Ein feuchter Mittsommernachtstraum und 11 andere erotische Fantasien. B. J. Hermansson
weiter seine Erektion, während ich den Blickkontakt halte und genieße, wie sehr in meine Kühnheit schockt.
Ich lehne mich vor und begegne seinen vollen Lippen, während ich langsam seine Jeansshorts herunterziehe. Der Steg ist hart unter meinen Knien, als ich mich aufrichte und mich mit graziöser Präzision rittlings auf ihn setze. Als ich meinen Körper vorsichtig über seinen Ständer sinken lasse und er ohne Widerstand geradewegs in meine feuchte Vagina gleitet, flucht er vor Überraschung und Erregung. Den Slip habe ich im Koffer auf meinem Zimmer gelassen.
Mein kurzes Kleid fällt über unsere zusammengeschweißten Geschlechtsteile und ich führe meinen Körper langsam über ihm hoch und runter. Die Küsse werden intensiver und unsere Blicke haben einander immer noch nicht losgelassen. Es ist rau, so intensiv und offen, dass ich Lust bekomme, zu lachen. Stattdessen spanne ich meine Beckenbodenmuskulatur noch mehr an, umschließe ihn in mir und reibe mich langsam an seinem Körper, bis ich nach einigen wohligen Minuten meinen Höhepunkt erreiche und meine Lust herausschreie. Er kommt kurz nach mir und klammert sich krampfhaft an meine Hüften, bis er aufhört zu zittern.
Er schenkt mir einen ermatteten, verträumten Blick.
„Wow. Einfach nur wow.“
Ich lächele und küsse ihn auf die Nasenspitze. Als ich mich erhebe, sind sein Penis und meine Schenkel blutig. Meine Regel muss von der Penetration in Gang gesetzt worden sein. Jetzt lasse ich das Lachen aus mir herausblubbern, dann streife ich mir mein blumiges Sommerkleid über den Kopf, stehe ein paar Sekunden nackt vor ihm und lasse ihn meine Kurven bestaunen, bevor ich ins Wasser tauche und der See meinen Körper umspült. Das Wasser fühlt sich samtweich an, kühl und erfrischend. Es dauert nicht lange, bis er meinem Bespiel gefolgt ist und während wir im Wasser treiben und planschen kommen Veronika, Charlotte und Trude zum See herunter und schließen sich uns an. Ich schwimme auf der Stelle und beobachte wohlwollend ihre nackten Körper, als sie sich ein Kleidungsstück nach dem anderen ausziehen und in das lauwarme Wasser springen.
Der Gedanke, dass sie uns gehört haben könnten, lässt mich wohlig erschaudern und ich fühle mich schon fast wieder bereit für noch einen Orgasmus. Dass sie unseren Sex gesehen und darum hergekommen sein könnten, um nackt mit uns zu baden, macht mich nahezu verrückt, mein Magen schlägt Purzelbäume und es kribbelt in meinen Armen, Beinen und im Unterleib.
Trude und Charlotte, die schon viele Jahre lang ein Paar sind, finden im Wasser schnell zueinander und diese so liebevolle Intimität zu beobachten, kommt mir beinahe verboten vor, was es nur noch erregender macht. Sie sind komplette Gegenteile und spiegeln einander so wunderschön, als sie sich an der Leiter umarmen. Veronika liegt auf dem Rücken, lässt sich weiter nach draußen treiben und schaut in den hellen Himmel hinauf, der an anderen Abenden im Jahr oder an anderen Orten auf der Welt von Sternen geschmückt ist. Hier sind die Sterne einer Mitternachtssonne gewichen. Ich schwimme zu ihr und wir nehmen uns bei den Händen. Ihr Haar fließt wie eine orangene Feder um sie und lässt sie aussehen wie ein Engel. Unsere verschlungenen Hände fühlen sich so natürlich an. So lassen wir uns treiben und hören das Schmatzen der Küsse und Körper, die im Wasser schaukeln und den lieblichen Sommerabend genießen.
Als wir aus dem Wasser geklettert und den kleinen Hügel zum Haus hinaufgestiegen sind, ist die lange Tafel im Garten verlassen. Ein paar sind noch wach, sitzen kartenspielend um den Tisch im Wohnzimmer oder haben sich in das braune Ledersofa gekuschelt. „Gute Nacht“, sage ich fast im Flüsterton. Alle tragen weiche, gemütliche Schlafklamotten oder weite Kapuzenpullis über ihren schicken Kleidern und erst da merke ich, wie kalt mein Körper ist.
David, Veronika und ich gehen in mein Zimmer hoch. Ich bin eine der wenigen im Haus, die ein Doppelbett abbekommen hat, und dort kriechen wir zusammen unter die große weiche Decke und schlafen bei sanftem Streicheln und Küssen ein.
Bei der Morgendämmerung liegt der Tau wie eine feuchte Membran auf dem Gras.
Der Tag ist gekommen. Endlich ist Mittsommer.
