Der Traum von Mann und Frau. Osho

Der Traum von Mann und Frau - Osho


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im Himmel geboren.

      Die Goldene Blüte ist das Lebenselixier …

      Dies ist das Geheimnis aller Unsterblichkeit. Dies ist es, was die westlichen Alchimisten des Abendlandes den „Stein der Weisen“ nannten, was wir in Indien amrit – Elixier, Nektar – nennen. Das hier ist eine alchimistische Abhandlung; sie verrät euch die Geheimnisse, wie ihr eure Chemie in Alchimie verwandeln könnt, wie ihr niederes Metall in Gold verwandeln könnt. So wie ihr jetzt seid, seid ihr nur das niedere Metall, aber die Geheimnisse stecken in euch. Wer diese Geheimnisse ausfindig gemacht hat, wird in Gold verwandelt – das Gold der Unsterblichkeit.

      Die Goldene Blüte ist das Lebenselixier.

      Obwohl es sehr präzise funktioniert, ist es dennoch so fließend, dass es äußerste Intelligenz und Klarheit und äußerste Vertiefung und Stille erfordert.

      Menschen ohne diesen höchsten Grad an Intelligenz und Einsicht finden den Weg nicht; Menschen ohne diese äußerste Aufnahmefähigkeit und Stille können es nicht festhalten.

      Zwei Voraussetzungen … Als Erstes braucht man Intelligenz und Klarheit. Seid unbesorgt! Fangt nicht an zu überlegen, was ist, wenn ihr nun nicht intelligent seid. Jeder wird intelligent geboren. Intelligenz ist eine angeborene Eigenschaft – genau wie jeder atmend geboren wird, so wird jeder auch intelligent geboren. Die Vorstellung, dass ein paar Menschen intelligent seien und andere nicht, ist absolut falsch und hat schon viele, viele Menschen entwürdigt; sie ist äußerst beleidigend, degradierend. Alle werden intelligent geboren, obwohl ihre Intelligenz sich im Ausdruck unterscheiden mag. Der eine ist intelligent in Musik, ein anderer ist intelligent in Mathematik, aber wenn ihr hergeht und die Mathematik zum Kriterium macht, wirkt der Musiker unintelligent. Wenn ihr sie beide einem Examen unterzieht, in dem es auf Mathematik ankommt, fällt der Musiker durch. Ändert den Bewertungsmaßstab, macht die Musik zum Kriterium und lasst beide ein Examen ablegen, bei dem es auf die Musik ankommt. Dann steht der Mathematiker dumm da.

      Nur weil wir gewisse Kriterien festgesetzt haben, sind so viele Menschen als dumm abgetan worden – sie sind es nicht! Mir ist noch kein einziger Mensch begegnet, der dumm gewesen wäre – so etwas gibt es nicht! Aber seine Intelligenz mag von anderer Art sein. Poesie erfordert eine andere Art Intelligenz als Business. Ein Dichter kann kein Geschäftsmann sein, und der Geschäftsmann wird es sehr schwer finden, ein Dichter zu sein. Ein Politiker braucht die eine Art von Intelligenz, ein Maler braucht eine andere Art von Intelligenz. Und es gibt Millionen von Möglichkeiten.

      Vergesst nicht: Jeder wird intelligent geboren, niemand ist also davon ausgeschlossen. Finde deine Intelligenz einfach nur dort, wo sie ist. Und wenn du deine Intelligenz einmal gefunden hast, wirst du klar.

      Die Menschen leben in Unklarheit, weil sie mit falschen Vorstellungen von sich selbst leben. Irgendwer hat dir mal gesagt, dass du nicht intelligent bist – ein Schulmeister, ein Rektor einer Universität. Aber ihr Kriterium ist einfach nur ein beliebiges Kriterium, es lässt sich nicht auf alle anwenden. Die „Universitäten“ sind noch lange nicht „universal“. Sie lassen nicht jede Art von Intelligenz zu, sie lassen nicht alle Erscheinungsformen von Intelligenz zu. Wenn du deine Intelligenz erst einmal akzeptiert hast und anfängst ihr mit Respekt zu begegnen, dann wirst du klar werden, dann wird es kein Problem mehr geben.

      Der Dichter kommt sich dumm vor, weil er kein guter Geschäftsmann sein kann. Das schafft nun Verwirrung. In seinen eigenen Augen wird er minderwertig, er verliert seine Selbstachtung, verurteilt sich. Er versucht im Geschäftsleben erfolgreich zu sein, aber es gelingt ihm nicht. Damit tappt er im Dunkeln. Würde er doch einfach nur verstehen, dass er ein Dichter ist und nicht dazu bestimmt, Geschäftsmann zu sein, und dass Erfolg im Geschäftsleben Selbstmord für ihn bedeuten würde! Dass er als Dichter Erfolg haben muss! Das ist die ihm eigene Intelligenz, und diese Intelligenz muss auf seine eigene Art und Weise zum Blühen kommen. Er darf niemand anderen nachahmen. Vielleicht zahlt es sich in der Gesellschaft nicht aus, denn es besteht kein so großer Bedarf an Dichtkunst wie an Bomben.

