Zwei Pferde üben Elfmeterschießen. Peter Köhler

Zwei Pferde üben Elfmeterschießen - Peter Köhler


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      ZWEI PFERDE

      ÜBEN ELFMETER-

      SCHIESSEN

      FUSSBALLWITZE

      Herausgegeben von Peter Köhler

      VERLAG DIE WERKSTATT

      Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

      Copyright © 2011 Verlag Die Werkstatt GmbH

      Lotzestraße 22a, D-37083 Göttingen

       www.werkstatt-verlag.de

      Alle Rechte vorbehalten

      Satz und Gestaltung: Verlag Die Werkstatt

      ISBN 978-3-89533-778-9

      INHALT

       Vorwort

       Der beste Fußballer der Straße

       Fünfzigtausend und ein paar Zerquetschte

       Wenn Mülltonnen spielen könnten

       Perfekt mit 25 Zentimetern

       Eins und eins ist drei

       CZWTYRZSZ

       Was Babys wollen

       M wie Wuppertal

       Schnapp!

       Wo aus einem Ball Stiefelsohlen werden

       Ein Tausendfüßler in Hochform

       Vereine mit Sch

       Wo Gott zu Hause ist

       Über den Autor

      VORWORT

      Ein Torwart, der den Ball beim Abwurf ins eigene Tor schleudert; ein Spieler, der beim Elfmeter neben die Kugel tritt; ein Trainer, der sich auf der Pressekonferenz über Spieler, „schwach wie Flasche leer“, aufregt und seine Schmährede mit „Ich habe fertig“ schließt: Der Fußball, so ernst und leidenschaftlich er betrieben wird, ist auch eine lustige Angelegenheit. Kuriose Tore, groteskes Versagen, sprachliche Fehlleistungen machen immer wieder lachen.

      Es sind aber nicht nur die unfreiwilligen Schwupper, die für Heiterkeit sorgen. Der Fußball selbst hat, wie jede ernste Sache, eine komische Seite. Von dieser komischen Seite des runden Leders zeugen nicht zuletzt zahllose Anekdoten und Witze, die das Treiben auf und neben dem Platz auf unterhaltsame Weise spiegeln. Alle möglichen (und manche unmöglichen) Facetten der Fußballerei werden da dem Gelächter preisgegeben; berühmte Stars ebenso wie anonyme Kicker, namhafte Trainer wie x-beliebige Schiedsrichter und Funktionäre, und selbstverständlich wird das, was das Leben der Kicker jenseits des grünen Rasens prägt, der Kampf ums Geld und der Krieg der Geschlechter, ebenfalls auf die lustige Schulter genommen.

      Wer jetzt meint, dass das mit der Schulter im Fußball ein Handspiel und also verboten ist: Es geht auch im Fußballwitz nicht immer fair und regelkonform zu, im Gegenteil, es wird auch gefoult. Neid, Missgunst und Hass toben sich in ihm aus; die Rivalitäten zwischen Vereinen und Nationen nehmen im Witz breiten, eben fußballplatzgroßen Raum ein.

      Dass solche Witze aufreizen und die Aggression noch verstärken, ist nicht auszuschließen. Wahrscheinlicher ist, dass sie die Wut kanalisieren und dem Groll ein Ventil öffnen, so dass die negativen Emotionen sich lachend entladen können statt handgreiflich. Ohnehin dürfte vieles bereits zum Klischee, zu Folklore geworden sein – so vielleicht die gern beschworene Gegnerschaft der Reviernachbarn Borussia Dortmund und Schalke 04 oder auch die weitverbreitete Abneigung gegen den übermächtigen FC Bayern München, dessen Vorherrschaft wenigstens im Witz untergraben werden kann.

      Aber weil man über diese Funktion der Witze nichts Genaues sagen kann und weil auch das, was beim Witzeerzählen gut ankommt, manchmal so wenig vorhersehbar ist wie das, was beim Fußball nach 90 Minuten auf der Anzeigetafel steht: Niemand muss die Namen von Spielern, Vereinen und Nationen, die in den Fußballwitzen verwendet werden, für bare Münze nehmen. Sie stehen da, weil etliche Witze nicht ohne Namensnennung funktionieren, und selbstredend kann man sich andere Spieler, Vereine und Nationen denken: Hier kann jeder Anhänger von Witz und Fußball seine eigenen Vorlieben und Abneigungen ins Spiel bringen.

      Sowieso gibt es, wie die Wanderanekdote auf dem Feld der Anekdote, in der Liga der Witze den Wanderwitz. Zum Beispiel lassen sich viele Blondinenwitze auf Fußballverhältnisse übertragen, manche Künstler- oder Politikerwitze können auch das Gehabe von Fußballstars illustrieren, ethnische Witze passen gut auf die vorurteilsbeladene Gegnerschaft von Vereinen und Völkern.

      Witze müssen stimmen, ohne in einem platten Sinn 1:1 wahr zu sein. Ähnliches gilt für Anekdoten: Sie sind keine geschichtlichen Dokumente, die einen Ausspruch getreu festhalten oder eine Begebenheit unverfälscht überliefern. Sie tricksen vielmehr mit der historischen Wahrheit. Manche schildern, wie es wirklich war, einige sagen, wie es gewesen sein könnte, und nicht wenige sind von Anfang bis Ende, sozusagen vom Anstoß bis zum Schlusspfiff, erfunden – doch selbst eine erfundene Anekdote kann ein Volltreffer sein und eine tiefere Wahrheit zum Ausdruck bringen, über die man (hoffentlich) lachen kann.

      Wie auch immer: Grundsätzlich gilt, dass man Witze und Anekdoten nicht für bare Münze und schon gar nicht zu ernst nehmen sollte. Fußball ist ein kurzweiliges Spiel, es soll Unterhaltung, Spannung und gute Laune garantieren. Fußballwitze und -anekdoten genauso.

      DER BESTE FUSSBALLER DER STRASSE

      Franz Beckenbauer rühmt sich vor Philipp Lahm, dass er mit Persönlichkeiten auf der ganzen Welt bekannt sei. Lahm bezweifelt das. Also fliegen sie nach China. Dort kommt ihnen schon am Flughafen der Regierungschef entgegen und ruft: „Willkommen, Herr Beckenbauer!“, und lädt sie zum Abendessen ein.

      Lahm ist noch nicht überzeugt. Deshalb fliegen sie weiter nach Amerika. Dort kommt Obama gerade aus dem Weißen Haus und ruft: „Hi, Mister Beckenbauer!“

      „Das ist ja unglaublich“, staunt Lahm, „aber ich bin sicher: Der Papst kennt dich nicht!“

      „Natürlich, der auch!“, versetzt Beckenbauer.

      Sie reisen nach Rom und besuchen eine Papstaudienz. Beckenbauer geht vor, umarmt den Papst und unterhält sich mit ihm. Als er zurückkommt, liegt Lahm ohnmächtig am Boden. Als er wieder zu sich kommt, fragt Beckenbauer: „Na? Hat es dich so umgehauen, dass mich sogar der Papst kennt?“ „Nein, das nicht“, antwortet Lahm, „aber während du mit dem Papst geredet hast, fragt mich jemand: ‚Entschuldigung, aber mit wem redet denn Franz Beckenbauer


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