Die poetische Sprache der Hypnose. Agnes Kaiser Rekkas

Die poetische Sprache der Hypnose - Agnes Kaiser Rekkas


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… denn …

      ich tanze auf dem Berg … ausgelassen … heiter … frei …

      die Stimmung ist wundervoll … und alles spielt sich von alleine ab …

      oben auf dem Berg … und unten im Tal … in der Tiefe …

      ich tanze mich fröhlich frei … und erlebe, wie herrlich anders es ist!

      ich werde davon träumen … und in den Träumen lernen …

      und mich in den Träumen freisprechen … freileben … und freilieben …

      und es wird einfacher sein, als ich denke …

      ich tanze mich einfach frei …«

      (Ich tanze mich frei)

      Weiter unten in diesem Text erhält das Unbewusste durch sensible Formulierung vollkommen freie Hand:

      »Unten im Tal … ist mein Unbewusstes tätig … hält alte Szenen an …

      spult sie zurück … spielt sie in neuer Version … in einer guten, neuen Aufführung …

      … lustvoll … spannend … frei … spontan …

      … löst die Nebel auf …«

      (Ich tanze mich frei)

      Um Hypnose zu verstehen, muss sie erfahren werden. Um Hypnosetexte wirklich zu erfassen, sollten sie im veränderten Bewusstseinszustand der Trance aufgenommen werden. So ist es von Vorteil, die Beispiele in diesem Kapitel nicht nur durch normales Lesen aufzunehmen, sondern in leichter Trance oder zumindest mit geschlossenen Augen zu vernehmen und dabei selbst zu testen, wie unterschiedlich die zwei Versionen jeweils wirken. Dafür kann man die Sätze laut sprechen und dann noch mal mit geschlossenen Augen wiederholen. Oder man lässt sich die Textstellen von einer anderen Person vorlesen. In diesem Sinne setze ich auf implizites Lernen, Lernen durch Erleben und Verinnerlichen.

      Deshalb sind die Erläuterungen zum Spektrum und zur Struktur der poetischen Hypnose eher knapp gehalten, dafür aber an einer großen Anzahl an beispielhaften Textfragmenten aus den Hypnosen in Teil 3 verdeutlicht. Lassen Sie sich diese Textstellen auf der Zunge zergehen, schließen Sie die Augen, lassen sie nachklingen und genießen einfach!

      Eine weitere Möglichkeit, meine in Teil 3 präsentierten Hypnosetexte intensiv zu erleben, ist das Hören der zahlreichen von mir gesprochenen und im Carl-Auer Verlag veröffentlichten CDs. (Siehe dazu die vollständige Liste im Anhang.) Diese erweisen sich nicht nur als erfolgreich in der Anwendung der Hypnose in Eigenregie, sondern bieten im Zusammenhang mit dem vorliegenden Buch reiches Lehrmaterial bezüglich der hypnotischen Sprachtechnik und Sprachgestaltung bezüglich Intonation, Sprachfluss, Sprachmelodie, Lautstärke, Timing (Pausen) und Untermalung. Bei guter Artikulation der Laute lässt sich durch ein einzelnes Wort spontan ein Gefühl oder ein Bild erzeugen. Kleines Beispiel: Wenn Sie »Luft« mit einem sehr luftigen f sprechen, ist tatsächlich ein leichter Wind zu spüren.

       Das Spektrum der poetischen Hypnose

      Eine gute, poetische Hypnoseanleitung ist die Komposition aus 21 verschiedenen Elementen, die ich Ihnen in diesem Kapitel vor Augen führen möchte.

       Malerische Namen geben der Hypnose ihr Gesicht

      Hypnosen sollten ein Unikat sein, entworfen in einer einmaligen Situation mit einem und für einen einmaligen Menschen. Hypnosen mit einem individuellen Titel oder Namen bahnen sofort Assoziationen und nehmen in der Fantasie Gestalt an. Welche Bilder und Assoziationen kommen Ihnen beim Lesen folgender Titel?

       Aphrodite

       Eiswürfel & Wassermelone

       Ein herrlich grauer Novembertag

       Einfach mal chillen

       Die nachtblauen Samtvorhänge

       Die Insel der Selbstklarheit

       Der Ressourcentank

       Der Lindenbaum

       Die weiße Taube

       Der Schlafkokon

       Die lachenden Träume

       Die venezianische Maske

       Paradise is now

       Wie eine Möwe im Aufwind

       Die Nikolaushypnose

       Aufrecht wie eine Zypresse

       Erdbeeren, sinnlich und süß

       Das Seepferdchen

      Stimmt! Sie sind auf dem richtigen Pfad!

       Einprägsame Reime hallen im Gedächtnis nach

      Reime wickeln ein, bleiben hängen und verselbständigen sich auf hübsch-abenteuerliche Weise. Lassen Sie sich doch mal ein wenig einwickeln!

      »Die Arbeit geht gut voran …

      kaum begonnen ist sie getan …«

      (Das Seepferdchen – beim Zahnarzt entspannt am Strand)

      »Nun … wenn Sie denn mögen, schlummern Sie selig davon …

      Ihre lachenden Träume erwarten Sie schon …«

      (Die lachenden Träume)

      »… mit guten Träumen … die Ihren Kopf aufräumen …«

      (Eine kleine Nachthypnose)

      »… immer im Sinn … die schöne Kriegerin …«

      (Die schöne Kriegerin)

      »… im Kopf die Devise: ›Siehe … rieche … schmecke … genieße!‹«

      (Zu viel Gewicht? Steig heraus!)

      »Gönnen Sie sich viel Zeit …

      um das Neue im Traum zu erahnen …

      und so für das Morgen zu bahnen …«

      (Die Giraffe)

      »Und Ihr Apfel macht Sie so …

      apfelmunter … apfelfroh …

      apfelsatt … und apfelrund …

      apfelfit … und kerngesund …«

      (Die Apfelhypnose)

      »Meine Seele … gelöst … und frei …

      meine Stimmung … heiter … und leicht …

      ich lebe mich schon ein …

      in mein neues Sein …«

      (Mein Körper von morgen)

      »Ihr flexibles Gehirn weiß, wo es steht …

      Ihr kreatives Unbewusstes weiß, wie es geht …«

      (Wie eine Möwe)


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