Herzstücke am Bodensee. Ulrike Niederer
schwer beschädigt, sank es in Ludwigshafen. Zur Reparatur auf die Konstanzer Werft gezogen, erfolgte die endgültige Instandsetzung von 1949 bis 1950 auf der Bodanwerft in Kressbronn. Um mehr Fahrgastraum zu schaffen, wurde dabei das Schiff um einen Vorschiffsaufbau und einen verlängerten Halbsalon erweitert. Jetzt glich die »MS Höri« aber eher einem großen Motorboot als einem Dampfer. Schließlich erhielt sie, wie schon ihr Schwesternschiff »MS Mainau« im Winter 1960/61 Seitenwulste zur Erhöhung der Stabilität und des Auftriebs. Die Tragfähigkeit wurde dadurch von 300 auf 400 Personen gesteigert, und am 27. Mai 1964 wurde sie in »MS Überlingen« umbenannt.
Nach ihrer endgültigen Ausmusterung, am 1. Juni 1969, wurde das Schiff an den Segelclub Marina Lindau verkauft und ging im Lindauer Hafen vor Anker.
HU BIN – Das schwimmende Restaurant · Di–Fr 11–14.30, 17.30–23 Uhr Sa, So. 11–23 Uhr, Rheinstraße 4 · A–6974 Gaißau www.hubin.at · Haltestelle: Bahnhof Rheineck, weiter zu Fuß oder mit dem Fahrrad
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GUTES UND FEINES IM ABACO
Schokopralinen aus eigener Produktion oder über 30 Sorten leckeres Speiseeis gefällig? Oder doch lieber etwas Herzhaftes aus der Thai-Küche? All das in einem speziellen Ambiente, dafür steht das »Abaco« in der Innenstadt von Schaffhausen.
Eines der schönsten Kaffeehäuser von Schaffhausen ist wohl das »Abaco«. Das liegt einerseits am liebevoll gestalteten Interieur, aber auch am großen Angebot an selbst gemachtem Eis und handgefertigten Pralinen aus besten Zutaten. Zudem runden täglich frisch zubereitete thailändische Gerichte das Angebot ab und verwöhnen die Gäste jeden Mittag und Abend. Bei einem Besuch Schaffhausens ist das mit großer Hingabe geführte Lokal ein Muss, und wenn es nur für einen Zwischenstopp ist.
Das Angebot reicht vom klassischen Vanille- und Erdbeereis bis zu exotischen Fruchtcocktails aus Mango und Passionsfrucht. Ein besonderer Stolz sind die »Chocolat Kreationen«. Die verwendete Maracaiboschokolade besteht nämlich zu 74 Prozent aus Kakao von Kakaopflanzen von Venezuela bis Costa Rica. Für die Eisproduktion werden zudem ausschließlich Vollmilch und Schweizer Rahm verwendet sowie vollreife Früchte verarbeitet, um deren Geschmack optimal einzufangen.
Mit der Namensgebung war die Idee, Gutes und Feines anzubieten geboren. Abaco ist der Name eines italienischen Barock-Komponisten des 17. Jahrhunderts. Er war ein großer Genießer. Den Betreibern des »Abaco« liegt es am Herzen, ein wenig Glück unter die Menschen zu bringen, denn Schokolade macht gesund und glücklich. Die Chocolat-Spezialitäten werden täglich mit viel Liebe nach alten Rezepten und Geheimnissen gefertigt. Kakaobohnen aus verschiedenen Provenienzen, frischer Schweizer Rahm und Schokolade verschmelzen zu ABACO Chocolatier Suisse. Hier können Sie Gast und Kunde werden, in einer traumhaften Welt der Schokoladenkultur.
Abaco Chocolat Manufactur · Mo ab 11 Uhr, Di–Sa ab 9 Uhr, So ab 13 Uhr Safrangasse 2 · CH–8200 Schaffhausen · www.abaco.ch · Haltestelle: Bahnhof Schaffhausen
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BIERGARTEN MIT SEEBLICK
Biergärten, vor allem so schön gelegene, gibt es auf der Südseite des Bodensees nur wenige. Der großzügige Platz, das gute Essen und nicht zuletzt der Blick auf Kreuzlingen sorgen für Hochgefühle!
