Bomba im Wirbelsturm gestrandet. Roy Rockwood

Bomba im Wirbelsturm gestrandet - Roy Rockwood


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      Roy Rockwood

      Bomba – im Wirbelsturm gestrandet

      Band 14

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      Inhaltsverzeichnis

       1 Eine wagemutige Tat

       2 Dem Tode nahe

       3 Die tödliche Kugel

       4 Ertappt

       5 Drohende Meuterei

       6 Schüsse, die zählen

       7 Der Sturm erwacht

       8 Tödliche Ringe

       9 In den Fesseln des Zyklons

       10 Ein kritischer Augenblick

       11 Die neue Hoffnung

       12 Überrumpelt

       13 Die Wilden greifen an

       14 Ein verzweifelter Kampf

       15 Die Stimme des Vulkans

       16 Im Stich gelassen

       17 Ein schauerlicher Anblick

       18 In Todesgefahr

       19 Die Flut steigt

       20 Die dunkelste Stunde

       21 Zur Rettung

       23 Giftige Fänge

       24 Freudige Wiedervereinigung

       25 Das Ziel ist erreicht

      1 Eine wagemutige Tat

      „Hörst du die zornige Stimme des Löwen?“ rief Wafi, ein riesiger Angehöriger des Zulu-Stammes, dessen kriegerische Scharen jahrhundertelang in Südafrika Schrecken verbreitet hatten. Seine Worte wurden ergänzt von einem furchtbaren Brüllen aus dem Innern des Schiffes, das sich auf einer Fahrt über den Indischen Ozean befand.

      „Er hat auch allen Grund für seinen Zorn“, antwortete Tobo, ein Mann, der etwas zierlicher gebaut war und dessen Hautfarbe heller war als die Wafis. „Ihm fehlt der Dschungel. Das wilde Schaukeln der Wellen aber muss ihm missfallen.“

      „Dennoch würde er seine Stimme nicht so laut erschallen lassen, wenn er wüsste, dass Bomba, der Herr des Dschungels, sich auch auf diesem Schiff befindet“, sagte ein dritter, der sich stark von seinen zwei Gefährten unterschied. Seine Züge waren die eines südamerikanischen Indianers. „Dann würde er nämlich fürchten, Bombas Ärger zu erregen.“

      Der Ausdruck, der auf Tobos Gesicht erschien, drückte leise Zweifel aus.

      „Bomba ist fürwahr ein gewaltiger Krieger“, gab er zu, „aber Gibo spricht ja, als ob Bomba einer der Götter sei."

      „Nein“, widersprach Gibo sofort, „keiner der Götter, aber doch einer der Stärksten unter den Männern. Wer ist schon fähig, sich ihm zu stellen? Wenn er angreift, werden die Herzen seiner Feinde vor Furcht weich wie Wachs in der Sonne. Nie verfehlt sein Pfeil das Ziel. Kein Auge ist so scharf, kein Fuß so behende, kein Arm so stark, kein Herz so tapfer. Im Dschungel ist er —“

      In seiner Begeisterung hatte Gibo immer lauter gesprochen. Jetzt aber brach er verwirrt ab, als die zwei Gestalten, die an der Reling des Schiffes gestanden hatten, sich ihm zuwandten und ihn belustigt, aber auch liebevoll betrachteten.

      „Natürlich singst du wie üblich sein Loblied“, sagte Andrew Bartow, der ältere der beiden, lächelnd.

      „Gibo macht immer zu viel Worte um Bombas Taten“, ergänzte der jüngere, kein anderer als Bomba selbst, seinen Vater. „Ich glaube, hier spricht Gibos Herz, und es spricht zu laut.“

      „Aber keineswegs, mein Sohn“, antwortete sein Vater. „Du darfst nicht vergessen, ich habe dich selbst im Kampf gesehen, und ich muss feststellen, dass Gibo nicht übertreibt.“

      Sein Anblick war ungewöhnlich. Obwohl an Jahren wenig älter als ein Junge, war er doch größer als ein durchschnittlicher Mann. Sein Körper war kräftig und wirkte doch geschmeidig wie der eines Panthers; die Muskeln, die unter der Haut seiner gebräunten Arme und Schultern spielten, verrieten ungewöhnliche Körperkräfte. Seine Gesichtszüge waren fein gemeißelt, seine Stirn war breit. Seine Augen blickten kühn und furchtlos. So war er tatsächlich die Idealgestalt eines jungen Mannes, jemand, den man schon seinem Äußeren nach lieber zu seinen Freunden als zu seinen Feinden zählen wollte. Der Eindruck von Kraft wurde noch durch seine Kleidung unterstrichen, die in starkem Gegensatz zu der Kleidung seines Vaters stand. Bomba behielt immer noch die Kleidung bei, die er im Dschungel getragen hatte. Es war ihm bewusst, dass er sie ablegen musste, wenn er England, das Ziel des Dampfers, erreichte. Aber er wollte sie so lange wie möglich tragen. Diese Tracht war sehr einfach. Sie bestand aus einem enganliegenden Hemd, geflochtenen Sandalen und einem Raubtierfell, das über seine Brust geschlungen war und von seinen Schultern herabhing. Es war das Fell Geluks, des Pumas, den er vor langer Zeit einmal erlegt hatte. In seinem Gürtel steckte ein zweischneidiges Messer, das äußerst scharf geschliffen und fast einen Fuß lang war — es war eine schreckliche Waffe, die er genauso gut auch als Wurfgeschoss benutzen konnte und die ihm schon manchmal das Leben gerettet hatte. Bogen und Pfeile, die Waffen, mit denen er am vertrautesten war, hatte er im Augenblick abgelegt. Sonst aber war seine Ausrüstung die gleiche, in der er den Dschungel von Südamerika und Afrika durchstreift und sich wilden Bestien und noch wilderen Menschen gestellt hatte.

      „Hast du dich schon etwas erholt?“, fragte er seinen Vater.

      „Ja“, antwortete Andrew Bartow, dessen Gesicht noch deutlich die Spuren einer schweren Erkrankung zeigte, die er eben überstanden hatte, „ich glaube, ich erhole mich schnell. Die Seeluft würde mir noch mehr guttun, wenn mir die erbärmliche Hitze nicht so sehr zusetzte. Selbst im Dschungel war es nicht so heiß, wie hier im Indischen Ozean. Manche Nacht finde ich überhaupt keinen Schlaf. Es wird aber bestimmt besser, wenn wir wieder die kühle Brise des Atlantiks fühlen.“

      Wieder schwoll das Gebrüll des Löwen drohend an. Die beiden achteten aber nicht allzu viel darauf; sie waren


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