Ich wache vor allen anderen auf. Das Sonnenlicht flutet die Veranda, aber hat zu dieser Uhrzeit noch keine wärmende Kraft. Alles ist ruhig und friedlich. Eine Lärche zwitschert ein Stück weiter weg und der Wind schaukelt die Bäume in einem seltsamen Takt. Der Himmel ist klar und wunderbar. Ich setze mich ins Gras, das sich kalt anfühlt an den Stellen meiner Haut, die das dünne Nachthemd nicht bedeckt. Das Gras heißt mich willkommen und ich sinke hinein. Wenn es im Leben etwas Fantastischeres gibt als Tage wie diesen, mit ihrer natürlichen und unzerstörten, reinen Schönheit, dann will ich wissen, was das sein kann. Hier und jetzt ist die Luft besonders leicht zu atmen, ich fülle meine Lungen immer wieder und spüre, wie sich mein Brustkorb zu seiner vollen Kapazität ausweitet, was er lang nicht mehr getan hat.
Während ich in dem grünen, etwas wildwüchsigen Gras liege, zum unendlichen Himmel aufschaue und versuche, dass es mir beim Gedanken an dieses unermessliche, unergründliche Universum nicht schwindelt, kommen Torbjörn und Leo mit ihren Kaffeetassen heraus. Der markante, schwere Kaffeeduft kitzelt meine Nasenflügel und lässt meinen Magen wütend knurren. Sie setzen sich zu mir und lassen die Stille über uns ruhen. Ich lege meinen Kopf in Leos Schoß und er streicht mir übers Haar. Die sanfte Berührung kommt so natürlich, wie ein Wunsch nach Intimität aus dem Innersten unserer Seelen. Einem anderen Menschen auf eine ungekünstelte Weise nah zu sein. Seine Beine sind haarig und ich folge den Härchen mit dem Finger. Sie erinnern an die Grashalme unter mir, ein Wirrwarr aus perfekt langen und weichen Fäden, die in gemächlichem Tempo wachsen.
Bald wächst auch das körperliche Verlangen nach mehr Berührung. Mein Unterleib beginnt zu pochen und ich merke, wie sich Leos Hose unter mir spannt. Von meiner Position neben seinem Ständer schiele ich zu seinem errötenden Gesicht herauf. Dann schaue ich zu Torbjörn herüber, der ebenfalls die veränderte Stimmung bemerkt hat. Die Lust ist greifbar, wie ein ausgestrahlter Paarungsduft.
Wir hören, wie die anderen im Haus langsam aufwachen, eine Tür knarrt, eine Stimme spricht mit einer anderen, zu weit weg, um die Stimme oder die Worte zu erkennen.
„Kommt, wir gehen Blumen pflücken“, schlage ich vor und wir stehen alle drei auf und schlendern durch den Morgen. Wir kommen an ein paar friedlich grasenden Kühen vorbei und bald sind überall um uns herum Butterblumen. Wir stehen mitten in hohem Gras, soweit das Auge reicht. Ab und zu muhen die Kühe und der Wind zupft zärtlich an unseren Kleidern.
Wir fangen an, Blumen zu pflücken, mit denen wir später Kränzen binden und den Maibaum schmücken werden. Wir pflücken Blumen verschiedener Sorten, Farben und Größen, aber ich kann mich nicht entspannen. Ich kann die herrlichen Farben und die idyllische Landschaft nicht voll und ganz genießen, bevor mein Körper von seiner Spannung befreit wurde. Ich spüre meine eigene Nässe die Innenseiten der Schenkel herunterlaufen und in meinen Fingern und in der Brust kribbelt es vor Eifer. Ich will die zerbrechliche, lusterfüllte Atmosphäre nicht mit Worten zerstören, ich will unsere kleine Blase aus Impulsivität und Schicksal nicht platzen lassen. Worte erscheinen überflüssig. Stattdessen springe ich auf Torbjörns Rücken, er kommt nicht ins Schwanken, obwohl ihn meine kindische Attacke überrascht. Stattdessen rennt er ein paarmal im Kreis, während ich lache und mich an seinem kräftigen Körper festhalte. Dann fällt er um ich lande unter ihm. Seine Augen glitzern frech, als er meine Schenkel auseinanderschiebt und seinen harten Unterleib an meinen feuchten Slip presst. Mein Körper zuckt vor Begehren, eine Art Wahnsinn, den ich so noch nie empfunden habe, nicht auf diese unersättliche, intensive Weise. Ich denke einen Moment an David und Veronika, die ich in meinem Bett zurückgelassen habe. Aber das kurzzeitige schlechte Gewissen verschwindet, als Leo sich uns im Gras anschließt.
Zwei Paar Hände schieben nun mein Nachthemd hoch, über den Bauch und den Kopf, weg vom Körper. Ich schaudere vor Wohlbehagen und bekomme trotz Wärme Gänsehaut. Mein nackter Körper spürt jeden Grashalm an jeder Zelle. Meine nackten Brüste werden von dem plötzlichen Windzug steif und die Brustwarzen spannen, sodass sie beinahe schmerzen. Sie schreien nach Lippen und ich beuge meinen Oberkörper hoch, um Aufmerksamkeit auf sie zu lenken. Die Sonne brennt auf meine entblößte Haut, aber der Wind kühlt sie ab. Beide küssen federleicht meine nackte Haut. Torbjörns Bart kratzt verführerisch. Sie wechseln sich ab. Wetteifern um die wohligen Stöhnlaute, die mir entfleuchen.