Mögen Sie nach Feierabend oder einem langen Ausflug noch ein kühles Helles oder vielleicht auch etwas zu essen? Das Restaurant mit Fischspezialitäten, erlesener Weinauswahl und mit preisgekrönter Aussicht ist das ganze Jahr geöffnet. Der schöne Biergarten mit Erdinger Weißbier, Pizza und hausgemachter Pasta natürlich nur im Sommer. Die Terrasse, der entzückende Pavillon und das kleine, aber feine Restaurant bieten Ihnen unvergessliche Momente vor umwerfender Kulisse. Direkt am Ufer des Bodensees gelegen, offeriert das »Fischerhaus« eine frische, kreative und innovative Küche. Für die wechselnde Mittags- und Abendkarte werden nur hochwertige und ausgesuchte Produkte verwendet – wenn möglich von heimischen Produzenten. In den Sommermonaten wird neben regionalen Köstlichkeiten täglich fangfrischer Fisch serviert.
Am Bodensee-Rundwanderweg gelegen, ist die Etappe von Romanshorn bis hierher mit knapp 20 Kilometern eine der kürzesten. Sie verläuft sehr eben am Westufer des Bodensees entlang und ist ideal zum Ausspannen. Zwischen unzähligen Apfel- und Birnbäumen geht es durch den Kanton Thurgau, der im schweizerischen Volksmund auch »Mostindien« genannt wird. Dann kommen Sie in Kreuzlingen an, der Hauptstadt des gleichnamigen Bezirks des Kantons, die mit rund 17 500 Einwohnern die größte schweizerische Stadt am Bodensee ist. Wunderschön sind neben der Kreuzlinger Altstadt auch die vielen Schlösser und Herrenhäuser wie das Schloss Brunegg, die weiß strahlende Römerburg, das klassizistische Schloss Rosegg sowie die Felsenburg und das Felsenschlössli.
Biergarten Fischerhaus · Promenadenstraße 52 · CH–8280 Kreuzlingen www.fischerhaus.ch, www.seemuseum.ch Haltestelle: Bahnhof Kreuzlingen, weiter zu Fuß oder mit dem Fahrrad
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SCHLAF DOCH MAL AUF STROH!
Strohhotel, Café, Mostgalerie – das sind die Bereiche des Landwirtschaftsbetriebs von Paul Stäheli, der diesen gemeinsam mit Hans Nagel führt. Hier können Sie nicht nur im Stroh, sondern manchmal sogar im Tipi, einem klassischen Indianerzelt, übernachten.
Wenn hier viel los ist, hilft schon mal die ganze Familie mit, die seit jeher den Landwirtschaftsbetrieb mit Milchwirtschaft und dem Anbau von Streuobst in der Nähe von Frasnacht führt. Schon sehr früh haben die ersten Pfahlbauer das milde Klima für sich und den Obstanbau genutzt. Von Frühling bis Herbst ist es einfach wunderschön, hier im Mostland.
Die »Mostgalerie«, so der Name der Herberge, bietet aber mehr als eine Schlafgelegenheit. Gruppen, die sich vorher angemeldet haben, erfahren hier viel rund um das Thema Most, Obst und Äpfel und können gleich vor Ort feine Produkte aus Eigenproduktion erwerben. Übernachten können Sie hier entweder im Stroh, auf Matratzen oder natürlich auch in einem ganz normalen Bett. Die Familie hat sich ganz der Region verschrieben. Die meisten Getränke und Desserts haben etwas mit Most, Obst oder der Region zu tun. Es gibt zahlreiche Apfel- und Birneneisvarianten. »Fior de Latte«, hergestellt mit Milch vom eigenen Hof ist ein Schlemmereis »ohne Reue«. Die Rezepturen hat ein Gelatier aus Italien eigens für das Café ausgearbeitet. Wenn frische, regionale und saisonale Produkte auf einfache Art verarbeitet und mit den richtigen Gewürzen veredelt werden, tritt der Eigengeschmack der Speisen auf wunderbare Weise zutage. Das fasziniert die Familie. Das Café, das in einem Teil der Scheune, der nicht mehr gebraucht wird, eingerichtet wurde, wird nur auf Voranmeldung für Gruppen geöffnet. Das ist Land-Lust