und seine Jungs sagten immer noch nichts. Zumindest das funktionierte. Er blätterte auf die Seite davor, dann auf die Seite danach. Nichts Neues, nichts Unerwartetes. Die Worte waren prägnant, manche düster, manche einfach ärgerlich für ihn, da Hollywood schon so verdammt lange auf der Erde war. Eigentlich schon viel zu lange. »Verliere ich es auf meine alten Tage?«, flüsterte er laut.

      »Nein«,


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