      Liebe wird nicht so viel gebraucht wie Hass. Deshalb ist Mord im Kino, im Radio, im Fernsehen erlaubt, er wird nicht als obszön bezeichnet. Aber Liebemachen ist nicht erlaubt, es wird als obszön verschrien. Diese Gesellschaft lebt durch Hass, nicht durch Liebe. Wenn jemand mordet, ist das total in Ordnung. Wenn dir jemand einen Dolch ins Herz stößt und das Blut wie ein Springbrunnen hervorsprudelt, so ist das völlig in Ordnung. Aber wenn jemand dich umarmt, dich küsst, dich liebt, dann bekommt es die Gesellschaft mit der Angst zu tun. Es ist merkwürdig, dass die Liebe obszön ist, Mord aber nicht, dass Liebende verdammt und Soldaten belohnt werden, dass Krieg richtig ist und Liebe falsch.

      Wenn du deine Intelligenz akzeptierst, wenn du dich selbst akzeptierst, wirst du klar, vollkommen klar, werden alle Wolken verschwinden.

      Und das Zweite: Du brauchst Aufnahmefähigkeit und Stille. Intelligenz und Klarheit sind Züge des männlichen Verstandes. Aufnahmefähigkeit und Stille sind Züge des weiblichen Verstandes. Nur eine Frau kann in sich aufnehmen, darum wird sie schwanger – sie hat den Schoß. Diese beiden Dinge müssen zusammengehen. Wenn du nicht intelligent bist, wirst du nicht in der Lage sein zu verstehen, was dir gesagt wird, wirst du nicht verstehen, was der Meister dir übermittelt. Und wenn du nicht weiblich bist, wirst du nicht fähig sein, es in dich aufzunehmen, wirst du nicht fähig sein, damit schwanger zu gehen. Und man braucht beides: Ihr müsst intelligent sein, äußerst intelligent, um zu verstehen, und ihr müsst äußerst aufnahmefähig sein, um es in euch zu halten, sodass es ein Teil von euch werden kann.

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      Jedes Mal wenn ich mich wieder einmal vom Geheimnis des Lebens überwältigt fühle, spüre ich plötzlich, wie alles, was außerhalb von mir ist, bis ins Innere meiner Augen dringt. Dann habe ich das Gefühl, eine eindimensionale Leinwand zu betrachten: Es scheint nichts anderes da zu sein als ich – und ich bin so allein! Selbst du scheinst nur ein Teil des äußeren Gemäldes zu sein. Auch wenn es nur einige Sekunden dauert, versetzt es mich in Angst und Schrecken.

       Ist das mein Verstand, der mir einen Streich spielt? Bin ich wirklich so allein?

      Man ist allein. Alleinsein ist Endstation – aber Alleinsein ist nicht Einsamkeit. Du bist nicht einsam. Und genau da liegt das ganze Missverständnis, das ist es, was dich in Angst und Schrecken versetzt. Einsam sein heißt, den andern vermissen. Einsamkeit ist ein negativer Zustand.

      Einsam sein heißt, du fühlst dich leer, du suchst nach dem andern: Du glaubst an den andern, du bist abhängig vom andern – und da ist kein anderer. Und weil da kein anderer ist, ist da ein großes Nichts, aber dieses Nichts ist eine Art negatives Nichts. Du tastest nach dem andern, und du kannst ihn nicht finden, und alles beginnt sich aufzulösen. Und wenn alles sich aufzulösen beginnt, ist das wahre Problem, dass du nicht du bleiben kannst. Wenn alles andere verschwunden ist, wirst auch du verschwinden müssen, denn du bist abhängig von den andern, du bist nur ein Widerschein der andern. Du hast dein Gesicht in den Augen der andern gesehen; sie sind deine Spiegel. Jetzt gibt es keine Spiegel mehr – wer bist du? Alles ist verschwunden, wie kannst du also in dieser Einsamkeit bleiben? Auch du beginnst dich aufzulösen, und das ruft große Angst hervor – Todesangst. Das Ego beginnt zu sterben und das Ego beginnt überall nach jemandem zu suchen, an dem es sich festhalten kann. Und deshalb beginnst du sofort, mit Leuten zu verkehren. Aus deiner Todesangst heraus beginnst du dich wieder mit andern zu beschäftigen. Und dann muss es große Verwirrung geben, denn dein natürliches Sein war dabei, sich in ein tiefes Nichts zu begeben, aber du bekamst Angst und hast dich da herausgezogen. Jetzt hast du einen Widerspruch in deiner Energie erzeugt: Die Energie ging nach innen, und du sprangst heraus, daher die Verwirrung.

      Aber Alleinsein ist Endstation. Und wenn ich sage, Alleinsein ist Endstation, meine ich damit, dass es nur „eins“ gibt, dass es nicht „viele“ gibt. Du bist nicht von der Existenz getrennt. Niemand ist von irgendwem getrennt, die Existenz ist absolut eins. Die bloße Vorstellung des Getrenntseins erzeugt unser Unglück, die bloße Vorstellung, dass ich eine Insel bin, schafft die Hölle. Niemand ist eine Insel, wir gehören alle zum Kontinent; wir sind alle Teil dieser ozeanischen Existenz – Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft. In alle Richtungen und in


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