Gewagte Beziehungen. Holm Schneider
rief mindestens eine der beiden, wenn Ina beim Einkaufen oder auf dem Heimweg vom Kindergarten unangekündigt die Richtung änderte.
Maria und Franziska
Sehr dankbar sind Ina und Christian für eine ehrenamtliche Familienpatin, die von der Stadt Erlangen vermittelt wurde. Seit Jonas auf der Welt ist, kommt die ehemalige Grundschullehrerin regelmäßig zu ihnen, bastelt mit den Mädchen, übt mit Maria Fahrrad fahren oder liest Kinderbücher vor.
Da die Wohnung für eine fünfköpfige Familie zu klein war, haben sie ein Haus gekauft: zweistöckig, aus dem 17. Jahrhundert, mit engen Räumen, die sie familiengerecht umbauen wollen.
Der Firma geht es gut. Ina hat eine neue Anstellung. »Inklusion erlangen – in Stadt und Land«, heißt das Projekt, an dem sie mitarbeitet. Ihre eigene Behinderung war schon lange kein Thema mehr, darüber reden sie zu Hause nicht.
Acht Uhr, die Kinder sind im Bett. Weil Oma zu Besuch ist, dürfen Christian und Ina jetzt zu zweit einen Abendspaziergang machen. Durch Altstadtgassen, vorbei an Biertischen mit lauten Gästen und einem Pärchen, das sich leidenschaftlich küsst. Wie wir, denkt Christian, damals im Münchner Hirschgarten.
»Woran denkst du?«, fragt Ina, als sie um die Ecke biegen.
»An ein altes Liebespaar.«
»An deine Eltern, die bald 50 Jahre verheiratet sind?«
»An uns«, sagt Christian.
Ina lacht. »Sich zu verlieben, war nicht schwer … Schaffen wir es, so lange verliebt zu bleiben?«
»Ja«, sagt Christian, »wenn wir uns das Küssen nicht verbieten lassen.«
Jean-Pierre mit seinem Sohn Michael
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